High School Musical – Sing it! (PlayStation 2)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

High School Musical – Sing it! (Playstation 2)

Rezension von Tanja Thome

 

Die Singstar-Reihe für die Playstation 2 boomt, das “High School Musical” von Disney boomt ebenfalls. Bei beiden geht es um den Gesang, was liegt also näher, als diese beiden Elemente zu kombinieren und das „High School Musical“ so für die Playstation 2 umzusetzen, dass die Spieler selbst singen können?

 

Bei diesem Konsolenspiel können die Mitspieler in die Rolle einer der Filmcharaktere schlüpfen. Sie können als diese Lieder aus dem Musical auswählen, sie allein oder im Duett singen und sogar aussuchen, in welchem Raum das Stück gesungen und getanzt wird – in der Cafeteria oder dem Labor beispielsweise?

Der Gesang verläuft im Karaokestil, wie er den meisten bekannt sein dürfte. Für den Gesang bekommt man Punkte, und diese Punkte sorgen nicht nur für die Vergabe guter (oder schlechter) Noten, sondern haben noch einige Funktionen mehr. Wird ein Lied etwa besonders gut gesungen, so können dadurch auch weitere Lieder für alle sowie Kleidungs- und Tanzstile für den Charakter frei gespielt werden. Umso cooler also Gesang, Outfit und Darbietung, umso erfolgreicher wird der Charakter.

 

Es gibt verschiedene auswählbare Modi bei „High School Musical – Sing it!“.

Im Geschichtenmodus ist die Reihenfolge der Lieder und Sänger im Grunde vorgegeben und kleine Sequenzen zwischendurch informieren über den Zusammenhang zwischen den Sängern und die Bedeutung des Liedes. So können die Filme nachvollzogen und ein Stück weit nacherlebt werden.

Beim Arkade- und Partymodus kann zwischen Liedern, Outfits, Tanzstilen und Kulisse frei gewählt werden und die Spieler beziehungsweise Charaktere treten gegeneinander an.

 

„High School Musical – Sing it!“ bietet über die Karaokefunktionen als Mittelpunkt des Ganzen jedoch noch etwas mehr. So sprechen die Charaktere „persönlich“ mit den Spielern und verleihen dem Ganzen einen interaktiven Charakter. Dieser wird noch dadurch verstärkt, dass es sogar einen kleinen Tanzworkshop gibt, den Fans nachtanzen können und schrittweise erklärt bekommen.

 

Lässt das Spiel die Herzen von „High School Musical“-Fans sicherlich höher schlagen, lässt sich doch nicht verleugnen, dass die technische Seite des Ganzen sehr unbefriedigend ausfällt. Das verwendete Motion-Capturing, durch das das Spiel Originalchoreografien des Films enthält, ist hier zwar als Highlight zu nennen, davon abgesehen krankt das Spiel jedoch an vielen Ecken.

 

So ist es einerseits sehr löblich, dass den Spielern zahlreiche Möglichkeiten gegeben werden, über die Optionen diverse Tonspuren anzusprechen und deren Lautstärken zu verändern (Lautstärke der Charaktere (bei einem Duett getrennt voneinander einstellbar), Lautstärke der Spieler (bei einem Duett getrennt voneinander einstellbar), Gesamtlautstärke, Lautstärke der Hintergrundgeräusche), doch zugleich machen diese Optionen das Ein- und Umstellen auch zu einem unübersichtlichen Unterfangen.

 

Ein großes Mysterium blieb in der gesamten Testzeit auch die Zuordnung der Mikrofone und Karaokespuren bei den Liedern. Es war uns nicht möglich herauszufinden, wann welcher Spieler oder Charakter welches Mikrofon bekommt und auch nicht, wann für wen die obere und wann die untere Karaokespur gilt. Die Spuren sind ebenso wenig wie die Charaktere farblich gekennzeichnet, so dass nur das Ausprobieren bleibt. Da ein Charakter stets die erste, der andere die zweite Stimme singt, schien die Lösung des Ganzen durch simples Testen bei einem oder zwei Liedern ausreichend zu sein, doch offensichtlich gibt es überhaupt kein System bei „High School Musical: Sing it!“. Mal singt ein männlicher Charakter eine weibliche Stimme, mal nutzt die Erststimme (trotz weiter ausdifferenzierter Auswahlmöglichkeiten) die obere, mal die untere Karaokespur und so weiter.

 

Enttäuschend ist auch, dass die singenden und tanzenden Trickcharaktere eher grob agieren und keinen unbedingten Bezug zur Güte des Gesangs oder auch zu den ausgewählten Kulissen, Outfits und Stilen haben. Das macht die entsprechenden Features eher sinnlos.

Die bunte Aufmachung des Ganzen wirkt zudem irritierend, da die Karaokespuren und deren Verlauf teilweise von dem Hintergrund verschluckt werden und kaum mehr sicht- oder nachvollziehbar sind.

 

Die technischen Mängel des Spiels wirken sich extrem auf den Spielspaß aus. Ist man – vor allem als Fan – zu Anfang noch geneigt, Tücken zu übersehen oder Möglichkeiten der Verbesserung zu entdecken, geht die Nachsichtigkeit innerhalb von zwei oder drei Stunden zur Neige und man ärgert sich nur noch. Gesungen wird dann vielleicht noch „aus Spaß an der Freude“, aber dazu bräuchte man streng genommen kein Spiel; da tut es eine einfache Dusche.

 

„High School Musical: Sing it!“ hat als Karaokespiel sicherlich die Möglichkeit gehabt, ein Highlight, ein „Must have“, ein echter Knüller zu werden, zumal gleich zwei Gruppen angesprochen werden: Singstar-Fans und Fans des Musicals. Auch wenn das Ganze sich eher an letzteren orientiert und somit in erster Linie für Kids und Teens von Interesse ist, deren Nachsichtigkeit bei Fanprodukten besonders hoch ist, wurde bei der Umsetzung einfach zuviel geschlampt und zu wenig Sorgfalt an den Tag gelegt. Das macht dieses Spiel zu einer Mogelpackung, die rasch in der Ecke landet. Schade drum.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419022707625eea63
Platzhalter

High School Musical – Sing it!

von Disney Interactive Studios

Plattform: PlayStation2

USK-Einstufung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gem. 14 JuSchG

Medium: Konsolenspiel

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 10.12.2007, zuletzt aktualisiert: 13.01.2015 13:10, 5458