Intruders: Hide and Seek (Nintendo Switch)
 
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Intruders: Hide and Seek

Rezension von Cronn

 

Ich krieche aus meinem Versteck unter dem Tisch und beobachte den Lichtkegel der Taschenlampe, der sich langsam von meiner Position entfernt und den riesigen Schatten mitnimmt. Der Einbrecher läuft nun in Richtung Wohnzimmer. Ich atme auf.

Wo befindet sich das Arbeitszimmer meines Vaters? Ich kann mich vor lauter Panik kaum daran erinnern, denn dieser Teil des Hauses war für uns Kinder stets verboten.

Ach ja, nun weiß ich es wieder: Dort drüben über die erste Etage hinweg und dann hinauf in das obere Stockwerk. Das wird mein weiterer Weg sein, um Kontakt nach draußen zu bekommen.

Als ich über die freitragende Wegbrücke laufe, sehe ich unter mir die drei Einbrecher mit ihren Taschenlampen. Sie suchen nach mir und meiner Schwester, nachdem sie unsere Eltern bereits gefangen genommen haben.

Nun bin ich fast bei der Treppe auf der anderen Seite des großen Raums angekommen, als ich unter mir ein: »Hier bist du also!« höre. Jetzt muss ich schnell sein!

Ich renne los und suche nach einem Versteck. Die erste Tür links, das ist gut. Es ist das Badezimmer. Ich sehe einen kleinen Unterstellschrank, öffne ihn und krieche hinein. Dann verschließe ich die Tür und blicke ängstlich durch die Lamellen nach draußen.

Kurz darauf öffnet sich die Badezimmertür und mein Verfolger kommt herein. Es ist der Riese, der mich schon vorhin fast erwischt hätte.

»Wo bist du, Kleiner!«

Es ist keine Frage, es ist eine Drohung.

Und ich krümme mich in meinem Versteck noch mehr zusammen und bange darum, nicht entdeckt zu werden …

 

Intruders: Hide and Seek ist das neueste Stealth-Spiel, das auf der Nintendo-Switch-Konsole erschienen ist. Verantwortlich dafür ist der Entwickler Tessera Studios und veröffentlicht wird es von Daedalic Entertainment. Doch wie gelungen ist das Game und welche Story steckt dahinter? Das soll die nachfolgende Rezension aufzeigen.

 

Hintergrund:

In »Intruders: Hide and Seek« schlüpfen die Spieler·innen in die Rolle von Ben Richter, einem dreizehnjährigen Jungen. Mit seiner Familie ist er auf dem Weg in ein abgelegenes Wochenendhaus, um Urlaub zu machen. Die Familie besteht aus den Eltern und seiner Schwester Irene, die an einer seltenen Krankheit leidet. Doch was als Urlaub beginnt, endet im Chaos: Drei Einbrecher fesseln die Eltern, Ben und Irene entkommen in den Panikraum. Doch Irene braucht ihre Medizin, wie kann Ben an die Tablette für seine Schwester kommen? Und wie kann Hilfe für die Eltern geholt werden? Welche Ziele verfolgen die drei finsteren Gestalten?

Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Einbrechern und Ben.

 

Gameplay:

Das Spiel wird aus der Ego-Perspektive gespielt und versetzt die Spieler·innen in die Rolle von Ben. Ein Perspektivwechsel findet nicht statt. Die Mechanik von »Intruders: Hide and Seek« erlaubt es zu schleichen, zu gehen und zu rennen. Bei Letzterem wird man schneller von den Gegnern gehört. Deren Sichtkegel geht auch recht weit, so dass man sich möglichst ungesehen durch das Landhaus bewegen sollte.

Wird man entdeckt, gilt es sich rasch zu verstecken. Dazu dienen Schränke und Tische, worin oder worunter man sich außer Sichtweite begeben kann. Eine Herzschlag-Mechanik ist ebenfalls eingebaut, wobei man im richtigen Takt die Taste drücken muss, um sein Herz zu beruhigen. Aber das war kein einziges Mal während des Tests nötig. Es genügt meist, leise durch das Haus zu schleichen und sich ggf. zu verstecken.

 

Ab und zu interagiert man mit Gegenständen, aber das ist nur auf geringem Niveau. Sammelobjekte gibt es in Form von Puzzleteilen, die im Haus herumliegen. Nach einer Spieldauer von ca. 3 bis 5 Stunden hat man eines von drei Enden erreicht, die sich lediglich durch die Narration in Form von Audiokommentaren aus dem Off unterscheiden, während der Abspann läuft.

Die Story wartet mit einer Wendung auf, die man nicht unbedingt kommen sieht und ist düsterer als man das von einem Switch-Spiel kennt. Somit ist sie ein Highlight des Games.

 

Grafik und Sound:

Unter der Haube von »Intruders: Hide and Seek« arbeitet die Grafik-Engine von Epic-Games. Die Unreal-Engine ist allerdings für das Game nicht besonders gefordert. Die Grafik ist zweckdienlich, aber nicht allzu aufwändig. Die Texturen sind grob und die Polygonanzahl niedrig.

 

Ähnlich ist das Bild beim Sound. Die englischen Sprecher machen ihren Job durchaus ordentlich. Aber es fehlt das Quentchen Überzeugungskraft in der Stimme. Die Umgebungsgeräusche sind sparsam eingesetzt, es dominieren Regeneffekte und die Stimmen der Einbrecher, was bei einem Schleichspiel durchaus angemessen ist.

 

Fazit:

»Intruders: Hide and Seek« ist ein ordentlich gelungenes Game, das mit einer spannenden Storyprämisse und einem interessanten Storyverlauf überzeugen kann. Es fehlt allerdings an spielerischer Abwechslung, grafischer Finesse und schon nach wenigen Stunden ist das Spiel vorbei. Für 20 Euro im Nintendo-Shop ist das aber okay.

 

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Nintendo Switch Game:

Intruders: Hide and Seek

Entwickler: Tessera Studios

Publisher: Daedalic Entertainment

Veröffentlichung: 22.02.2023

USK: 12


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Erstellt: 08.03.2023, zuletzt aktualisiert: 25.11.2023 17:00, 21675