Jandra (Autor: James Maxey; Die Herrschaft der Drachen, Bd. 2)
 
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Jandra von James Maxey

Reihe: Die Herrschaft der Drachen, Bd. 2

Rezension von Christel Scheja

 

In seiner Trilogie „Die Herrschaft der Drachen“ entführt der amerikanische Autor James Maxey in eine ferne Zukunft der Erde, in der einiges ganz anders gelaufen ist, als gedacht. Drachen haben die Herrschaft über die Erde übernommen und beherrschen die Menschen mit strenger Hand. Auch untereinander halten sie ein strenges Kastensystem mit alten Traditionen ein.

Nur wenige Menschen wagen es, sich gegen die Willkür der Drachen zu erheben. Zu ihnen gehört der legendäre „Bitterholz“, der auch nach zwanzig Jahren immer noch Rache für die Ermordung seiner Familie nehmen will.

Als er allerdings den Lieblingssohn des derzeitigen Drachenherrschers Albekizan ermordet, befiehlt dieser, angestiftet durch seinen wahnsinnigen Bruder Blasphet, die Menschen auszulöschen. Doch bevor es dazu kommt wird er durch andere Drachen und Menschen aufgehalten. Sein Sohn Shandrazel besteigt den Thron.

 

Im zweiten Roman konzentriert sich die Geschichte auf „Jandra“. Sie ist eine junge Frau, die im Schatten der Drachen an einem der Höfe als Schülerin des Himmelsdrachen Vendevorex aufgewachsen ist. Dieser hat sie nie nur als Spielzeug betrachtet, sondern als gleichwertige Partnerin und Erbin seines Vermächtnisses. Während sich die Verhältnisse am Hof nach dem Tod Albekizans wieder beruhigen, nimmt sie sein Erbe an und versucht sich damit zurecht zu finden. Dabei erfährt sie überraschende Geheimnisse, die auch die Herkunft und die Macht der Drachen in Frage stellen.

Zu was sie fähig ist, beweist sie, als Blasphet aus seinem Gefängnis ausbricht und fünf Attentäterinnen zurück lässt, die ein wenig Chaos unter den Menschen und Drachen anrichten. Aber auch vor den Toren braut sich Unheil zusammen, denn obwohl Shandrazel nicht vor hat, die Politik seines Vaters fort zu setzten, gibt es genug Sterbliche, die Rache und die Vernichtung der Drachen wollen.

Das wäre auch eine Aufgabe für Bitterholz, aber der ist anderweitig beschäftigt, denn es zeigt sich, dass sein Sohn noch lebt und Diener einer geheimnisvollen Göttin ist, die eigene Pläne zu haben scheint. Und nicht zuletzt sucht Graxen, ein Spross der Himmelsdrachen nach seiner ureigenen Bestimmung.

 

So ganz ist immer noch nicht nachzuvollziehen, was James Maxey eigentlich mit den Bezügen zu Atlantis und der fernen Vergangenheit der Erde bezwecken will, auch wenn die Bezüge zur Handlung inzwischen etwas deutlicher sind. Alles in allem entwickelt er aber auch die roten Fäden weiter und bleibt nicht stehen, denn gerade Jandra, die Titelheldin macht eine ziemliche Veränderung durch und auch Bitterholz bleibt nicht dort stehen, wo er am Ende des Buches war.

Dennoch kann man auch diesmal nicht von einer sonderlich tiefschürfenden Geschichte sprechen. Sie behandelt das ein oder andere interessante Einzelschicksal, bleibt aber, was den Hintergrund angeht immer noch sehr kryptisch und schwammig, so dass man das Ziel der Trilogie nicht einmal ahnen kann. Wieder werden Machtverhältnisse auf den Kopf gestellt und einige der Helden brechen mit archaischen Traditionen – aber es bleibt offen, wo dieses Chaos enden wird.

Die Figuren bleiben insgesamt sehr blass, da man nicht wirklich eine Bindung zu ihnen aufbauen und einige ihrer Verhaltensweisen nicht ganz nachvollziehen kann. Aber immerhin ist auch der zweite Band der Trilogie flüssig geschrieben und weist keine Längen auf, so dass man geflissentlich über das ein oder andere Logikloch in der Motivation der Figuren, speziell Blasphets, hinweg sehen kann.

 

Ähnlich wie „Bitterholz“ ist auch „Jandra“ nette Lektüre für zwischendurch, da die Figuren weiterhin überschaubar bleiben und man auch noch die episodenhaften Handlung nachvollziehen kann. Tiefgang sollte man allerdings ebenso wenig erwarten wie einen dichten Hintergrund.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240416195431d211efaf
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Jandra

Reihe: Die Herrschaft der Drachen, Bd. 2

Autor: James Maxey

Klappbroschur - 606 Seiten

Blanvalet, erschienen August 2010

Übersetzung aus dem Englischen von Susanne Gerold

Titelbild von Michael Komarck

ISBN-10: 3442266416

ISBN-13: 978-3442266418

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.09.2010, zuletzt aktualisiert: 18.01.2024 16:03, 10973