Jaguare küsst man nicht von Kristina Günak
Reihe: Elionore Brevent/Eine Hexe zum Verlieben Bd. 3
Rezension von Christel Scheja
Mit ihren Romanen um die quirlige und etwas chaotische Hexe Elionore Brevent, die einen zaubernden Vampir und nun auch einen gefallenen Engel unter ihre Fittiche genommen hatte, brachte Kristina Günak schon in ihren beiden ersten Romanen frischen Wind in das Genre der paranormalen Liebesromane. Nun geht der Spaß mit den dritten Band „Jaguare küsst man nicht“ weiter.
Es ist nicht leicht, sein Haus gleich mit drei Männern zu teilen, von denen jeder seine Eigenart hat und dann auch noch ein normales Leben zu führen – vor allem als Immobilienmaklerin, die sich all zu oft mit Leuten herumschlagen muss, die sie übervorteilen wollen.
Aber was tut man nicht alles, um Nicholas, den hexenden Vampir weiter auszubilden und zudem noch eine Basis in der Beziehung zu ihrem frisch wiedergefundenen Vater, dem Engel Pax, aufzubauen. Nicht zuletzt ist da Vincent, der Werpanther aus dem Amazonasbecken, den sie zwar nicht mehr in ihrem Bett missen möchte, der aber immer noch Geheimnisse vor ihr hat, mit denen er nicht herausrücken will.
Zunächst ergibt sich die junge Hexe dem Alltag – ob nun im Maklerbüro oder zu Hause, wo sie sich auch noch mit ihrer Mutter herumschlagen muss. Es irritiert sie zunächst gar nicht, dass immer wieder tote Vögel auf ihrer Veranda lieben.
Doch dann, eines Tages beginnen ihre inneren Alarmglocken zu klingen, und ein Ritual mit den Hexenschwestern gibt Gewissheit? Etwas ist im Busch, was die Welt erschüttern könnte. Vincent hat mehr damit zu tun, als er zugeben will – doch er muss mit der Wahrheit herausrücken, wenn er nicht will, dass die Vampire ihren perfiden Plan umsetzen, der auch Nicholas zwischen die Fronten bringt.
Der Weg ist das Ziel, das kann man auch diesem Roman zugute halten, denn die Auflösung des Geheimnisses ist mehr als simpel und nicht einmal besonders spannend. Dennoch ist das Buch nicht langweilig, überzeugt es doch mit einer wunderbar menschlichen Hexe, in der sich viele Leserinnen wiederfinden dürften, liebenswerten Nebencharakteren mit Macken, die immer wieder zum Schmunzeln bringen, bssig-frechen Kommentaren zum alltäglichen Erlebnissen, die jeder kennen dürfte und nicht zuletzt dem leichtfüßigen, humorvollen Stil der Autorin.
„Jaguare küsst man nicht“ macht Spaß, weil die Geschichte munter Klischees durch den Kakao zieht, die das Genre in den letzten Jahren entwickelt hat. Dazu kommt ein guter Schuss knisternder Erotik, die nicht einmal explizit sein muss, um zu wirken.
Letztendlich ist es dann auch nicht mehr wichtig, ob die Auflösung wirklich überraschend sein muss – die Autorin baut die Spannung zwar souverän auf, macht den Endkampf aber nicht unbedingt zum Hauptthema ihrer Geschichte.
Letztendlich funktioniert das Buch vor allem durch die Dialoge und die augenzwinkernden Weltsicht der Heldin und erlaubt damit angenehmen Lesegenuss.
Alles in allem ist „Jaguare küsst man nicht“, der dritte Band um „Eine Hexe zum Verlieben“ wie schon die Vorgängerromane eine leichtfüßige Liebeskomödie, die viele Genreklischees der paranormalen Romanzen humorvoll durch den Kakao zieht und vor allem durch die schrägen Charaktere überzeugt.
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