Im Rücken des Königs
 
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Im Rücken des Königs

Rezension von Patrick Müller

 

Im DSA-Soloabenteuer „Im Rücken des Königs“ spielt man einen niedrigstufigen Charakter, der Unterkunft bei einem alten Freund namens Cordovan findet. Auf dessen Hof häufen sich die mysteriösen Ereignisse. Mitten in der Nacht fängt die Scheune Feuer, und Binya, die Tochter des Gutsbesitzers, kehrt von ihrem Ritt zum benachbarten Gutshof nicht zurück, wird aber später verletzt und mit erschossenem Pferd entdeckt. Und beim Ausflug in die nahe gelegene Stadt trifft unser Abenteurer in einem Wachsfigurenkabinett auf eine sprechende Wachsfigur, die ihn auffordert, seinem Freund Cordovan zu sagen, er solle sein Land verkaufen. Was hat das alles zu bedeuten?

 

Das fragt sich auch der Freund, um dessen Land es schließlich geht. Er erzählt von dem Landstück, welches er kürzlich erworben hat, und von einer merkwürdigen rothaarigen Frau, die seitdem öfter auftaucht und das Stück Land kaufen möchte. Kurze Zeit später erscheint die Rothaarige wieder auf dem Gutshof und zwingt Cordovan offensichtlich mit Hilfe schwarzer Magie dazu, sein Land zu einem Spottpreis zu verkaufen. Noch in derselben Nacht entgeht der Abenteurer nur knapp einem Mordanschlag durch einen Diener, der im Auftrag der Rothaarigen gehandelt hat. Nachdem der Attentäter verschont wird, erzählt er, dass er sich mit der Frau bei einem demnächst stattfindenden Immanspiel treffen sollte.

 

Da unser Abenteurer hofft, dort Antworten auf seine Fragen zu erhalten, fährt er mit Cordovan und seiner Tochter dorthin. Und tatsächlich, er trifft die Rothaarige und ihren Gefährten während des Spieles. Doch die beiden nehmen Reißaus. Die halsbrecherische Verfolgungsjagd endet auf dem Dach einer vierspännigen Kutsche, in deren Innern die gesuchte Frau sitzt. Sie steckt kurzerhand die Kutsche in Brand und verwandelt sich in einen großen Vogel, nur um unsern Abenteurer und ihren Gefolgsmann auf der brennenden Kutsche ihrem Schicksal zu überlassen. In letzter Sekunde gelingt der Sprung von der Kutsche. Wenige Meter weiter reißen sich drei der Pferde vom Vierspänner und entkommen dem tödlichen Schicksal, das dem vierten Reittier widerfährt, als die lichterloh brennende Kutsche in der nächsten Kurve in den Wald rast und zum Stillstand kommt.

 

Aus einem Pergament, welches aus der Kutsche geflogen ist, ergibt sich, dass es sich bei dem begehrten Landstück nicht nur um ein einfaches Ackerstück handelt, sondern das es das Grab eines gewissen Irion beherbergt, einem tapferen Kämpfer für die Krone. Wieder im Gutshof Cordovans reift der Entschluss, dem begehrten Landstück am nächsten Tag einen Besuch abzustatten. Doch unser Abenteurer ist nicht der erste, der auf diese Idee kommt. Auf dem Grundstück lagern schon die Rothaarige und ihr Scherge. Aus einem Versteck lässt sich beobachten, wie Gefolgsleute ein Loch ausheben und auf irgendetwas stoßen, das die Frau in Begeisterung versetzt. Aufgeregt nimmt sie etwas aus dem Grab und reitet davon. Unser Abenteurer überwältigt die zwei verbliebenen Kameraden und findet in ihrem Lager mehrere Pergamente, die auf eine größere Verschwörung schließen lassen. Nachdem die Frau heimlich in ein kleines Dorf und von da zu einem See verfolgt wurde, kommt es schließlich zum großen Showdown in einem alten, mit wertvollen Dokumenten voll gestopften Turm, in dem schließlich alle offenen Fragen geklärt werden.

 

Um die verwinkelte Verschwörung, um die es „Im Rücken des Königs“ geht, erfolgreich aufzudecken, muss man zwingend die Grundregeln aus der Grundbox „Das Schwarze Auge“ kennen. Man kann also nicht einfach drauflos spielen, wie das bei vielen anderen Soloabenteuern der Fall ist. Allerdings müssen es nicht unbedingt die Regeln der 4. Edition sein, da bei Abweichungen von der 3. Edition die nötigen Änderungen angegeben sind. Man kann es also auch ohne Probleme mit den Regeln der 3. Edition spielen.

 

Negativ fiel mir auf, dass man sich viele Dinge merken muss, die auf den ersten Blick unwichtig erscheinen, um im Abenteuer weiter zu kommen. So muss man sich an einer Stelle daran erinnern, wie viele Pfeile die Gravur eines vor einer halben Stunde gefundenen Pfeils hat. Wenn man dieses zuerst unwichtig wirkende Detail vergessen hat, muss man weit zurückblättern, was je nachdem schon zehn Minuten dauern kann. Das hätte man eindeutig anders lösen können.

 

Aber die vielen positiven Aspekte des Abenteuers wiegen die negativen ohne große Mühe wieder auf. So fällt vor allem der sehr gelungene Schreibstil des Autors Sebastian Thurau auf, der selbst kleinere Prüfwürfe gelungen umschreibt. Dabei ist der Autor nach Angaben von Fantasy Production bisher „ein unbeschriebenes Blatt“ – das merkt man seinem Abenteuer aber gar nicht an.

 

Spielleiter, die dieses Abenteuer gespielt haben, haben zudem die Option, das Abenteuer mit Hilfe der beigefügten Anleitung zu einem Gruppenabenteuer umzuschreiben, welches dann sehr einfach zu leiten sein wird, da man es ja schon selber gespielt hat und es deshalb nicht mehr arbeitsintensiv vorbereiten muss. Eine zusätzliche Bemerkung haben sich außerdem die sehr schönen Illustrationen von Sabine Weiss und Zoltán Boros verdient, welche wichtige Textabschnitte stimmig untermalen.

 

Ich kann das Abenteuer jedem zum Spielen empfehlen, der Soloabenteuern generell nicht abgeneigt ist. Die Story hebt sich von den typischen 08/15-Abenteuern ab, und auch der Erzählstil von Sebastian Thurau ist das Lesen wert. Außerdem ist der Abenteuerband für Spielleiter wegen der Erklärungen für das Umschreiben zum Gruppenabenteuer interessant.

 

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Hinweis:

Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH,

www.fanpro.com und www.f-shop.de

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420125837d847596e
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Im Rücken des Königs

System: DSA

Verlag: FANPRO

Autor: Thurau, Sebastian

Erschienen: 2003

Soloabenteuer - 66 Seiten

ISBN: 3-89064-380-9

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 16.07.2005, zuletzt aktualisiert: 29.01.2015 21:15, 615