Lauf des Wassers von Rebecca Heyn
Reihe: Die Donari Band 1
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
Getrieben zwischen Eis und Wind – wie weit wirst du für die Wahrheit gehen?
Als Eisdonara besitzt Marit eine besondere Fähigkeit: Sie kann Wasser kontrollieren – eine Tatsache, mit der sie seit dem Verschwinden ihrer Mutter eigentlich nichts zu tun haben möchte. Nur widerwillig beginnt sie daher ihre Ausbildung am eisigen Nordkap. Doch ein Kriegsausbruch zwischen dem Eisvolk und dem Flammenvolk ändert alles und zwingt sie gemeinsam mit ihren Freunden zur Flucht. Eine gefährliche Reise beginnt, bei der dunkle Geheimnisse ans Licht kommen und Marits Welt auf den Kopf gestellt wird. Und plötzlich ist da dieser mysteriöse Junge, der mehr verbirgt, als sie ahnt …
Rezension:
Marit wächst bei ihrer Tante auf den Wazca-Inseln auf, seit ihre Mutter sie einfach dort ›abgegeben‹ hat. Zu ihren Fähigkeiten als Eisdonara hat sie deshalb ein gespaltenes Verhältnis. Erst mit 16 ringt sie sich dazu durch, die Schule der Eisdonari am Nordkap zu besuchen, was die meisten anderen schon mit 12 machen. Kaum auf der Schule angekommen, beginnen die Ereignisse sich jedoch zu überschlagen. Nicht nur für Marit wird es abenteuerlich und gefährlich.
Zum Auftakt ihres Fantasy-Mehrteilers konzentriert sich Rebecca Heyn auf die junge Eisdonara Marit, die endlich bereit ist, ihre Ausbildung zu beginnen. Könnte man an diesem Punkt noch davon ausgehen, hier ein neues Abenteuer an einer magischen Schule vor ich zu haben, wird man schon recht bald eines Besseren belehrt.
Die Schule bildet für die Protagonistin nämlich nur eine recht kurze Zwischenetappe. Schon dieser 1. Band führt sie durch weite Bereiche ihrer Welt. Was genau eigentlich hinter dem Krieg, in dessen Wirren die Protagonistin gerät, steckt, bleibt vorerst ein Rätsel. Aber auch die Rätsel ihrer eigenen Vergangenheit bereiten Marit und ihren neuen Freunden Kopfschmerzen. Dieser Handlungsstrang wird allerdings zum Ende des Bandes weitgehend aufgeklärt.
Die Fantasy-Welt dieser Geschichte weist durchaus einige ungewöhnliche Züge auf. So kann man sie nur schwer einer Epoche der realen Geschichte zuordnen. Die vertretenen Völker wirken komplex. Selbst Marits eigenes Volk, das Eisvolk, das einem zu Beginn natürlich als ›die Guten‹ erscheint, weist dann durchaus auch Grautöne auf.
Die Autorin folgt mit der Handlung der Protagonistin, sodass der Leser stets auf ihrem Wissensstand beschränkt bleibt. Außergewöhnlich bei einer Geschichte mit einer Protagonistin dieser Altersklasse wirkt auch, dass Gefühle zwar angedeutet, (romantische) Annäherungen aber (bisher) nicht thematisiert werden. Die Richtung der weiteren Entwicklung lässt sich derzeit kaum vorhersagen, da am Ende dieses Bandes fast alles offen ist.
Fazit:
Dieser Einstieg in eine außergewöhnliche Fantasy-Story kann mit diversen ungewohnten Elementen punkten.
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