Indiana Jones und der Stab der Könige (Wii)
 
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Indiana Jones und der Stab der Könige (Wii)

Rezension von Cronn

 

Während um mich herum die Fledermäuse flattern, bücke ich mich, um die erloschene Fackel am Boden des abwärts führenden Ganges aufzuheben.

Ich entzünde sie mit dem mitgebrachten Zunder und dem Feuerstein. Schon nach wenigen Sekunden flackern die Flammen am Holz der Fackel empor. Ich nehme sie auf, laufe weiter und hebe die Fackel hoch über meinen Kopf – und blicke einer dicken, fetten Spinne in die tausend Augen!

Entsetzt drehe ich mich um. Da kriechen sie heran, von links und rechts – und verdammt – ich bin mitten auf einer Hängebrücke!

Egal. Ich muss die Spinnen von mir fernhalten! Also dann – nix wie ran!

Ich fuchtele wie wild mit der Fackel, schüttele die Spinnen ab, die versuchen an meinen Hosenbeinen entlang nach oben zu klettern.

Doch was ist das?

Die Hängebrücke hat Feuer gefangen und brennt schon lichterloh!

Verdammt!

Ich renne wie verrückt, springe über die Spinnen hinweg und gelange im letzten Moment auf die andere Seite. Doch da geschieht das Unvermeidbare!

Die Hängebrücke reißt entzwei! Und ich falle in die Tiefe!

Doch halt – ich halte mich noch an einer Sprosse fest und ziehe mich mit allerletzter Kraft nach oben auf den Felsvorsprung.

Geschafft!

Doch noch lange ist mein Abenteuer im verfluchten Tempel im Sudan nicht zu Ende...

 

„Indiana Jones und der Stab der Könige“ heißt das brandneue Game für Nintendos Erfolgskonsole Wii. Es stammt aus dem Hause LucasArts, wird von Activision Blizzard Deutschland vertrieben und wurde von A2M speziell für die Wii entwickelt.

Aber worum geht es eigentlich in „Indiana Jones und der Stab der Könige“?

 

Hintergrund:

Das letzte Abenteuer des Archäologen ist ja schon einige Jahre her und hinterließ damals einen doch eher zwiespältigen Eindruck bei der Presse.

Aber inzwischen wurde mit dem Indy-Lego-Abenteuer von Tell-Tale-Games ein gelungenes Beispiel geschaffen, wie ein Indiana-Jones-Spiel funktionieren kann. Das Franchise wurde zudem dadurch belebt, dass ein neuer Indiana-Jones-Streifen in die Kinos kam und vom Publikum wohlwollend aufgenommen wurde.

Da war es gut, dass das sich schon lange in der Entwicklung befindliche Indy-Game nun doch noch veröffentlicht wurde.

Doch was ist die Story von „Indiana Jones und der Stab der Könige“?

Der Dreh- und Angelpunkt des neuen Abenteuers von Indiana Jones ist der sogenannte „Stab der Könige“. Dabei handelt es sich um den biblischen Stab, den Moses benutzt haben soll, um das Rote Meer zu teilen, und damit den Israeliten die Flucht aus Ägypten zu ermöglichen.

Im Jahr 1939 sind nun Indiana Jones und sein Rivale, der Deutsche Magnus Völler, auf der Spur des archäologischen Artefaktes. Die Jagd danach führt sie rund um den Globus, u.a. nach San Franciscos Chinatown und Panama. Für Abwechslung ist also hinsichtlich der Schauplätze schon einmal gesorgt. Aber wie sieht es mit der Spielmechanik aus?

 

Spielmechanik und Steuerung:

Die Wii-Konsole ist bekannt und beliebt für ihr innovatives Steuerungskonzept, das auf der freien Bewegung von Wii-Mote und Nunchuk basiert. Wurde dies auch bei „Indiana Jones und der Stab der Könige“ eingesetzt?

Die Frage ist mit einem klaren „Ja, aber“ zu beantworten. Ja, die Bewegungssteuerung findet sich in „Indiana Jones und der Stab der Könige“ wieder, vor allem, wenn es darum geht, Fackeln zu schwenken, sich an Abgründen hochzuziehen, etc. Die Möglichkeiten sind sehr unterschiedlich, auch im Cockpit eines Doppeldeckers zu fliegen gehört dazu.

Aber nicht immer hat man diese Steuerung konsequent und auch technisch sauber durchgezogen. Bei den Kämpfen sind eine Vielzahl von Moves möglich: Man kann Gegner packen, heranziehen und in Gegenstände werfen; man kann die Feinde mit der Peitsche treffen, sie mit Fausthieben traktieren, etc. Das klingt nach einer Vielzahl von Möglichkeiten und durchaus sind diese vorhanden, aber die Steuerung spricht nicht exakt genug an, dass man diese Möglichkeiten auch ausschöpfen kann. Oftmals wird ein Kampf zur Glückssache oder zu einer wilden Fuchtelei, wo nicht immer die gewünschte Aktion zur betreffenden Zeit durchgeführt wird. Das führt zu Fruststellen.

Ebenfalls nicht ideal gelöst ist der Umstand, dass man Spielszenen nicht abbrechen kann. Dadurch ist man gezwungen manche Szenen dutzendfach durchzustehen, obwohl man sie schon kennt und nur aufgrund einer schwierigen Spielstelle festhängt.

 

Fazit:

„Indiana Jones und der Stab der Könige“ ist ein Spiel, das von der Story her sehr viele Indy-Klischees ordentlich zubereitet. Spieltechnisch macht es Spaß, da es abwechslungsreich ist, mal Autojagden bietet, Doppeldecker-Einsätze, einige Rätseleinlagen, Faust-Kampf-Szenen, Baller-Einlagen, etc. Hier wird vieles richtig gemacht.

Leider ist die Steuerung nicht so exakt, wie man sie bei einem Indy-Spiel bräuchte, um gerade in den Kampf-Szenen die volle Kontrolle zu haben.

Wer damit leben kann, wird mit einem tollen Indy-Abenteuer belohnt, an dessen Ende sogar ein besonderes Schmankerl wartet – als Bonus haben die Entwickler das Indy-Abenteuer: „Indiana Jones And The Fate Of Atlantis“ beigesteuert. Super Bonbon!

Für Indy-Fans ein klares „Muss ich haben!“ – alle anderen sollten probespielen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240424114148aa9292c2
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MEDIUM:

Indiana Jones und der Stab der Könige

von Activision Blizzard Deutschland

Plattform: Nintendo Wii

USK-Einstufung: USK ab 12 freigegeben

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 31.08.2009, zuletzt aktualisiert: 02.02.2015 03:00, 9091