Hexenwut (Autorin: Cay Winter; Babel 1)
 
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Hexenwut von Cay Winter

Reihe: Babel Band 1

 

Rezension von Christel Scheja

 

Cay Winter ist das Pseudonym einer 1978 geborenen freien Autorin, die in einer Stadt lebt, deren Name sich auf das slawische Wort für »Linde« bezieht und ansonsten eher Jugendbücher schreibt. Hexenwut ist ihr erster Urban Fantasy Roman und der Auftakt ihrer Saga um die junge Hexe Babel.

 

Schon als Kind verfügte Babel über große magische Kräfte und wäre fast dem Bösen verfallen, als sie versucht hat einen Dämonen zu beschwören. Das Ergebnis dieses Vorfalls ist auch jetzt immer noch in ihrem Besitz – ein besessener Papagei. Inzwischen aber hat die junge Frau ihren Weg gefunden.

Für die normalen Menschen arbeitet sie als Personaltrainerin in einer Agentur, tatsächlich aber übernimmt sie immer wieder Aufträge, die nur mit Magie gelöst werden können. Dabei ist sie oft auch auf ihrem schweren Motorrad unterwegs und wirkt in ihrer schwarzen Lederjacke wie eine Frau, die vor nichts Angst hat, auch wenn das natürlich nicht so ganz stimmt.

Eines Tages engagieren sie die Nachkommen der Alben, denn eine Mordserie erschüttert die Stadt und alle Opfer waren aus dieser Volksgruppe. Da die Polizei nicht weiter kommt, wird jemand mit mehr übersinnlicher Erfahrung benötigt.

Babel macht sich ans Werk, kommt aber nicht so wirklich voran, denn der attraktive Tom, ihr Aufftraggeber, verwirrt ihre Sinne. Dann taucht auch noch Sam auf. Er ist nicht nur ein halber Dämon, sondern auch einmal ihr Geliebter gewesen.

So muss die junge Hexe gleich auf zwei Ebenen Probleme lösen, zum einen erweist sich der Fall als äußerst vertrackt, zum anderen kämpft sie gegen das Wirrwarr in ihren Gefühlen, da sie nicht weiß, für wen sie jetzt gerade mehr empfindet.

 

»Hexenwut« bemüht sich auf dem schmalen Grat zwischen Thriller und Romanze zu tänzeln, was der Autorin weitestgehend gelingt. Beide Ebenen werden gleichberechtigt behandelt – so ist auch der Fall nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern wird konsequent und logisch weiterverfolgt und so gut wie gar nicht in den Hintergrund gedrängt.

Er nimmt auch Einfluss auf das Beziehungsgeflecht um die junge Heldin, denn sie muss sich fragen, ob sie den beiden Männern in ihrem Leben überhaupt vertrauen darf. Denn Sam gerät als Halbdämon schnell unter Mordverdacht und auch Tom ist gerade am Anfang nicht so durchschaubar, wie man hoffen könnte.

Interessant sind auch die immer wieder eingeflochtenen Rückblenden, die Babels Charakter etwas Tiefe geben. Allerdings bleibt sie dadurch die einzige Figur, die überhaupt etwas an Farbe gewinnt. Die Nebenfiguren bleiben auf wenige Eigenschaften und Verhaltensweisen reduziert.

Cay Winter nimmt sich Zeit, die Geschichte zu erzählen, was allerdings auch dazu führt, dass das Buch gerade in der ersten Hälfte einige Längen hat und nicht wirklich voran kommt, weil sie sich mit Nebensächlichkeiten aufhält, deren Sinn sich leider erst viel zu spät erschließt. Nur zum Ende hin zieht das Tempo des Buches etwas mehr an, denn dann muss die Heldin nicht nur mehrere schwere Entscheidungen treffen, sondern auch kämpfen.

 

Fazit:

»Hexenwut« der Auftakt der »Babel«-Reihe ragt zwar durch die Gleichbehandlung von Liebesgeschichte und Krimi etwas aus dem Wust anderer paranormaler Romanzen heraus, ist aber etwas zu behäbig geschrieben, so dass der Roman insgesamt nicht aus dem Mittelmaß heraus kommt.

 

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Buch:

Hexenwut

Reihe: Babel Band 1

Autorin: Cay Winter

Taschenbuch, 400 Seiten

Lyx, Oktober 2010

 

ISBN-10: 3802582950

ISBN-13: 978-3802582950

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 23.12.2010, zuletzt aktualisiert: 08.02.2024 15:10, 11397