Reihe: Warrior Cats Bd. 1

Rezension von Bine Endruteit

Rezension:

Sammy ist ein kleiner, roter Kater. Er wohnt bei Menschen, bekommt regelmäßig sein Futter und kann in den Garten hinaus, wann immer er sich etwas frische Luft um die Nase wehen lassen möchte. Doch er träumt immer wieder davon, dass er Mäuse jagen kann. In seiner Fantasie ist dieser Traum längst zur Wirklichkeit geworden, doch Sammy will mehr. Deswegen schleicht er sich eines Tages in den Wald. Sein Freund Wulle aus dem Garten gegenüber, erzählt ihm, wie wild es dort zugeht und dass er sich dort lieber nicht hinein wagen soll, doch davon lässt sich der Jungkater nicht abschrecken.

Wie erstaunt ist da, als ihm tatsächlich wilde Katzen begegnen, die so ganz anders sind als er. Mit einer Jungkatze, die zum Krieger ausgebildet werden soll, kämpft er sogar. Daraufhin macht in die Anführerin des Clans, dem sie angehören, ein Angebot. Wo er sich so sehr nach der Wildnis sehnt, würde sie ihn aufnehmen. Allerdings muss er dafür sein jetziges, bequemes Leben komplett aufgeben und zum Donner-Clan wechseln. Dort soll auch Sammy zu einem Krieger ausgebildet werden, um Futter zu jagen und seine Mitkatzen zu beschützen. Er nimmt das Angebot an.

Von da an beginnt für den roten Kater ein abenteuerliches Leben. Er erhält den Namen Feuerpfote und muss sich vielen Herausforderungen stellen, denn das wilde Leben ist gefährlich und verlangt ihm viel ab. Es sind nicht nur die Kämpfe mit den anderen Clans, sondern auch der stetige Futtermagel, der dem Donner-Clan zu schaffen macht. Doch alle gemeinsam wollen sie die Probleme meistern. Oder gibt es selbst im eigenen Clan Katzen, die nicht zu Feuerpfotes Freunden gehören und das Allgemeinwohl im Sinn haben?

„In die Wildnis“ ist der erste Band einer vielbändigen Reihe, die den Namen „Warrior Cats“ trägt und sich um vier große Katzen-Clans rankt. Anders als andere Clan-Katzen wird der Protagonist Feuerpfote jedoch nicht wild geboren, sondern stößt erst später zu der Katzengruppe hinzu. Deswegen fällt es ihm auch nicht besonders leicht, sich zu behaupten, viele sehen ihn immer wieder als verweichlichtes Hauskätzchen. Als Leser verfolgt man Feuerpfotes Entwicklung und begleitet ihn auf seinem Weg zum Krieger. In diesem Band wird eine Episode abgeschlossen, allerdings gibt es noch zahlreiche Fragen die offen bleiben und den Leser gespannt auf weitere Bände wartend zurücklassen.

Wie schon Richard Adams in seinem Klassiker „Unten am Fluss“ geht es auch in Erin Hunters Buch um vermenschlichte Tiere und darum, wie sie ihre Probleme meistern. Nur das es diesmal eben Katzen und keine Hasen sind. Natürlich geht es nicht immer komplett realistisch zu, denn alleine dadurch, dass die Katzen sprechen können, ergeben sich Möglichkeiten, die man im richtigen Leben vergeblich suchen würde. Trotzdem gelingt es der Autorin, eine Welt zu erschaffen, in der dem Leser das Wesen der Katzen und ihre Art miteinander zu leben, anschaulich nahe gebracht werden. Feuerpfotes Geschichte ist voller Intrigen und Abenteuern und liest sich spannend.

Katzenfreunde, vor allen Dingen solche, die selbst Katzen halten, werden jedoch an einem Punkt immer wieder wehmütig aufstöhnen. In „Warrior Cats“ wird es nämlich so dargestellt, dass einzig das wilde Leben das Richtige für Katzen sei, auch wenn dabei noch so viele von ihnen sterben oder Kämpfe ausfechten müssen, die zu schweren Verletzungen führen.. Alles was mit Menschen zu tun hat, sei es die Kastration, das Futter oder das Wasser, das sie den Katzen hinstellen, wird als eklig, schlecht, verdorben und stinkend dargestellt. Zum Glück kommen diese Stellen mit der Zeit immer seltener vor, so dass man sich nicht allzu sehr ärgern muss.

Fazit:

„In die Wildnis“ ist als erster Band der „Warrior Cats“-Reihe ein spannender Auftakt zu einer Tier-Geschichte für alle Leser, die „Unten am Fluss“ mochten, aber Katzen einfach lieber mögen als Hasen.