Kunitsu-Gami: Path of the Goddess

Die Geschichte von »Kunitsu-Gami: Path of the Goddess« wird nahezu komplett wortlos erzählt. Als tanzender Schwertgeist Soh ist es eure Aufgabe, den heiligen Berg Kafuku von der Entweihung zu befreien. Sie sorgt dafür, dass jede Nacht die Verdammten, Monster aus einer anderen Welt, in unsere Realität strömen. Allein seid ihr jedoch machtlos. Nur die Maid des Berges, Yoshiro, hat die Kraft, die Dunkelheit mithilfe des Kagura-Tanzes zu vertreiben. Eure Aufgabe ist es also, die Maid vor den unerbittlichen Horden zu schützen und sie zu den korrumpierten Torii-Toren zu führen, um die Portale zur fremden Welt zu schließen.

Das Gameplay von »Kunitsu-Gami: Path of the Goddess« lässt sich nur sehr schwer beschreiben, denn das Spiel ist nicht nur eine wilde Mischung aus verschiedenen Genres, sondern verändert sich mit den freigeschalteten Klassen und Levels auch immer wieder. Im Kern ist es jedoch ein Tower-Defense-Titel.

Ihr führt eure Maid Yoshiro entlang eines größtenteils linearen Pfades und sammelt nebenbei Ressourcen. Diese benötigt ihr einerseits, um den Pfad für Yoshiro zu ebnen, jedoch auch, um Dorfbewohner·innen zu rekrutieren. Denn mit freischaltbaren Holzmasken könnt ihr geretteten Dorfbewohner·innen eine Rolle zuteilen, womit sie euch im kommenden Kampf unterstützen. Zunächst habt ihr nur Holzfäller·innen, die im Nahkampf austeilen, aber schnell erweitert sich eure Auswahl um Bogenschütz·innen mit Feuerpfeilen, Magier, die Gegner·innen verlangsamen, oder Sumo Ringer, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Zusätzlich könnt ihr im Level selbst immer wieder kleinere Fallen, Hindernisse und Verbesserungen aufbauen, um euch in der kommenden Nacht einen Vorteil zu verschaffen. Bricht die Nacht los, müsst ihr euren Dorfbewohner·innen in Echtzeit eine Position zuweisen und euch gegen die langsam an marschierenden Horden zur Wehr setzen.

Hauptcharakter Soh ist dabei alles andere als wehrlos und teilt mit seinem Schwert und freischaltbaren Spezialangriffen ordentlich aus. Besiegte Gegner·innen lassen abermals Ressourcen fallen, die ihr wiederum am nächsten Tag einsetzt.

Viele Aktionen von Soh haben natürlich ihren Preis: Die Währung in »Kunitsu-Gami« sind Kristalle, die ihr von erledigten Dämonen erbeutet oder während der Reinigungsphase von Dörfern einsackt. Sowohl das Zuweisen von Rollen als auch das Ebnen von Yoshiros Pfad zum Tor kostet Kristalle.

Eine weitere Möglichkeit, an diese Währung zu kommen, ist das Einsammeln von Opfergaben der befreiten Dörfer. Nach jedem bestandenen Abschnitt könnt ihr an bereits besuchte Orte zurückkehren und in Yoshiros göttlicher Zweigstelle die Tribute der Einwohner·innen annehmen.

Hier investiert ihr auch eine weitere Art von Währung in Verbesserungen der einzelnen Klassen. Diese Musubi genannten Snacks erhaltet ihr ab und zu als Belohnung von Yoshiro oder für wiedererrichtete Bestandteile des Dorfes. Sind die Verdammten nämlich aus der Gegend verbannt, gibt es noch eine Aufbauphase, in der ihr Dorfbewohner·innen einsetzt, um Schreine und Bauwerke zu reparieren. Jedes dieser Projekte erfordert eine bestimmte Anzahl von Arbeiter·innen, ihr müsst also mit der sehr begrenzten Anzahl von Bewohner·iinen in jeder Siedlung haushalten, um möglichst viele Dinge gleichzeitig zu restaurieren. Solltet ihr in der Kampfphase Leute verlieren, fehlen sie anschließend als Arbeitskraft.

»Kunitsu-Gami: Path of the Goddess« ist ein bezauberndes kleines Kunstwerk, das mir auf jeden Fall noch lange in Erinnerung bleiben wird. Das Spiel wirft mit frischen Ideen geradezu um sich und versucht ständig, euch eure Spielweise hinterfragen zu lassen.