Im Auge des Leoparden von Kaoru Kurimoto

Reihe: Die Guin Saga Bd.1

Rezension von Christel Scheja

 

Nachdem Manga und Anime - Comics aus Japan - auch in Deutschland Erfolge feiern, beginnen nun auch die Buchverlage den ein oder anderen Roman auf deutsch zu präsentieren, teilweise auch noch über den Umweg einer amerikanischen Vorab-Übersetzung. "Die Guin-Saga" ist ein solcher Versuch in Bereich der Fantasy.

 

Die königlichen Zwillinge von Parros sind auf der Flucht, nachdem das Reich ihrer Eltern von feindlichen Kräften erobert wurde. Im Roon-Wald glauben sie ihren Häschern entkommen zu sein, doch eine Patrouille stellt die Jugendlichen und will ihren Spaß mit Rinda und Remus haben.

Doch da greift ein halbnackter Mann ein, der die Maske eines Leoparden trägt. Obwohl er selber schwer angeschlagen ist, besiegt er die Soldaten und rettet die Zwillinge, die so Vertrauen zu ihm gewinnen. Der Maskierte steht ganz offensichtlich unter einem Fluch. Er kann weder die Verhüllung seines Kopfes abnehmen, noch erinnern, wer er eigentlich ist. Das einzige, was er weiß, ist sein Name: Guin.

Doch bevor die drei sich weitere Gedanken darüber machen können, werden sie von dem grausamen Grafen Vanon gefangen genommen, den selbst seine Männer fürchten. Er ist zufrieden mit der Gefangennahme der Kinder, die er an seinen Herrn Vlad ausliefern will, mehr noch interessiert ihn aber Guin...

 

So sehr unterscheiden sich westliche und fernöstliche Fantasy nicht, wenn der Autor sich nicht gerade auf landestypische Legenden bezieht.

Den Auftakt der Guin-Saga könnte sich auch ein westlicher Autor erdacht haben, denn es ist weder durch die Namen noch die Beschreibungen festgelegt, in welchem Kulturkreis die Geschichte eigentlich spielt.

Die Handlung des Buches ist sehr schlicht, spielt mit klassischen Motiven der Sword & Sorcery und bleibt leider auch sehr oberflächlich, ebenso wie die Figuren, deren Charakter auf das notwendigste reduziert ist - Guin könnte auch ein moderner Conan sein, Remus ist ein verweichlichter Prinz. während seine Schwester Rinda, die ganze Kampfeslust geerbt zu haben scheint. Wenn auch die Handlung in sich halbwegs geschlossen ist, so ist das Ende doch auf eine Fortsetzung ausgerichtet.

 

Insgesamt bietet "Im Auge des Leoparden" zwar kurzweilige Unterhaltung, die man gut im Urlaub oder auf der Fahrt lesen kann, aber nicht das, was eigentlich zu erwarten wäre. Ein wirklich exotisches Gefühl kommt nicht auf, und die Geschehnisse sind einem mehr oder minder aus vielen anderen Büchern vertraut.

 

Nach oben