Vor langer Zeit schufen die Götter die Schildwachen, um die Weltenaugen, Tore zu anderen Welten, vor unerlaubter Benutzung zu schützen. Die Wachen werden kurz nach ihrer Geburt ausgewählt und von einer Göttin persönlich von den Eltern abgeholt und bei den Wachen aufgezogen. Doch Evithea wurde vergessen und kommt erst 24 Jahre später zur Schildwache. Gerade zu der Zeit wurde das Weltenauge von 2 Weltenbrechern, illegalen Weltenwanderern, durchschritten, die nichts Gutes im Schilde führen …
Mit diesem Auftakt der Chroniken der Weltenaugen legt Jamie Enderlein eine interessante Fantasy-Geschichte vor, die auch für die zu erwartenden weiteren Bände viel Potenzial verspricht.
Trotzdem habe ich mich schon lange bei keinem Buch mehr so schwergetan, es zu bewerten. Im Gegensatz zur spannenden, gut aufgebauten Handlung muss ich die Lesbarkeit nämlich als teilweise sehr gewöhnungsbedürftig einschätzen. Der Grund dafür ist ein extrem übertriebenes Gender-Bedürfnis der Autorin. Statt »Weltenwanderer« wird immer ein geschlechtsneutrales Weltenwandernde benutzt, statt »Weltenbrecher« Welternbrechende. Bei Kriegern und Kriegerinnen wird als Plural ein extrem synthetisch wirkendes »Kriegerische« verwendet. Nach dem Prinzip begegnen dem Leser noch einige andere ›neutrale‹ Ausdrücke, die den Lesefluss ständig ähnlich stark stören. Bei einem Verzicht auf derartige sprachliche Entstellungen wäre dieses Buch definitiv 5 Sterne wert gewesen. Bei den Fortsetzungen wäre sehr zu hoffen, dass auf solche sprachlichen »Entgleisungen« verzichtet wird und die gute Story somit ihren Reiz voll entfalten kann.
Die Autorin wechselt kapitelweise zwischen verschiedenen Charakteren, aus deren Blickwinkel jeweils erzählt wird.