Highlander (Blue Ray)
 
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Highlander (Blue Ray)

Filmkritik von Achim Hiltrop

 

Es kann nur einen geben!

 

Rezension:

New York, im Sommer 1985: während eines gut besuchten Wrestling-Turniers im Madison Square Garden stehen sich in der darunter liegenden Tiefgarage zwei Männer gegenüber, die plötzlich antike Schwerter ziehen und sich ein erbittertes Duell bis aufs Blut liefern. Als schließlich einer der Kontrahenten enthauptet am Boden liegt, geht seine Lebenskraft mit Blitz und Donner in den Überlebenden über – wobei die überschüssige Energie die ringsum geparkten Autos in rauchende Wracks verwandelt. Die New Yorker Polizei steht vor einem Rätsel – und der Zuschauer auch.

In Rückblenden erst erschließt sich der Sinn des mysteriösen Schwertkampfes: Connor MacLeod (gespielt von Christophe Lambert), 1518 in den schottischen Highlands geboren, gehört einer kleinen Schar von Unsterblichen an, die dazu verdammt sind, gegeneinander zu kämpfen, bis letztendlich nur noch einer von ihnen übrig bleiben und über unermessliche Macht verfügen wird. Die einzige Möglichkeit, einen Unsterblichen zu töten, ist die Enthauptung – und so ziehen Connor und seinesgleichen eine blutige Spur durch die Jahrhunderte, vom Rest der Menschheit unerkannt und unentdeckt.

Bis jetzt.

Im New York von 1985 lebt der Schotte, der im späten Mittelalter von dem spanischen Edelmann Juan Sanchez Villa-Lobos Ramirez (Sean Connery) in der Kunst des Schwertkampfs unterwiesen worden ist, als Antiquitätenhändler Russell Nash an der Hudson Street. Als er nach dem gewonnenen Duell unter dem Madison Square Garden den Tatort fluchtartig verlässt, macht er sich zwar verdächtig, doch mangels Zeugen, Motiv oder Tatwaffe muss ihn die Polizei wieder auf freien Fuß setzen.

Die Gerichtsmedizinerin Brenda Wyatt (Roxanne Hart), deren Hobby antike Hieb- und Stichwaffen sind, findet in der Wunde des getöteten Duellanten Späne von einem mysteriösen Samuraischwert, welches fortschrittlicher geschmiedet zu sein scheint, als es die Altersdatierung der Fragmente zulässt. Als sie auf eigene Faust weiter recherchiert, kommt sie Russell/Connor allmählich näher.

Dann taucht Connors Erzfeind, der brutale Kurgan (Clancy Brown), ebenfalls in New York auf. Der Highlander erkennt, dass die Zeit der Entscheidung gekommen ist – nur noch er und der Kurgan sind übrig geblieben, und in einem letzten Duell wird sich ihr Schicksal und das der gesamten Menschheit entscheiden...

 

Ein Kultfilm mit Fehlstart

 

Highlander war seinerzeit im Kino eigentlich nicht sonderlich erfolgreich und spielte seine Produktionskosten von immerhin 16 Mio $ nur knapp wieder ein. Richtig populär wurde er erst im damals boomenden Heimvideomarkt, als der Film zu einem Dauerbrenner in den Videotheken wurde. "Highlander" avancierte im Nachhinein zum Kultfilm, und vier weitere Kinofilme versuchten mehr schlecht als recht, von der Beliebtheit der Fernsehserie zu profitieren. Mehr Gegenliebe bei den Fans fand die Fernsehserie um Connors Cousin Duncan, welche es immerhin auf 119 Folgen brachte. Daneben existieren weitere TV-Serien, Comics, eine Anime-Version und diverse Romane, die das "Highlander"-Universum um weitere Facetten bereichern. Keine dieser Produktionen erreichte aber je die Klasse des Originals.

Regisseur Russell Mulcahy hatte sich seine ersten Sporen mit innovativen Musikvideos für Künstler wie Duran Duran oder Elton John sowie mit dem australischen Horrorstreifen Razorback verdient. In "Highlander" brachte er einige handwerkliche Kniffe, die er von den Dreharbeiten zu Videoclips gelernt hatte, in die visuelle Gestaltung eines abendfüllenden Spielfilms ein. Das Resultat sind atemberaubende Kamerafahrten und äußerst originelle Szenenübergänge, die geradezu legendären Ruf genießen.

Mit zum besonderen Charme des Film beigetragen haben auch die Schauspieler, darunter allen voran Christopher Lambert (ein Franzose, der einen Schotten spielt, welcher sich als Amerikaner ausgibt) und Sean Connery (ein Schotte, der einen Ägypter spielt, welcher als Spanier daherkommt). Für Lambert war dies nach seiner Hauptrolle als Tarzan in Greystoke zwei Jahre zuvor sein bis dato größter Erfolg – und leider auch so ziemlich sein letzter. Ebenso wie Mulcahy sank Lambert in den folgenden Jahren in B-Movie-Gefilde ab. Dieses Schicksal blieb Sean Connery erspart, der schon vor "Highlander" weltbekannt war und im Laufe der Jahre noch etliche Filmpreise – darunter den Oscar für seine Rolle in The Untouchables – einheimsen konnte.

Clancy Brown, der in "Highlander" den psychopathischen Schwarzen Ritter aus der russischen Steppe mimt, machte später noch Karriere als Synchronsprecher in diversen Cartoonserien (darunter Spongebob) und in Filmen wie Starship Troopers oder The Shawshank Redemption. Connors Freund Sunda Kastagir wird von Hugh Quarshie gespielt, der später unter anderem noch in Star Wars – Episode I als Captain Panaka auftrat.

 

It's a kind of magic

 

Ein weiterer wichtiger Faktor, der letztlich zur anhaltenden Beliebtheit des Films beigetragen hat, ist der grandiose Soundtrack. Die im Bombast schwelgenden Kompositionen des leider viel zu früh verstorbenen Michael Kamen (1948 – 2003) harmonieren perfekt mit den Songs der legendären Band Queen, welche bis auf eine Ausnahme speziell für diesen Film geschrieben worden waren. Der bekannte Queen-Klassiker A Kind Of Magic von Roger Taylor basiert auf einer Textzeile aus dem Drehbuch, und das unvergessliche Who Wants To Live Forever von Brian May ist wohl eines der schönsten und traurigsten Liebeslieder aller Zeiten. Leider kam es nie zur Veröffentlichung eines offiziellen Soundtrack-Albums.

 

Die Blu-Ray Disc

 

Die jetzt vorliegende Fassung des Films ist um Längen besser als frühere DVD-Veröffentlichungen wie zum Beispiel die enttäuschende "10th Anniversary Edition" von Republic Pictures/Artisan. Die Farben leuchten, das Bild ist größtenteils scharf und nur gelegentlich zeigt sich leichtes Bildrauschen, das dem Alter des Films geschuldet ist. Die Qualität des Bildes sieht man beispielsweise sehr schön an dem Drachen-Tattoo des Kurgan, welches bei dieser Veröffentlichung in allen Details deutlich zu sehen ist, oder den Pfauenfedern an Sean Connerys Kostüm. Leider sieht man auch die Drähte, an denen Christophe Lambert beim großen Finale hängt, jetzt deutlicher denn je.

Die Tonspur (insbesondere das englische Original) weiß klanglich ebenfalls zu überzeugen. Leider hat man auch diese Gelegenheit verstreichen lassen, die von Übersetzungsfehlern nur so strotzende deutsche Synchronisation inhaltlich zu korrigieren.

Im Bonusmaterial finden sich neben dem schon 2006 erstmals veröffentlichten dreiteiligen "Making Of Highlander" auch ein kurzweiliges Interview mit Christophe Lambert, in dem er Anekdoten von den Dreharbeiten zum Besten gibt. Wer seinen Blu-Ray-Player ans Internet angeschlossen hat, bekommt zudem Zugang zur Zusatzfunktion Blu-Ray-Live, wo weiteres Hintergrundmaterial über den Film und die Schauspieler in Form von Texttafeln abgerufen werden kann

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425031331b0f838bd
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Film:

Highlander

USA/UK 1986

(Blu-Ray)

Regisseur: Russel Mulcahy

Musik: Michael Kamen, Queen

FSK 16

Kinowelt, 19.06.2009

 

ASIN: B0023ZJP2E

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Schauspieler:

Christophe Lambert

Clancy Brown

Sean Connery

Roxanne Hart

Alan North

Hugh Quarshie


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Erstellt: 24.06.2009, zuletzt aktualisiert: 19.10.2023 16:07, 8910