In den Fängen des Kriegers (Autorin: Kaoru Kurimoto, Die Guin Saga Bd. 2)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

In den Fängen des Kriegers von Kaoru Kurimoto

Reihe: Die Guin Saga Bd.2

Rezension von Christel Scheja

 

Nachdem Manga und Anime - Comics aus Japan - auch in Deutschland Erfolge feiern, versucht man nun auch, dank einer amerikanischen Vorab-Übersetzung, japanische Fantasy in Romanform anzubieten. Die "Guin"-Saga umfasst im Original mehr als 90 Bände. Damit der Wiedererkennungswert noch etwas größer ist benutzt man auch auf dem Cover des zweiten Bandes klischeehafte Mangafiguren, die wie Cliparts aussehen, anstatt die doch relativ "normalen" Originalcover (die ich durch Zufall in einem japanischen Artbook bewundern konnte) zu benutzen.

 

Guin ist mit den königlichen Zwillingen von Parros noch immer auf der Flucht vor den Invasoren aus Mongaul. Gerade erst sind sie aus einer Burg entkommen, in ein Dämon in der Gestalt des Grafen Vanon sein Unwesen trieb und ihnen fast das Leben genommen hätte, nun kämpfen sie sich an der Seite des zwielichtigen Abenteurers Istavan und seiner ängstlichen Begleiterin Suni durch den Dschungel, über einen Fluss und schließlich auch in die Nospheros-Wüste, die von den barbarischen Sem bewohnt wird.

Vor allem Prinzessin Rinda ist nicht bereit auf ihren Stolz zu verzichten und gerät mehr als einmal mit den neuen Gefährten aneinander. Auf Guin hingegen lassen weder ihr Bruder Remus noch sie etwas kommen.

Die Häscher aus Mongaul sind ihnen immer dicht auf der Spur. Mehr als einmal müssen die Flüchtigen fast kapitulieren, doch gefangen nehmen kann sie durch den Verrat Istavans erst Generalin Amnelis, die engelhaft schöne Anführerin der weißen Ritter. Obwohl sie nicht mehr als achtzehn Jahre zählt, gehört sie zu den besten Feldherrn Mongauls und ist für ihre Härte und Skrupellosigkeit bekannt.

Doch Guin lässt sich von der kalten Schönheit nicht beeindrucken. Seine Sorge gilt weiter den Zwillingen von Parros, denn er ahnt, dass die Wüste ein schreckliches Geheimnis birgt.

 

Vielleicht mag der Hintergrund der "Guin"-Saga auf Japaner exotisch wirken, westliche Leser werden ihn eher für ein wüstes Gemisch aus beiden Kulturkreisen halten, der so schwammig bleibt, dass man ihn sich nur wenig vorstellen kann. Auch wenn man "Im Auge des Leoparden" nicht kennt, so kann man sich doch sehr schnell einlesen.

Die Handlung des Buches ist sehr schlicht. Sie spielt wie einst die italienischen Barbarenfilme mehr schlecht als recht mit klassischen Motiven der Sword & Sorcery. Die Geschichte bleibt sehr oberflächlich und bietet einen Action-Höhepunkt nach dem anderen. Die Figuren sind auf das notwendigste reduziert und könnten schnellebigen Animes entsprungen sein: Guin ist der Barbarenkrieger mit Herz, Rinda die stolze Kriegerprinzessin und mit Amnelis ist eine eiskalte Schönheit aufgetaucht, die Männer wie Schachfiguren bewegt und gnadenlos beherrscht. Auch hier die Handlung in sich geschlossen, das Ende wartet diesmal jedoch mit einem Cliffhanger auf.

 

Insgesamt bietet "In den Fängen des Kriegers" zwar kurzweilige Unterhaltung, aber nicht das, was man sich bei so exotischer Fantasy erhofft. Die banale Geschichte hat man bereits oft genug lesen oder sehen können und auch der Hintergrund weiß nicht zu fesseln. Darunter leidet trotz actionreicher Handlung die Spannung und die Lust, den Zyklus weiter zu verfolgen.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042516085276b0a129
Platzhalter

In den Fängen des Kriegers

Autorin: Kaoru Kurimoto

broschiert, 287 Seiten

Blanvalet, erschienen März 2006

ISBN: 3-442-24324-6

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 12.03.2006, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:34, 1991