Nach 3 Jahren Ausbildung an der Drachenakademie hat Mari immer noch keinen Drachen gefunden, mit dem sie sich verbinden konnte. Sie kann ihre Ausbilder zu einer letzten Gnadenfrist von 2 Wochen überreden, sonst ist die raus und wird nie der Drachengarde beitreten können, in der ihr Vater ein hoher Offizier ist. Der Kronprinz ist ein Drachenwandler, der es bisher auch nicht geschafft hat, ein Band zu einem Zähmer zu binden. Als es auf einer Zeremonie zu einem Zwischenfall kommt, verbinden sich der Prinz und Mari jedoch unbeabsichtigt. Aber damit fangen die Probleme erst richtig an …
Wenn es um junge Menschen an einer Akademie und mit dieser in Zusammenhang stehende Drachen geht, ist Ava Richardson definitiv kein unbeschriebenes Blatt. So begann ich vor rund 1½ Jahren meine Rezension zu Band 1 (Drachenwächter) der Herrschaft des Chaos-Trilogie. Die weiteren Bände bekam ich dann nicht in die Hände. … bis ich jetzt die Gesamtausgabe – wie schon bei Band 1 wieder in Hörbuch-Form – bekam. Mit rund 30½ Stunden Spieldauer ist die schon ein ›dicker Brocken‹. In dem Zusammenhang muss ich allerdings die Gelegenheit nutzen, etwas zum Sprecher Ben Bela Böhm zu sagen. Seine Sprechweise empfinde ich schon als äußerst gemächlich, sprich: langsam. Ich habe mir das Hörbuch deshalb mit 1,5-facher Geschwindigkeit angehört, was ich dann als deutlich angenehmer empfand. Als Nebeneffekt verkürzte sich die Spieldauer damit auf ›nur‹ gut 20 Stunden.
Protagonistin dieser Trilogie ist die 17-jährige Mari, die seit 3 Jahren die Drachenakademie besucht, in dieser Zeit aber noch keine Bindung zu einem Drachen gefunden hat. Während ihrer Gnadenfrist kommt dann eher zufällig eine Bindung zum Thronprinzen zustande, der bisher auch vergeblich nach einer Bindung suchte. Auffällig ist dabei, dass die Drachen in dieser Welt ausschließlich männliche Gestaltwandler sind. Bei den Zähmern gibt es im Gegensatz dazu beide Geschlechter. Dass es zwischen der Zähmerin und ›ihrem‹ Drachen, dem Thronprinzen Kai, zu einer romantischen Annäherung kommt, ist bei Büchern dieser Art natürlich vorhersehbar.
Was bei dieser Trilogie auffällt, ist das Aussehen der Protagonistin. Es wird erst im Band 3 im Text angesprochen. An dieser Stelle springt dann allerdings sofort ins Auge, dass das hier beschriebene Erscheinungsbild Maris absolut keine Ähnlichkeit mit dem ›Covergirl‹, das der Leser/Hörer bis dahin natürlich als Mari vor Augen hatte, aufweist. Es ist offensichtlich, dass der Cover-Designer diese Textvorlage nicht kannte.
Die Autorin lässt Mai und Kai wechselweise als Ich-Erzähler auftreten.