Als eine ostasiatische Hexe ein wertvolles und gefährliches Artefakt stiehlt und dabei eine Hexe tötet, beschließt Lia, ihre Mentorin zu rächen. Zusammen mit anderen folgt sie der Täterin bis nach Korea, wo sie auf Wan Mei treffen, den sie für einen Hexer halten. Dass hinter ihm viel mehr steckt, ahnen sie nicht. Er beschließt, zu helfen, was ihn tief in seine Vergangenheit führt.
Mit diesem Auftakt einer Urban-Fantasy-Reihe greift Helena Wolf das Thema verborgen unter den Menschen lebender Hexen und anderer übersinnlicher Wesen aus einer ungewohnten Perspektive auf. Das bezieht sich nicht ausschließlich auf die Einflüsse fernöstlicher Kultur beziehungsweise Mythologie, sondern auch auf die eher a-typisch dargestellte Hexenkultur mit ihren Interaktionen untereinander und zu den normalen Menschen. Im Gegensatz zu vielen anderen Urban-Fantasy-Stoffen sind die Hexen – wozu übrigens auch männliche zählen – hier durchaus Technik-affin.
Der Einstieg wirkt teilweise etwas holprig. Vieles bleibt nach diesem Auftaktband auch noch offen oder zumindest ziemlich schwammig. Ein erheblicher Teil dessen, was im Klappentext erwähnt wird, taucht in der Handlung (bisher) höchstens als Andeutung auf, ohne wirklich thematisiert zu werden. Das Gesamtbild weckt aber Interesse. Für die tiefergehenden Hintergründe dürften die noch folgenden Bände noch Raum zur Vertiefung bieten. Manche Zusammenhänge dürften dann erst sichtbar werden.
Die Autorin lässt den erzählerischen Fokus zwischen Wan Mei und Lia wechseln, wobei stets aus dem Blickwinkel eines Erzählers berichtet wird.