Als Waise wuchs Crystal in einem Kloster auf. Kurz nachdem sie bei einem Jagdausflug ein Amulett findet, wird sie zur Ausbildung als ›Libelle‹ an den Weißen Königshof entsandt. Währenddessen werden beim Bauernjungen Olley gestaltwandlerische Fähigkeiten entdeckt, und Kronprinz Raynold vom Schwarzen Königshof muss miterleben, wie sein Bruder in Kontakt mit einem Dämon gerät. Esra aus dem Nordreich verlässt ihre Familie, weil ihr die Zeichen mitteilen, dass ihre Hilfe im Süden gebraucht wird, und Kimberley hat Probleme, ihre kranke Schwester und ihre Mutter zu versorgen.
Alleine diese Kurzdarstellung der Ausgangslage zeigt schon, wie komplex es in Anja Lehmanns Fantasy-Trilogie zugeht. In einer Fantasy-Welt, in der die Magie schon lange weitgehend ausgestorben zu sein scheint, werden zunächst (mindestens) 5 Teilgeschichten erzählt, zwischen denen es keine Berührungspunkte zu geben scheint. Erst relativ spät in diesem 1. Band führen zumindest einige der Teilhandlungen zusammen, und es wird vermutbar, in welche Richtung sich die Gesamthandlung entwickeln könnte. Trotz der großen Komplexität gelingt es der Autorin jedoch, die Handlung übersichtlich erscheinen zu lassen und ihre Leser nicht zu verwirren. Die vielen Möglichkeiten, die sich ergeben, machen neugierig auf die Fortsetzung.
Die Autorin wechselt kapitelweise zwischen den Protagonisten, wobei der jeweilige Name zu Beginn des Kapitels jeweils ausdrücklich genannt wird.