Kjartan der Vitländer von Charlotte Engmann
Rezension von Holger Hennig
Ein kleiner hübscher Sagenroman, das Leben eines Wikingers in Episoden, die von seinen Jugendtagen bis zum hohen Reckenalter führen, das ist Kjartan der Vitländer von der jungen Autorin Charlotte Engmann.
Dies ist die Geschichte von Kjartan, dem jüngeren Sohn des Herrn von Rysda, der in der Julnacht – also quasi zu Weihnachten – den Pächtern des Vaters die Julgeschenke bringen soll. Dabei verirrt er sich ziemlich heftig im Schneesturm und kommt auf Froda an. Ein netter älterer Herr nimmt ihn herzlich auf, weist ihn auch ganz freundlich auf seine junge Frau hin, die eventuell allein bleiben könnte, falls er stürbe und ob Kjartan nicht an ihr interessiert sein könnte. Das klingt zumindest seltsam, wird aber am nächsten Morgen klar, denn der nette ältere Herr ist ein halbes Jahr tot. Aber seinen Vorschlag nimmt Kjartan an, auch die Herrin von Froda, die schöne Alfrune, findet das ganz in Ordnung und so wird Kjartan der neue Herr von Froda.
Nun geht Kajrtan auf Abenteuer aus, reist bis tief unters Meer, bis nach China und muss auch zu Hause eine ganze Menge Abenteuer bestehen. Dabei begegnen ihm alle möglichen Wesen der nordischen Mythologie, ja, er legt sich sogar mit dem Winterkönig an, weil er einen Knecht vor dem Opfertod bewahrt. Und er gibt das Land für ein Kloster her, eine Stätte des neuen Glaubens.
Gerade mal 130 Seiten hat Kjartan der Vitländer und das hat ein geübter Leser natürlich locker in zwei Stunden durch. Der Stil liegt irgendwo zwischen einem modernen Fantasyroman und der klassischen Sagenerzählung. Das ist gut lesbar und nicht unspannend. Ein nettes Büchlein, das speziell die Wikingerfans und Sagenkundigen ansprechen dürfte. Für den ziemlich geringen Umfang ist der Preis von 9,90 Euro ein bisschen arg hoch gewählt.
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