Land des Schwarzen Bären (Regionalbeschreibung)
 
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Land des Schwarzen Bären (Regionalbeschreibung)

Reihe: DSA

Rezension von Christel Scheja

 

„Land des Schwarzen Bären“ ist nun bereits die zehnte Regionalspielhilfe für das Rollenspiel „Das Schwarze Auge“ In Bild und Text, mit Kartenmaterial und allerlei anderen Plänen werden Land und Leute vorgestellt, Kultur, Gewohnheiten und Geheimnisse preisgegeben. Damit werden die Grundlagen für vorgefertigte und von den Spielleitern selbst erstellte Abenteuer in der Region geschaffen.

In der irdischen Ebene wird die Region nicht das erste Mal beleuchtet. Bereits im Oktober 1989 erschien die 52-seitige Spiehilfe „Das Bornland“ für die zweite Edition, gut neun Jahre später kam die Box „Rauhes Land im Hohen Norden“ für die dritte Edition heraus.

„Land des schwarzen Bären“ basiert teilweise auf den bereits vorhandenen Texten, die aber sehr oft auch stark überarbeitet und erweitert oder fortgeschrieben wurden, um sie an die modernen Entwicklungen anzupassen.

Der Band entstand so schließlich unter Mitarbeit von Oliver Baek, Björn Berghausen, Armin Bundt, Lars Feddern, Chris Gosse, Magnus Herrmann, Daniel Jödemann, Ulrich Lang, Ulis Lindner, Kathrin Lieb, Katharina Pietsch, Stephanie von Ribbeck, Mark Wachholz, Tyll Zybura und vielen anderen.

Dem 200seitigen Hardcover-Band sind eine Übersichtskarte des Bornlandes und der Hauptstadt Festum in Farbe und verschiedener anderer Städte wie Norburg in schwarz-weiß und einer separaten Kartentasche hinten im Buch beigefügt.

 

„Das Bornland“ liegt im Nordosten Aventuriens. Jenseits der Walberge und des Ehernen Schwertes liegt eine noch unerforschte Region – das sogenannte „Riesland“. Auch zur See hat man bisher nur wenige der schroffen und lebensfeindlichen Küsten erforschen können, Einen Hauch dieser Unwirtlichkeit bekommt die Grenzregion bereits mit, da der fruchtbare Boden mit viel Schweiß abgetrotzt werden muss und wenig Ertrag bringt. Nur ein Teil ist urbar gemachtes Weide- und Ackerland, der Rest Wildnis, in dem neben Goblins nur noch andere Kreaturen hausen, die den Menschen nicht immer wohlgesonnen sind. Dennoch hat das Land eine uralte Geschichte, die bereits vor sechstausend Jahren anfängt.

Nach einem Überblick über die Region gibt es einen ausführlichen Geschichtsabriss von der grauen Vorzeit über die erste menschliche Besiedlung durch die Vorfahren der Norbarden, deren großen und schillernde Reiche und der Zeit der Theaterritter bis hin zu den Entwicklungen in moderner Zeit.

Dann erst wird das Land beschrieben, wie es sich heute den Besuchern und Abenteuergruppen präsentieren sollte. Von den Verheerungen durch die Eingriffe von Borbarad und seinen Erben fast weitgehend verschont, hat das Bornland seine Kultur und Struktur weitestgehend bewahren können. In keinen anderen Land bedeutet die Geburt so viel wie hier, denn Leibeigenschaft ist ein fester Bestandteil der Gesellschaft. Wer in sie hinein geboren wird hat kaum die Möglichkeit frei zu kommen, es sei denn als Geweihter, Magier oder durch die Flucht. Und manchmal ist dass das Erstrebenswerteste, denn nicht jeder Herr behandelt seine Untergebenen freundlich.

Selbst wenn man bitterarm ist, zählt die adlige Geburt mehr als alles andere. Dies ist ein Relikt aus der Zeit der Theaterritter, deren Nachfahren noch immer die Macht in Händen halten und sich heute Bronnjaren nennen. Regiert werden sie durch die Adelsversammlung, in die man nur durch Geburt aufgenommen werden kann, repräsentiert durch den Adelsmarschall, der auf fünf Jahre gewählt wird

Geographie , Fauna und Flora des Landes am Born werden ebenso beschrieben wie die Städte, die Eigenarten der Menschen, ihre Religion, Feste , Handels- und Wirtschaftssysteme.

Fast unberührte Wildnis bietet das Überwals, dass die Grenzregionen im Osten und Norden beschreibt. In den nur wenig besiedelten Regionen ist der Überlebenskampf hart, aber die Goblins finden hier wie auch im Gebiet der roten Sichel eine Zuflucht, in der sie ihre Kultur noch weitestgehend frei und ungebunden ausleben können.

Ihre Art zu leben wird in einem gesonderten Kapitel vorgestellt, ebenso wie die Kultur der Norbarden. Erst dann folgt eine Übersicht der wichtigsten Personen.

Der letzte Abschnitt ist wie immer für den Spielleiter reserviert, der sortiert nach den entsprechenden Gebieten die Geheimnisse erläutert bekommt, die zum einen als Spielanregung dienen, zum anderen auch Hinweise auf das geben, welche Entwicklungen in den kommenden Jahren immer wieder in offiziellen Abenteuern angesprochen werden.

 

„Das Land des Schwarzen Bären“ eignet sich vor allem für Gruppen, die ein Ambiente mögen, das ein wenig an das russische Reich in der frühen Neuzeit erinnert. Wilde Landschaften mit fast unberührter Natur und ebenso vielen Gefahren können ebenso erforscht werden wie die eher ländlich wirkenden Städte und das streng von den Bronnjaren beherrscht Land drum herum. Die Beschreibungen sind ausreichend, um sich die Gegen vorstellen zu können, lassen aber auch noch genug Raum, um eigene Ideen mit einzubringen und damit einen eigenständigen Hintergrund zu schaffen, der dennoch logisch gut zu dem bereits Vorgegebenen passt.

Man kann den vorgegebenen Freiraum nuten und seine Helden selbst zu Adligen machen, wenn sie sich in irgendeiner Form bewähren. Zudem gibt es viel zu entdecken – seien es die Hinterlassenschaften der Vergangenheit oder die dem Land innenwohnende Magie, die auch hier Feen und anderen fantastischen Geschöpfen das Überleben ermöglicht, seien es Feen, Riesen oder gar die bockbeinigen Levshije. Man kann die Helden spüren lassen, dass dies auch die Heimat vieler Hexen ist, von denen sich die wenigsten wirklich in die Gesellschaft eingefügt haben.

Auch wenn man die früheren Beschreibungen schon kennt, lohnt sich der Kauf, da viele Inhalte stark verändert und erweitert wurden. Es mag vieles bekannt vorkommen, tatsächlich gibt es stellenweise gravierende Unterschiede in der Gewichtung und Ausarbeitung der Themen.

 

Wer mit Leib und Seele dem Rollenspiel „Das Schwarze Auge“ verfallen ist, wird sich die Spielhilfe ohnehin zulegen. Aber auch für Einsteiger, die gerade erst zu spielen anfangen ist „Das Land des Schwarzen Bären eine lohnenswerte Anschaffung, da es viele leicht durchschaubare Anregungen gibt, mit denen man seine Gruppe erst einmal in die Welt einführen kann und man nicht unbedingt ganz so viel an detaillierter und mit anderen Regionen verknüpfter Vorgeschichte beachten muss.

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Mit freundlicher Unterstützung von Ulisses Medien,

www.ulisses-spiele.de.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404260556580e598488
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Land des Schwarzen Bären (Regionalbeschreibung)

System: DSA

DSA-Regionalbeschreibung 10

Das Bornland im Jahr 1030 BF

Meister und Spieler aller Erfahrungsstufen

Lars Feddern, Daniel Jödemann, Katharina Pietsch (Hrsg.)

Ulisses Spiele, erschienen 09/2008

Hardcover, 200 Seiten

Titelbild von Alan Lathwell, Innenillustrationen von Nicholas Bau, Björn Berghausen, Boros Szikzai, Caryad, Vincent Dutrait, Ruud van Giffen, Ina Kramer, Norbert Lösche, Jörg Raddatz, Mia Steingräber, Florian Stitz und Ugurcan Yüce, Karten und Pläne von Ralf Hlawatsch, Daniel Jödemann, Ina Kramer und Gunn-Britt Tödter

Produktnummer 12025

ISBN-10: 3940424293

ISBN-13: 978-3940424297

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 17.10.2008, zuletzt aktualisiert: 24.01.2015 16:09, 7562