Kein Zurück (Autor: Robert Kirkman; The Walking Dead 13)
 
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Kein Zurück von Robert Kirkman

Reihe: The Walking Dead Band 13

 

Rezension von Olaf Kieser

 

Rezension:

Eine furchtbare Epidemie hat die gesamte Menschheit an der Rand der Ausrottung gebracht. Die Toten haben sich aus ihren Gräbern erhoben und greifen die Lebenden an. Wie in solchen Szenarios üblich, erringen die Untoten natürlich rasch die Oberhand. Die wenigen Überlebenden stehen zahllosen Zombies gegenüber, die durch die ständige Suche nach Beute angetrieben werden. Regierung, Zivilisation und Ordnung existieren längst nicht mehr. Die Gruppe um Rick Grimes hat sich inzwischen in der befestigten Siedlung eingelebt. Douglas Monroe, ein ehemaliger Kongressabgeordneter, hat sie willkommen geheißen und ihnen ihre Rechte und Pflichten erklärt. Sie erhalten verschiedene Aufgaben wie den Ausbau der Sicherheitsmauer und die Beschaffung von Lebensmittel. Rick wird zum Gesetzeshüter ernannt. Es entwickelt sich ein fast normaler Alltag, der sie die Schrecken außerhalb der Sicherheitsmauer, die die kleine Gemeinde umgibt, fast vergessen lässt. Aber nur fast, denn nicht weit vor dem sicheren Tor liegt eine Stadt voller Zombies und ein paar anderen gefährlichen Gestalten. Auch innerhalb der Gemeinde ist nicht alles in Ordnung, denn manche schlechten Verhaltensweisen aus der Zeit vor der Apokalypse existieren weiter. Und so hat besonders Rick alle Hände voll zu tun.

 

Die Horror-Serie The Walking Dead wurde von Robert Kirkman und Charlie Adlard erdacht. Kirkman ist mittlerweile ein gefragter amerikanischer Comic Autor im Independent-Bereich. Zusammen mit Tony Moore entwickelte er das Konzept von The Walking Dead für den Image Verlag. Neben Image ist Kirkman auch für Marvel als Autor tätig ( Marvel Team-Ups, The Ultimate X-Men und Marvel Zombies). Aktuell arbeitet er auch erfolgreich mit Comic-Legende Todd MacFarlane an der Serie Haunt zusammen. Der britische Comiczeichner Charlie Adlard ist von Anfang an für die zeichnerische Umsetzung der Serie verantwortlich und verleiht ihr ihren unverwechselbaren Stil. Wie viele britische Comic-Zeichner hat natürlich auch er bei 2000 AD die Serie Judge Dreed gezeichnet. In den USA arbeitete Adlard mit fast allen großen Verlagen zusammen.

 

Kein Zurück ist der inzwischen 13. Band der Reihe. Hier gibt es wieder etwas mehr Action als in den letzten beiden Bänden und auch die Handlung wird wieder mehr in urbane Gebiete verlegt. Zum Beispiel wenn Glenn zusammen mit einem weiteren Mitglied der Gemeinde nach Washington hinein muss, um dringend benötigte Medikamente zu besorgen. Das gibt Gelegenheit, ein paar eindrucksvolle Bilder einer zwar (fast) menschen- aber nicht zombieleeren Stadt zu zeigen. Ein wenig bekommt man beim Lesen aber das Gefühl, dass man das schon mal vor ein paar Bänden gelesen hatte. Die Figuren haben sich eine anscheinend sichere Zuflucht geschaffen, dann tauchen böse Buben auf und wollen rein. Und tatsächlich hatte man ähnliches in den Bänden 7 und 8. Seis drum, auch im wirklichen Leben wiederholt sich ja manchmal etwas. Spannender ist da aber schon die Reaktion Gemeinde auf Ricks Verhalten. Er ist ein Anführer und befindet sich damit auf Konfrontationskurs mit Douglas Monroe.

 

Adlard setzt Kirkmans Geschichte wie gewohnt in atmosphärischen, oft detailreichen und immer wieder recht drastischen Bildern um. Zusammen mit Cliff Rathburns grauer Farbgebung entwickelt sich eine eindrucksvolle, unheimliche Atmosphäre, die trotz moderner Härte oft an Horrorfilm-Klassiker erinnert.

 

An der Aufmachung gibt es auch dieses Mal nichts zu meckern. Der Band erscheint im DIN-A5 Format als Hardcover-Ausgabe und ist damit kleiner als die US-Hefte. Das Hintergrundmaterial beschäftigt sich dieses Mal mit dem Zombie-Boom seit Resident Evil. Autor Lorenz Hatt stellt darin fest, dass der Zombie mittlerweile fester Teil der Massenkultur ist, die dieses Ungeheuer doch eigentlich kritisieren sollte. Die Resident Evil Filme mit ihrer simplen Action-Story und ihrer glattpolierten Optik macht er dabei als Wurzel des Übels aus. Seine unkritische Lobpreisung von George A. Romero ist auf Dauer doch etwas einseitig und nervt. Klar, dass Romero seine Filme als höchst bedeutend und ansieht. Den wenig gelungenen Land of the Dead von Romero erwähnt Hatt erst gar nicht. Auch schlägt er sowohl 28 Days Later, der gerade noch geht, als auch 28 Weeks Later, der nicht mehr geht, einfach dem Zombie-Genre zu obwohl es hier ja eindeutig um Infizierte geht, die keineswegs untot sind. Auch in der Zusammenfassung des Inhalts hat sich ein Fehler eingeschlichen. Auch die gesellschaftskritischen Elemente der Filme übersieht Hatt. Wenn man sich an die Bilder der Krawalle in London oder aus Kriegs- und Krisengebieten in Erinnerung ruft wird die Aktualität dieser Filme offensichtlich. Etwas mehr Genauigkeit und Sachlichkeit wären beim nächsten Mal wünschenswert.

 

Fazit:

The Walking Dead: Kein Zurück ist trotz einiger bekannter Entwicklungen ein spannender Band. Es gibt einige dramatische Situationen und Entwicklungen, deren Ende noch nicht abzusehen ist. Zusammen mit der apokalyptischen Atmosphäre ist The Walking Dead noch immer eine spannende Comicserie für Zombie- und Horror-Fans.

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Comic:

Kein Zurück

Reihe: The Walking Dead Band 13

Autor: Robert Kirkman

Zeichner: Charlie Adlard

Übersetzung: Marc-Oliver Frisch

Gebundene Ausgabe, 144 Seiten

Cross Cult, Mai 2011

 

ISBN-10: 3942649233

ISBN-13: 978-3942649230

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 15.10.2011, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 08:09, 12141