Interview: 8 Fragen - 8 Antworten: Pandora - das neue Magazin aus dem Hause Shayol
 
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8 Fragen - 8 Antworten : Pandora - das neue Magazin aus dem Hause Shayol

Redakteur: Michael Schmidt

 

Fantasyguide: Hallo Pandora. Stell dich doch unseren Lesern mal vor! Was bist du und wer sind die Macher hinter dir!

 

Pandora: : Nun, Pandora ist ein neues Magazinprojekt des Shayol-Verlags. Nachdem bei Alien Contact dir große Flaute eingetreten ist, hat sich Hannes Riffel mit Jakob Schmidt zusammengesetzt und ein Konzept für ein neues Magazin erarbeitet, dass sie dann den Shayol-Kollegen vorgestellt und zusammen mit ihnen verfeinert haben. Neben den beiden arbeiten Bernhard Kempen und Frank Dudley in der Redaktion mit, wobei ihnen John Clute und Hardy Kettlitz als Beirat über die Schultern schauen und Tipps und Kritik äußern. Hardy Kettlitz zeichnet außerdem für Layout und Satz verantwortlich, Ronni Hoppe für die herstellerische Abwicklung.

 

Fantasyguide: Der Shayol Verlag hat ja seinen Schwerpunkt in der SF. Wie sieht es mit eurem Magazin aus? Wird der Schwerpunkt ebenfalls auf SF liegen

 

Pandora: : Nicht speziell auf der SF, sondern auf Phantastik allgemein ― SF, Fantasy, Horror und in all ihren Spielarten und Mischformen. Genres in Reinkultur ersticken allzu oft an ihren Klischees und Stereotypen, da kann frischer Wind nicht schaden.

 

Fantasyguide: Pandora bringt vor allem internationale Autoren. Welche sind die Highlights der ersten Ausgabe?

 

Pandora: : Auf jeden Fall die Titelgeschichte von Tad Williams, die im Sandman-Universum von Neil Gaiman spielt; dann die wunderbare Gespenstergeschichte von Richard Bowes, der dafür mit dem International Horror Guild Award ausgezeichnet wurde; zwei astreine Ideen-SF-Erzählungen von Daryl Gregory und Susan Palwick; eine meisterhafte phantastische Novelle von Hal Duncan; und vieles mehr.

 

 

Fantasyguide: Es gibt auch deutsche Autoren. Auf wenn dürfen wir uns freuen, und haben auch neue Autoren eine Chance auf eine Veröffentlichung in Pandora

 

Pandora: : In der ersten Ausgabe bringen wir eine Story von Dietmar Dath und ein Gedicht (jawohl, ein Gedicht!) von Christian von Aster. Für Band 2 liegt uns bereits eine Geschichte von Tobias O. Meißner vor, und wir haben Barbara Slawig um einen neue Erzählung gebeten. Darüber hinaus halten wir durchaus Ausschau nach deutschsprachigen Autoren, aber die müssen eben den Vergleich mit meist englischsprachigen Sachen bestehen, und da ist die Auswahl deutlich größer. Außerdem sind wir der Meinung, dass es vor allem an Übersetzungen von Erzählungen und Novellen aus der internationalen Szene mangelt, während deutsche Texte doch noch vielerorts gedruckt werden.

 

Fantasyguide: Pandora ist ja der Nachfolger von Alien Contact. Oder wird es weitere Ausgaben von AC geben? Klärt die Leserschaft doch mal auf!

 

Pandora: : Im Moment sieht es nicht danach aus. An Alien Contact waren zwar eine ganze Reihe von Leuten beteiligt, aber in erster Linie stand und fiel das Magazin mit dem Engagement von Hardy Kettlitz. Bei ihm haben sich in letzter Zeit einigermaßen die Prioritäten verschoben, weshalb sich für Jakob und mich im Verlag die Option für Pandora ergeben hat.

Damit wollen wir nichts Endgültiges sagen, Totgeglaubte leben bekanntermaßen länger; aber kurz- und mittelfristig gibt es da keine Pläne. Ein Freizeitprojekt wie Shayol verfügt eben auch nur über ein eingeschränktes Publikationspotenzial. Im Übrigens setzen wir in Pandora die AC-Kolumnen ›Gefährlich Ehrlich‹ von John Clute und ›Interpretationen klassischer Science Fiction‹ von Adam Roberts fort.

 

Fantasyguide: Ihr habt in Pandora auch Essays und Rezensionen. Wie viel vom Gesamtumfang nimmt das ein und auf was können wir uns da einstellen?

 

Pandora: : Der Sachteil von Pandora wird rund ein Drittel des Bandumfangs einnehmen ― genau haben wir das nicht ausgerechnet. Der Schwerpunkt liegt auf Beiträgen, die sich in irgendeiner Form mit den in der jeweiligen Ausgabe präsentierten Autoren auseinandersetzen, in der Nummer 1 beispielsweise mit Boris Strugatzki, Sean McMullen und Susan Palwick. Darüber hinaus bringen wir Essays zu übergeordneten Themen: Ursula K. Le Guin beschäftigt sich mit dem Begriff ›Genre‹, Jeff VanderMeer mit ›Politik in der Fantasy‹ und David Pringle mit der Form der ›Novelle‹. Speziellere Artikel nehmen bestimmte Bücher oder Autoren unter die Lupe ― so z. B. Aldous Huxley, Robert A. Heinlein, Robert Charles Wilson oder Charles Stross. Sehr gefreut haben wir uns auch über einen Beitrag von Michael Moorcock über seinen Roman I.N.R.I.

 

Fantasyguide: Pandora soll ja zweimal jährlich erscheinen. Gebt doch mal einen Ausblick auf die nächsten Ausgaben?

 

Pandora: : Im Moment sind wird noch dabei, den ersten Band druckfertig zu machen, der Mitte März zur Leipziger Buchmesse erscheinen wird. Band 2 wird im September erhältlich sein und Erzählungen u.a. von Tim Powers, Ted Chiang, Leigh Brackett & Edmond Hamilton, Tobias O. Meißner, Justina Robson und Kelly Link enthalten. Markolf Hoffman wird über Tobias O. Meißner schreiben, S.T. Joshi über H.P. Lovecraft, Patrick Charles über George R. R. Martin und John Clute über Kelly Link. Aber das sind nur die Sachen, für die wir definitive Zusagen haben ― wir hoffen da noch auf einige Überraschungen. Schaut auf die Internetseite unter Pandora, dort ist eine Vorschau enthalten, die wir beständig aktualisieren.

 

Fantasyguide: Es gibt ja verschiedene Magazine und Anthologien wie phantastisch!, Das Heyne SF Jahr, PhaseX, NOVA oder die Visionen. Wo seht ihr die Position von Pandora? Warum sollte man gerade euer Magazin kaufen?

 

Pandora: : Mit ganz wenigen Ausnahmen bringen die genannten Periodika ausschließlich Texte von deutschen Autoren, seien es Erzählungen oder Sachtexte. Früher hat Wolfgang Jeschke uns regelmäßig mit Anthologien internationaler Größen und Nachwuchsschriftsteller erfreut, was bei Heyne aus kalkulatorischen Gründen leider so nicht mehr drin ist. Als Kleinverlag wollen wir diese Lücke zumindest ein wenig schließen, obwohl wir da auch nur an der Oberfläche kratzen können.

Prinzipiell fänden wir es toll, wenn wir auch aus anderen Sprachen als dem Englischen Texte bringen könnten, aber da setzen uns die Fähigkeiten der derzeitigen Redaktion eindeutige Grenzen (mit Ausnahme einer Strugatzki-Story, die wir dem unermüdlichen Erik Simon zu verdanken haben). Wer uns in dieser Richtung auf die Sprünge helfen kann, wird bei uns auf ein offenes Ohr stoßen.

Und auf das Risiko hin, dem ein oder anderen Kollegen etwas zu nahe zu treten, legen wir ― wie bei Shayol generell ― großen Wert auf die redaktionelle Bearbeitung der einzelnen Texte. Wir geben uns größte Mühe mit den Übersetzungen, dem Lektorat und Korrektorat, weil wir der Meinung sind, das gute Texte eine solche Behandlung eben verdient haben. Pandora soll in erster Linie Spaß machen und unterhaltend sein, aber das auf einer soliden Basis.

 

 

Fantasyguide: Wir bedanken uns für das interessante Gespräch und wünschen dir für die Zukunft alles Gute.

 

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Erstellt: 03.02.2007, zuletzt aktualisiert: 14.03.2019 19:02, 3438