Reihe: DC Comics, Liga der Gerechten – Justice (1 von 6)
Rezension von Stefanie Borgmann
Kometen, die auf die Erde zurasen, Schurken zwischen Genie und Wahnsinn, die nichts außer Zerstörung begehren, Naturkatastrophen, Außerirdische…die Liste der Gefahren, denen die Menschheit ausgesetzt war, ist lang. Und doch scheint jeden Tag wieder die Sonne auf die Erde herab und das Paradies der Menschen wirkt unberührt. Zu verdanken haben sie diesen Zustand nicht unbedingt sich selbst sondern einer handvoll Auserwählter, der Liga der Gerechten.
Sie haben sich ihre Gaben nicht ersehnt oder herbeigeführt und trotzdem hat jeder von ihnen die Verantwortung angenommen, die mit dieser Macht einhergeht. Sie alle haben sich dem Schutz der Erde und seiner Bewohner verpflichtet und nicht immer ist ihnen angemessener Dank entgegengebracht worden. Im Laufe dieser Beziehung hat der Schrecken der Bedrohungen zwar nicht abgenommen, doch die Furcht hat einen Begleiter zur Seite gestellt bekommen: Hoffnung. Die Hoffnung auf die Rettung durch die Gemeinschaft der Superhelden.
Doch was passiert, wenn diese Hoffnung stirbt und das Schicksal der Welt besiegelt scheint? Was, wenn das Chaos über die Welt hereinbricht, Menschen sterben und den Verteidigern der Erde nichts bleibt, als hilflos dem Untergang zuzusehen?
In den Träumen von Batman, Green Lantern und Co. wird dieses Szenario jede Nacht zu erschreckender Realität. Immer wieder tauchen Bilder von Zerstörung, Schrecken und Machtlosigkeit vor ihren ruhenden Augen auf? Handelt es sich um finale Visionen oder eine Warnung, die zu Vorsicht und Bereitschaft verleiten soll?
Es bleibt jedoch keine Zeit, diesen Fragen und Rätseln auf den Grund zu gehen, denn das Böse lässt nur selten von ihren Machenschaften ab. Selbst, wenn dies auch ihr Ende bedeuten könnte.
So gesellt sich Unheil zu Unheil. Nicht nur, dass Aquaman bei einem Angriff von Black Manta in Gefangenschaft gerät. Währenddessen macht sich der Riddler daran, die Datenbank von Bruce Wayne alias Batman zu knacken, in der sich alle Informationen über die Liga der Gerechten befinden. Kein Wunder also, dass die Helden alles daran setzen, die Daten zurückzubekommen.
Alles sieht fast nach dem üblichen Katz- und Mausspiel von Gut und Böse aus. Doch eben nur fast. Denn dieses Mal spielen Gut und Böse auf derselben Seite.
Klingt reichlich rätselhaft? Ist es auch. Zum Glück. Denn eine durchschnittliche Held-rettet-Welt-in-Gefahr-Story würde den atemberaubenden Bildern von Pinselgenie Alex Ross nicht gerecht. Mit diesem Abenteuer der JLA werden erstmals gekonnt fesselnder Inhalt und meisterliches Illustrationshandwerk verbunden. Man liest sich von Gemälde zu Gemälde und kommt aus dem Staunen über diese detailverliebten und erhabenen Zeichnungen gar nicht mehr heraus. Die hervorragende Bildkunst tröstet den geneigten Leser auch ein wenig über die Mühen hinweg, der Story und der Geschehnisse habhaft zu werden. Umso mehr darf man sich auf die Fortsetzung freuen, in der dann hoffentlich etwas mehr Licht ins Dunkel der Handlungsfäden kommt und mehr aus der Feder von Alex Ross.