John Constantine: Hellblazer Band 1
 
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John Constantine: Hellblazer Band 1

Rezension von Ingo Gatzer

 

John Constantine hat es seit seiner Erschaffung im Jahr 1985 weit gebracht. So gab es nicht nur eine erfolgreiche und langlebige Soloserie, sondern auch einen Kinofilm mit Keanu Reeves, in dessen Zentrum der Okkultist stand. Doch seine Auftritte in der DC-Superheldenwelt konnte nicht alle Fans überzeugen. Mit John Constantine: Hellblazer Band 1 kehrt der Zauberer nun in das unabhängige Sandman-Universum zurück.


Schon am Anfang scheint alles am Ende. John Constantine befindet sich nämlich mitten in der magischen Apokalypse. Doch Constantine wäre nicht der tricksende Hellblazer, wenn er nicht einen schmutzigen Ausweg finden würde. Wie alles hat aber auch das einen Preis. Bald erkennt der Magier die Welt, in der er sich befindet, kaum wieder. Damit alles nicht noch schlimmer wird, muss er unbedingt einen jungen Zauberer unterstützen und erhält von unerwarteter Seite Hilfe – aber die ist natürlich nicht kostenlos.


Der Sammelband »John Constantine: Hellblazer« umfasst insgesamt acht Geschichten. Dabei handelt es sich um The Sandman Universe presents Hellblazer 1, Books of Magic 14 sowie John Constantine: Hellblazer 1-6. Autor Simon Spurier – der später auch Unterstützung von Kat Howard erhält – verzichtet auf eine langatmige Einführung, sondern wirft den Magier gleich in den drohenden Weltuntergang. Dadurch entsteht eine mitreißende Dynamik, bei der auch die typische Bad-Ass-Attitüde des Hellblazers nicht zu kurz kommt. Im Angesicht der Apokalypse zeigt Constantine nämlich seinen derben, düsteren und zynischen Humor, für den ihn seine Fans – aber definitiv nicht seine wenigen Freunde – lieben. Diese düstere Komik prägt auch im weiteren Verlauf das Comic und ergibt mit einer Prise Horror, einem Schuss Coolness und zahlreichen guten Ideen eine lesenswerte Mixtur, die nicht nur treuen Hellblazer-Anhängern gefallen dürfte.


Für die Bebilderung von John Constantines Abenteuern sind gleich mehrere Zeichner verantwortlich. Besonders gute Arbeit leisten in diesem Zusammenhang Tom Fowler und Aaron Campbell – der auch die meisten der Geschichten illustriert. Beide Künstler kreieren eine stimmige düstere Atmosphäre, zeigen detailreiche Panels und arbeiten die Gefühle ihrer Charaktere durch eine ausdrucksstarke Mimik der Figuren ansprechend heraus. Für einen regelrechten optischen Stilbruch sorgen danach allerdings die Zeichnungen von Matias Bergara. Auch wenn der Ton im zweiten Teil des Sammelbandes ein etwas anderer ist, wirken die sehr hell gehaltenen Panels doch insgesamt ziemlich unpassend. Vor allem die Gestaltung der Hauptfigur – die hier teilweise wie eine Karikatur ihrer selbst wirkt – überzeugt nicht und passt einfach nicht in das eher düstere Gesamtkonzept.


Fazit:

Der Sammelband »John Constantine: Hellblazer Band 1« zeigt erzählerisch einen Zauberer in Hochform. Optisch bleibt der Eindruck – trotz einiger hervorragend gezeichneter Geschichten – zwar etwas zwiespältig. Insgesamt dürften sich die meisten Fans aber über das Wiedersehen mit dem magischen Mistkerl freuen.

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Graphic Novel:

John Constantine: Hellblazer Band 1

Autoren: Simon Spurrier und Kat Howard

Zeichner: Aaron Campbell, Matias Bergara, Marcio Takara, Tom Fawler und Craig Taillefer

Panini, November 2020

Taschenbuch, 212 Seiten

 

ISBN-10: 374162019X

ISBN-13: 978-3741620195

 

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Erstellt: 25.01.2021, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 08:09, 19399