High Mountain Court, der erste Band der Tetralogie The Five Crowns of Okrith ist nicht nur das Debüt einer jungen Autorin, sondern auch wieder eines der zahlreichen Romantasy-Bücher, die im Moment vor allem junge Leserinnen zwischen fünfzehn und dreißig Jahren begeistern sollen.
Seit sie ein kleines Kind ist, versteckt sich Remy vor den Fae-Kriegern, die es sich offensichtlich auf die Fahne geschrieben haben, auch die letzten Roten Hexen auszulöschen, so wie es ihre Könige befohlen haben.
Doch eines Tages begegnet sie Hale, dem Prinzen des Ostens, der alles daran setzt, um den Tyrannen aus dem Norden zu stoppen, der auch schon die Herrscher-Familie des Hohen Gebirges ausgerottet hat. Doch dafür braucht er jemanden wie Remy.
Auch wenn die junge Frau ihm misstraut, so spürt sie doch schon bald, dass der Fae die letzte Hoffnung für die Roten Hexen sein kann und kann ein gewisses Kribbeln nicht leugnen, wenn sie in seiner Nähe ist.
Der Roman folgt einem derzeit sehr erfolgreichen Rezept, dessen Zutaten erfahrene Leser gleich erkennen können. Schon auf den ersten Seiten macht die Autorin keinen Hehl daraus, dass die Heldin natürlich mehr ist als sie scheint und jede Menge zu verbergen hat, auch wenn sie es nicht offen ausspricht.
A. K. Mullford bedient nach dem Baukastensystem die Erwartungen ihrer Leser. Denn natürlich schwindet das Misstrauen zwischen den Hauptfiguren recht schnell und sie lernen nicht nur, miteinander zusammen zu arbeiten, sondern auch dem Knistern nachzugeben, das zwischen ihnen entsteht.
Daher nimmt sich die Handlung viel Zeit, das Geplänkel zwischen den beiden durchzuspielen, garniert mit ein paar gefährlichen Situationen, die für Spannung sorgen sollen, aber nicht wirklich viele Auswirkung auf die Heldengruppe haben.
Erst zum Ende hin zieht das Tempo der Geschichte an, die Geschehnisse werden brutaler und dramatischer. Allerdings zeigen sich hier für erfahrene Leser deutliche Schwächen, die Autorin muss mehrfach das Glück und neue Figuren herbeizaubern, um die beiden Helden zu retten.
Die Hauptfiguren folgen den gängigen Klischees und Archetypen, sind jung und sexuell anziehend, haben zudem ein schweres Schicksal zu bewältigen, das sie ebenfalls aneinander bindet. Interessanter sind da schon einige ihrer Begleiter, die einiges an Ecken und Kanten haben.
Aber wie so oft bei der Romantasy werden die Entwicklung der Figuren und des Hintergrunds gegenüber der Liebesgeschichte deutlich zurückgestellt, interessante Ideen werden zwar in den Raum geworfen, aber nicht weiter ausgeführt, da es nur darum geht, die Helden am Ende zusammen zu bringen.
Immerhin ist die Geschichte flott geschrieben, bietet auch genügend unterhaltsame Momente, die man durchaus genießen kann, wenn man als Genrefan nicht all zu viel an Weltenbau und interessanten Entwicklungen erwartet. Und immerhin findet das Buch einen Abschluss, denn die anderen Romane der Tetralogie, werden sich wohl um weitere Figuren, die hier bereits kurze Auftritte hatten, drehen.