Hot Roomer (Bd. 1)
 
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Hot Roomer, Band 1

Rezension von Christel Scheja

 

Ein Mädchen, das mit sechzehn Jahren noch keinen Freund gehabt hat ... ist nach der landläufigen Meinung nicht ganz normal, das heißt entweder zu schüchtern, um ihre wirkliche Reize zu zeigen oder aber nicht wirklich an dem Spiel zwischen Männlein und Weiblein interessiert.

Auch wenn Eltern meistens froh sind, dass ihre Töchter in diesem Alter sich noch nicht freizügig an jeden dahergelaufenen Burschen verschenken, in der Literatur sieht es immer anders aus, vor allem – so hat man das Gefühl – bei den Mangas, wie „Hot Roomer“ wieder einmal beweist.

 

Ruki ist ein wirkliches Sonnenscheinchen. Lieb, nett und fröhlich – beliebt bei den Mitschülern, aber gerade an die Jungs traut sie sich noch nicht heran. Viel lieber schwärmt sie für den Mangahelden Shun, der all das verkörpert, was sie sich an einem Partner für sich wünscht. Er ist nett und liebenswert, trägt seine Liebste auf Händen.

Da fasst Rukis Mutter, die nicht möchte, dass ihre Tochter eine alte Jungfer wird, einen folgenschweren Entschluss. Sie holt einen Untermieter ins Haus, einen Schüler namens Senri Onodera.

Rika fällt aus allen Wolken, denn der Junge sieht aus wie ihr Mangaheld. Damit enden allerdings schon die Ähnlichkeiten, denn Senri ist ganz und gar nicht nett, sondern frech und aufdringlich. Er macht sich schon am ersten Tag an Ruki heran. Das Mädchen hofft, dass sie wenigstens in der Schule Ruhe vor ihm hat, aber auch das ist ein vergeblicher Wunsch. So ist sie dem neuen Mann in ihrem Leben hilflos ausgeliefert, und auch wenn ihre Mutter zurück zu rudern versucht, kann sie eines nicht mehr aufhalten ... das ihre Tochter die Liebe schneller und intimer kennen lernt als ihr lieb ist.

 

Natürlich ist „Hot Roomer“ in erster Linie eine erotische Comedy, in dem wieder einmal ein unschuldiges junges Mädchen durch den wesentlich erfahreneren Jungen an die Liebe und Leidenschaft heran geführt wird und keine Geschichte um die erste Liebe.

Dazu wird zu sehr auf Klischees und Stereotypen herum geritten, die gerade jüngeren Leserinnen suggerieren könnten, dass sie keine echten Frauen sind, wenn sie in dem Alter der Heldin nicht schon die erste Liebschaft hatten und dass die wahren Gefühle ohnehin erst kommen, wenn man miteinander geschlafen hat.

So kreist der Inhalt des Bandes um die Versuche Senris Ruki in sein Bett zu bekommen und zu entjungfern. Danach erst ist das Mädchen von den anderen anerkannt. Genau das findet sich auch in vielen anderen Geschichten, in denen Sex die Gefühle ersetzt und die nun in erhöhtem Maße auf den deutschen Markt schwemmen. Gerade aus diesem Grunde richtet sich der Band an ältere Leserinnen, die schon mehr mit allem anfangen können und selbst ihre ersten Erfahrungen gemacht haben.

 

Alles in allem ist „Hot Roomer“ eine eher durchschnittliche Romanze, deren Humor und Inhalt doch vielen anderen Geschichten ähnelt, in denen junge und unerfahrene Heldin mehr oder weniger unfreiwillig zur Liebe verführt werden.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404252242086f9c8e33
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Comic:

Hot Roomer, Band 1

Autorin & Künstlerin: Haruko Kurumatani

Aus dem Japanischen von Stefan Hofmeister

Gokujou danshi to kurashitemasu, Vol. 1, Japan 2007

Manga-Taschenbuch, 192 Seiten

Egmont Manga & Anime, 12/2009

ISBN-10: 3770471350

ISBN-13: 978-3770471355

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 16.02.2010, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 10063