Jordskott – Die Rache des Waldes Staffel 2 (DVD; TV-Serie; FSK 16)
 
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Jordskott – Die Rache des Waldes, Staffel 2

Filmkritik von Christel Scheja

 

Mit „Jordskott – Die Rache des Waldes“ legte das schwedische Fernsehen eine Serie vor, die gekonnt Krimi-Elemente mit denen des Mysterythrillers verbindet. Schilderte die erste Staffel noch den Versuch der Heldin endlich heraus zu finden, was vor sieben Jahren mit ihrer Tochter geschah und so mit der bitteren Vergangenheit abzuschließen, so wird sie jetzt in der zweiten Staffel noch mehr in die düsteren Geheimnisse ihrer Heimat hinein gezogen, denn sie kennt mehr oder weniger jetzt die Wahrheit.


Eva hat nicht nur herausgefunden, dass ihre Tochter weitergelebt hat, wenn auch mit einem Parasiten in ihrem Inneren, sondern musste auch miterleben, wie sich Josephine in einen Baum verwandelte und so zu einem Teil des Jordskott wurde, des Waldes, der nicht nur in den Mythen ein lebendes Wesen ist, sondern auch in Wirklichkeit. Genau so wie die menschenähnlichen Waldmenschen, die eng mit ihm verbunden sind

Zwei Jahre sind seit diesen Ereignissen vergangen. Eva hat sich dazu entschieden, trotz der Träume und der Verbindung zum Wald wieder nach Stockholm zurückzukehren und sich ihrem alten Leben und ihrer Arbeit zu widmen. Bis zu dem Tag, als ein schwer verletzter Mann einem See entsteigt, der voller blauer Flecken und halb mumifiziert ist. Er will nur mit Eva Thörnblad sprechen, will sie vor etwas warnen, was nur sie verstehen kann, doch leider verstirbt er und seine Leiche verschwindet aus dem Krankenhaus, ehe sie näher untersucht werden kann.

Kurze Zeit später wird dann auch noch ein Kind vermisst und Eva entdeckt Verbindungen zwischen ihm und dem Mann, die ihre Alarmglocken klingeln lassen. Letztendlich bleibt ihr nichts anderes übrig, als in ihre Heimat zurückzukehren und sich dem zu stellen, was sie eigentlich hinter sich lassen wollte.


Wie man sich denken kann, knüpft die Geschichte an vieles an, was in der ersten Staffel offen geblieben oder nur unzureichend beantwortet worden war, so dass man diese besser kennen sollte, um die Ereignisse in der zweiten Staffel wirklich ganz verstehen zu können. Denn die Folgen haben es in sich. Gerade in den ersten drei bis vier Episoden werden viele Fragen aufgeworfen, viele Geheimnisse ans Licht gebracht, die scheinbar keinen Zusammenhang besitzen, was sich aber in der zweiten Hälfte der Staffel ändern.

Denn dort werden die Hinweise nach und nach so miteinander verknüpft, das der Zuschauer endlich in der Lage ist, zu verstehen, was es mit dem Jordskott eigentlich auf sich hat, und wie dieses Ökosystem funktioniert, dass sich nun nicht ohne Grund gegen die Menschen stellt.

Eva kommt erneut in Konflikt mit der Geheimloge, die sich intensiv um dem Wald kümmert, aber auch ihren Nutzen aus ihm zieht und ist schon bald in den hinter den Kulissen tobenden Machtkampf verwickelt, scheint sie durch ihre Mutter doch tiefer in alles verstrickt zu sein. Dafür stellt sie sich auch gegen ihre Vorgesetzten.

In den Folgen tauchen neben vielen neuen Figuren natürlich auch alte Bekannte auf, die so undurchsichtig wie immer sind oder Eva beistehen. Wieder wird allerdings nur ein Teil der Geheimnisse enthüllt, ein paar Fragen bleiben offen, um eine dritte Staffel zu ermöglichen. Aber dennoch ist die Serie weit genug in sich geschlossen, um den Zuschauer zufrieden zu stellen. Man bleibt sich treu darin, die Geschichte komplex und behäbig zu erzählen, die Atmosphäre ist nordisch grau und kalt, denn auch in den Bildern und Szenen herrschen kalte Blautöne vor. Wie immer verbreitet der Wald dezentes Grauen und sorgt für angenehmen Grusel.

Allerdings muss man als Zuschauer etwas Geduld haben und die ersten Folgen wirklich hinnehmen wie sie sind, denn die Fragen werden erst zum Ende hin beantwortet und die Figuren enthüllen auch nicht mehr von sich als für die Handlung notwendig ist.

Genau so wie in der ersten Staffel dreht sich alles mehr oder weniger um die Interaktion der Figuren miteinander. In großen Teilen ist die Serie tatsächlich mehr Krimi als Mystery, erst nach und nach werden auch diese Aspekte wieder aufgegriffen und bringen die Geschichte in die Nähe eines, wenn auch übernatürlich angehauchten Ökothrillers, denn auch in dieser Hinsicht bleibt man sich eher treu und verzichtet bewusst auf all zu viele Spezialeffekte oder Enthüllungen. Immerhin habe es die Schockeffekte in sich – diese sind dosiert eingesetzt, aber wenn sie kommen, nicht von schlechten Eltern. Bild und Ton sind durchaus auf der Höhe der Zeit, die Box bietet aber keine nennenswerten Extras.

 

Fazit:

Auch in der zweiten Staffel ist „Jordskott – Die Rache des Waldes“ mehr als ein simpler Skandinavien-Krimi, auch wenn es zunächst den Anschein hat. Aber man begeht jetzt auch nicht den Fehler, mehr auf die Mystery zu setzen, sondern bleibt der Mischung treu, die auch schon die erste Staffel zu einem Erfolg machte. Die übernatürlichen Elemente werden wie immer nur sehr sparsam und gezielt eingesetzt, ebenso wie Schockeffekte, dafür punkten die komplexe Geschichte und das nordisch unterkühlte Ambiente.

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DVD:

Jordskott – Die Rache des Waldes Staffel 2

Regisseur: Anders Engström

Komponisten: Olle Ljungman, Erik Lewander und Iggy Strange-Dahl

Format: Dolby, PAL, RC 2

Sprache: Swedish (Dolby Digital 5.1), Swedish (Dolby Digital 2.0), German (Dolby Digital 5.1), German (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Umfang: 3 DVDs

FSK: 16

Polyband/WVG, 8. Juni 2018

Produktionsjahr: 2015

Spieldauer: 470 Minuten

 

ASIN: B07B627BY6

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • Moa Gammel

  • Göran Ragnerstam

  • Richard Forsgren

  • Peter Andersson

  • Lia Boysen


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Erstellt: 01.07.2018, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 16783