Hulk: Dystopia
 
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Hulk: Dystopia

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

In einer dystopischen Zukunft leiden die Menschen unter der brutalen Herrschaft des Tyrannen Maestro. Der scheint unbesiegbar – bis sich einige Aufständische dazu entschließen, den Hulk mit einer Zeitmaschine aus der Vergangenheit zu holen. Doch der grüne Gigant erlebt eine Überraschung, als er sieht, wer sein Gegner ist.

 

Mit Hulk: Dystopia hatten Autor Peter David und Zeichner George Peréz 1992 einen Klassiker kreiert. Dieser erscheint nun erneut in der Reihe Marvel: Must have. Zudem hängt Panini noch die ein Jahrzehnt später erschienenen Story Hulk: Das Ende an. Diese ist ebenfalls von Peter David erdacht, allerdings von Dale Keown illustriert.

 

Peter David hat den Hulk wahrscheinlich so geprägt wie wenige andere Autoren. In dieser Story konfrontiert er den grünen Giganten mit einem seiner stärksten Gegner. Dabei findet die Konfrontation aber nicht nur physisch, sondern auch psychisch statt. Denn »Hulk: Dystopia« hat mehr als nur ansprechende Fights zu bieten, sondern auch die Facetten des Hulk. Zudem findet David das passende Ende, bei dem er einen Kreis schließt und für etwas Wehmut sorgt. Die Grundidee bezüglich Hulks Gegner ist spannend. Allerdings verhält sich der im entscheidenden Moment etwas klischeehaft wie ein klassischer (Bond-)Superschurke gegenüber seinem Widersacher. Das war auch vor 30 Jahren nicht originell.

 

George Peréz (Infinity Gauntlet) glänzt vor allem dann, wenn er seinem Publikum ausgefeilte und herrlich detailreiche Panels präsentieren kann. Da ist etwa zu Anfang die Doppelseite, in der Dutzende von Figuren die postapokalyptische Erde lebendig werden lassen – und wo sich bequem der klassische Wimmelbild-Waldo verstecken kann. Ein anderes Highlight ist ein Trophäenraum, in der Marvelfans zahlreiche Puzzlesteine entdecken können. Zudem spielt Peréz gekonnt immer wieder mit Blickwinkeln – und lässt so Hulks Gegenspieler aus der Froschperspektive noch bedrohlicher erscheinen. Auch dessen Gestaltung ist gelungen. Etwas angestaubt wirkt nach drei Jahrzehnten lediglich der Zeichenstil. Zudem sieht man einigen etwas einfacher gehaltenen Panels an, dass Peréz offenbar hart mit dem Abgabetermin für seine Zeichnungen zu kämpfen hatte.

 

»Hulk: Das Ende« bildet einen würdigen Abschluss. Nicht nur für diesen Band, sondern auch für den Gamma-Giganten selbst. In der Geschichte ist Banner/Hulk nämlich der letzte Mensch auf Erden. Die Tonalität ist ein stimmiger wehmütiger Abgesang, der durch einige verstreute Gags nur noch melancholischer wirkt.

 

Um die Qualität der Zeichnungen von Dale Keown (Heroes Reborn) zu würdigen, reicht es eigentlich Peter David zu Wort kommen zu lassen, der diese »für die beste Arbeit von Dale Keown« hält. Dem lässt sich kaum widersprechen. Auch wenn die Panels auch schon mehr als zwei Jahrzehnte auf dem Buckel haben, wirken sie absolut auf der Höhe der Zeit. Sowohl die Gestaltung des uralten Bruce Banner als auch die des Hulk sind ein visueller Genuss. Zudem ist das Panel-Design dynamisch und abwechslungsreich.

 

Umfangreiches Bonusmaterial runden den Band ab – im positiven Sinne also typisch »Marvel: Must have«. Einige Wiederholungen bei den Informationen sorgen zwar, dass nicht alles wie aus einem Guss wirkt. Das ist aber höchstens ein zu vernachlässigendes Schönheitsfehlerchen.

 

Fazit:

Der Band »Hulk: Dystopia« ist nicht zuletzt wegen der enthaltenen Bonusgeschichte ein würdiges »Marvel: Must have«. Eine kleine Hürde könnte für jüngere Leserinnen und Leser allerdings der klassische Zeichenstil in der Hauptgeschichte sein.

 

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Comic:

Hulk: Dystopia

Autor: Peter David

Zeichner: George Peréz und Dale Keown

Panini, Juli 2023

Taschenbuch, 160 Seiten

 

ISBN-10: ‎ 374162358X

ISBN-13: ‎ 978-3741623585

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B09BJZ2Q56

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 08.07.2023, zuletzt aktualisiert: 07.04.2024 09:00, 22009