Filmkritik von Cronn
Es gibt Formate im Fernsehen, die existieren bereits seit Jahrzehnten und werden dennoch nie altmodisch. Eines davon ist die Reise-Dokumentation. Mit mareTV hat der Norddeutsche Rundfunk (NDR) ein reizvolles Format in seinem Bestand, dessen Einzelfolgen nun auf DVD gepresst und verbreitet werden.
Mit Inselparadiese hat man eine Doppel-DVD vorliegen, die fünf Einzelfolgen in sich vereint. Bevor die Kritik erfolgt, soll eine kurze Inhaltswiedergabe dargelegt werden.
Verlagsinfo:
Zum Meer haben die Menschen schon immer eine besondere Beziehung. Es dient als Lebensraum, Forschungsfeld, Arbeitsstätte, Grundlage für den Lebensunterhalt und als Freizeitparadies. mareTV geht auf Entdeckungsreise in die reizvollsten Gegenden der Welt und findet faszinierende Landschaften und die spannendsten Geschichten von Menschen am Meer.
Mit fesselnden Bildern, Klarheit und Tiefgang setzt sich mareTV dabei wohltuend vom hektischen Fernseh-Alltag ab. Die Sendereihe ist das erste und bislang einzige Format im deutschen Fernsehen, das sich ausschließlich Meeresthemen widmet.
Das vorliegende DVD-Set präsentiert einige der weltweit bemerkenswertesten Inselparadiese, die unterschiedlicher nicht sein können - vom Touristentrubel auf Hainan, über die Traumstrände von Curaçao bis hin zu den Wanderwegen auf dem Vulkan Pico del Teide auf Teneriffa. Begleiten Sie uns auf eine außergewöhnliche Reise zu den Menschen, die in diesen maritimen Gegenden zu Hause sind.
Soweit der offizielle Klappentext. Er gibt den Inhalt kongenial wieder, so dass direkt zur Kritik übergegangen werden kann.
Kritik:
Mit den vorliegenden Einzelfolgen werden eine Reihe an interessanten Einblicken in das Leben der Menschen auf den betreffenden Inseln geboten.
Dabei geht es nicht vorrangig um Historisches, sondern um zeitgenössische Entwicklungen. Die Betrachtungen sind am Leben orientiert, zeigen Alltägliches, das aber für die Zuschauer ganz und gar nicht alltäglich erscheint.
Es wird beispielsweise von einer Fischverkäuferin auf den Kapverdischen Inseln berichtet, welche mit einer Plastikwanne voller Fische auf dem Kopf über die Berge läuft, um in ihrem Heimatdorf diese Fische zu verkaufen. Der Ertrag ist minimal, dennoch reicht er gerade so, um sich und die Tochter samt Familie zu versorgen. Mehr schlecht als recht.
Aber auch die Geschichte von dem alten Langustentaucher wird erzählt, der für die Nobelrestaurants auf Jagd geht. Berichtet wird auch vom Bootsmann der Fähre, der allerhand Seemannsgarn zu berichten weiß und zudem in seiner knappen Freizeit Gedichte über das Meer schreibt.
So sind all die Kurzportraits eingebunden in ein großes Gemälde über die jeweilige Insel, welche ebenfalls vom Kommentator in ihrer Lage und geographischen Besonderheit eingeordnet wird.
Auf diese Weise wird dem Zuschauer ein buntes Bild der jeweiligen Region ausgebreitet.
Leider ist die Bildqualität der DVD dem nicht angemessen und lediglich Durchschnitt.
Fazit:
»Inselparadiese« ist eine gelungene Zusammenstellung ein einzelnen Dokumentationen, die im besten Sinn unaufdringlich und unspektakulär inszeniert wurden. Diese stellen mit Hilfe einzelner Personen das Leben ganzer Menschengruppen auf den Inseln dar, was durch Kommentare erweitert und zu einem Gesamtportrait der jeweiligen Insel ergänzt wird. Leider ist die Bildqualität nur durchschnittlich.
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