Le Chevalier D´Eon, Vol. 6 (DVD)
 
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Le Chevalier D´Eon, Vol. 6 (DVD)

Filmkritik von Christel Scheja

 

„Le Chevalier D’Eon“ gehört wie „Lady Oscar“ zu den Anime-Serien, die vor allem die europäische Geschichte als exotischen Hintergrund für ihre eigenständigen Abenteuer benutzen. Die vierundzwanzig Episoden werden von OVA-Films auf insgesamt acht Silberlingen herausgegeben. Nun ist die sechste DVD erschienen.

Die Serie spielt im 18. Jahrhundert, etwa zwanzig Jahre vor der Französischen Revolution. Dabei wird äußerst frei mit historischen Geschehnissen und Persönlichkeiten umgegangen, so dass man nicht all zu irritiert sein sollte, wenn einige Ereignisse etwas anders ablaufen als man sie aus den Geschichtsbüchern kennt, wie etwa die Machtergreifung von Katharina der Großen.

 

Nach dem Tod seiner Schwester Lia ist der junge D’Eon de Beaumont zu den Rittern gestoßen, die im Auftrag von König Ludwig XV. geheime Aufträge im In- und Ausland erledigen, die dem Wohl des Reiches zu Gute kommen sollen. Dabei bewegen ihn nicht nur Rachegelüste – auch der Geist seiner Schwester treibt ihn an, seit er ihren Leichnam in einem Sarg in der Seine treibend gefunden hat. Immer wenn der junge Mann von nun an in eine brenzlige Situation gerät, ergreift die ruhelose Seele von ihrem Bruder Besitz.

Lia kann nicht eher Ruhe finden, bis ihr letzter Auftrag erfüllt ist. Die „Königlichen Psalmen“ ein mythisches Geheimnis von großer Macht und Bedeutung, sind in die Hände der „Dichter“ geraten. Diese über ganz Europa verteilte Geheimgesellschaft will die feudale Ordnung erschüttern und ein Regime nach eigenen Vorstellungen errichten.

Zusammen mit seinen Freunden Freunden Durant, Teillagory und Robin reiste D’Eon bereits nach Russland und folgte den Spuren der Mörder zurück nach Frankreich. Dort allerdings hat sich das Blatt gewendet. Weil sie sich Dinge heraus genommen haben, mit denen der König nicht einverstanden ist, sind sie in Ungnade gefallen und zu Gejagten geworden. Auch die „Dichter“ haben erkannt, welche Gefahr von D’Eon und den anderen Rittern ausgeht und versuchen sie zu vernichten.

Bei dem unvermeidlichen Kampf müssen sie zunächst einen schweren Verlust hinnehmen, denn Durant deckt ihren Rückzug und fällt den Angreifern zum Opfer. Weder D’Eon, noch Teillagory oder Robin ahnen, dass der Kampfgefährte dies als einzige Möglichkeit gesehen hat, um sie nicht zu verraten. da er spezielle königliche Befehle hatte, was seine Freunde betraf.

Ihnen bleibt nichts anderes mehr übrig, als nach England zu gehen. Doch auch dort haben die „Dichter“ wichtige Positionen besetzt und nur wenige Menschen wie die ebenfalls von einer alten Seele besessene Königin Mary stehen auf ihrer Seite.

Indessen hat Maximilien Robbespiere Durant gerettet hat und scheint seine eigenen Pläne mit dem Ritter zu haben.

Obwohl er selbst ein „Dichter“ ist, hat er seine eigenen Pläne mit den „Königlichen Psalmen“ und mehr Wissen über deren Anwendung und Macht als die meisten wissen. Nun zeigt er auch seinen Verbündeten Gegenüber sein wahres Gesicht...

 

„Le Chevalier D’Eon“ will keinesfalls die tatsächlichen Ereignisse in der Mitte des 18. Jahrhunderts wiedergeben. Die Serie ist pure Fantasy, dafür sorgt auch schon ein gesunder Schuss Magie. Sie benutzt die europäische Geschichte als rein stimmungsvollen Hintergrund für den mystischen Kampf zwischen den Rittern des Königs und den geheimnisvollen „Dichtern“.

Auch die historischen Persönlichkeiten dienen nur als Staffage und haben nicht viel mit den Originalen zu tun. Wie groß die Abweichungen sind, kann man auf den Innenseiten der Inlays nachlesen, auf denen wichtige Figuren und ihre Funktion in der Geschichte im Vergleich zu den geschichtlichen Fakten beschrieben werden.

Wie auch schon in den ersten Folgen verzichtet man glücklicherweise auf Anachronismen und humoristische Albernheiten, achtet stattdessen mehr auf das historische Ambiente. Die Stimmung des Animes bleibt unheilvoll und wird für die Helden immer bedrohlicher.

Man merkt, dass die Handlung anzieht und langsam aber sicher auf den unvermeidlichen Höhepunkt zusteuert. Offensichtlich sind die „Dichter“ mächtiger als man denkt und D’Eon kommt durch Lia eine viel größere Rolle zu als man die ganze Zeit denkt.

Aber noch etwas anderes tut sich hinter den Kulissen: Während die Helden immer noch eher ziellos wirken, beginnen sich die Machtverhältnisse bei den Gegenspielern zu verschieben. Maximilien Robespierre scheint es nicht länger zu genügen, die Fäden nur im Hintergrund zu ziehen, er wagt nun die offene Konfrontation.

Die Folgen 16-18 bieten eine gute Mischung aus Drama, Action und neuen Enthüllungen, die langsam immer deutlicher machen, was die „Königlichen Psalmen“ eigentlich sind, auch wenn die kryptischen Andeutungen weiter überwiegen.

Stilistisch wählt man weiterhin gedeckte Farben, um die düstere Stimmung zu bewahren. Die Animationen bleiben bei ihrer hohen Qualität und wissen durch dynamisch animierte Kampfszenen zu überzeugen. Extras fehlen diesmal leider wieder völlig.

 

„Le Chevalier D’Eon“ bietet auch auf der sechsten DVD wieder spannende Geschichten vor historischer Kulisse, die es in sich haben und immer wieder zu überraschen wissen. Zusammen mit den ausgezeichneten Animationen erhält man Unterhaltung von hohem Niveau, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042615280858d0f04e
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DVD:

Le Chevalier D´Eon, Vol. 06

DVD 6 von 8 mit den Folgen 16-18

Nach dem Manga von Tow Ubukata

Regisseure: Kazuhiro Furuhashi, Hideki Ito, Hideyo Yamamoto, Hiroyuki Kanbe, Itsuro Kawasaki

Musik: Michiru Oshima

Bildformat: 16: 9

Synchro: dt. & jap. (DD 5.1 + dts dt. , DD 5.1 jap.), Untertitel: dt

Spieldauer: ca. 90 Min (3 Episoden a 30 min)., 1 DVD

Extras: keine

FSK: 16

OVA-Films, Alive - Vertrieb und Marketing/DVD

DVD-Erscheinungstermin: 22. August 2008

 

ASIN: B001BYK8RY

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 05.09.2008, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 7249