Le Chevalier D´Eon, Vol. 8 (DVD)

Filmkritik von Christel Scheja

 

Die achte DVD von „Le Chevalier D’Eon“ enthält die letzten drei Folgen der Serie. In den Episoden 22 bis 24 müssen sich die Helden einer grausamen Wahrheit stellen, die nicht nur das Geheimnis um Lias Tod enthüllt, sondern auch ihr weiteres Leben bis zu ihrem Ende überschatten wird.

 

D’Eon de Beaumont ist mit Robin und Teillagory nach Frankreich zurückgekehrt. Doch schon bei der Ankunft kommt es zu einer Tragödie, denn der alte Schwertmeister erweist sich wie Durant als Diener eines anderen Herren als des regierenden Königs und versucht D’Eon zu töten, da dieser zu viel über die „Königlichen Psalmen“ weiß. Robin erschießt ihn in Notwehr. An Leib und Seele verletzt stellen sich die beiden Helden unter den Schutz von Königin Anna, weil sie nicht mehr wissen, wohin sie gehen sollen.

Doch das Verhängnis ist nicht mehr aufzuhalten. Die Königin bringt ihrem Gemahl das kostbare Buch schließlich zurück, auch wenn sie weiß, dass es ihr das Leben kosten wird, und sie soll recht behalten. Aber sie ist nicht die einzige Unschuldige, die dem darauf folgende Wahn des Herrschers zum Opfer fällt. Auch ihre erste Hofdame – die Liebste D’Eons stirbt.

Gebrochen schwört der junge Ritter Rache. Doch zuvor enthüllt ihm der Geist seiner Schwester, was wirklich zu ihrer Ermordung führte, und warum der Dichter Maximilien Robbespiere ihnen mehrfach geholfen hat, auch wenn er eigentlich zu den Dichtern und damit den Gegenspielern zählte. Und das ist eine Wahrheit, die mehr als bitter zu ertragen ist.

Denn auch wenn in der Vergangenheit so viel unternommen wurde, um die Prophezeiungen der Psalmen aufzuhalten, so haben sie doch nur ihre Erfüllung begünstigt...

 

Das große Finale läuft anders ab als man die ganze Zeit erwartet hat, dafür beantwortet es aber einige Fragen und verknüpft die Handlungsstränge, die bisher keinen Zusammenhang mit der Hauptgeschichte hatten. Immerhin gibt es sogar noch die ein oder andere Überraschung, vor allem was Lia und Maximilien Robespierre betrifft. Das Ende der Serie hat viel von einer griechischen Tragödie in der Blut fließen muss, um Loyalitäten zu bestätigen und düstere Prophezeiungen immer einen Weg finden, zu siegen – denn auch die Dichter kommen am Ende zu ihrem Recht und einer Person, die bisher im Schatten der anderen stand eine besondere Aufgabe zu.

Alles in allem bleibt die gesunde Mischung aus Drama, Action und düsteren Enthüllungen erhalten, die die Serie so ausgezeichnet hat, auch wenn darunter die historischen Verknüpfungen noch ein wenig mehr leiden müssen und die Geschichte ganz in eine imaginäre Parallelwelt abgleitet.

Die Serie bleibt auch am Ende voll ausgereifte Fantasy, dafür sorgt der gesunde Schuss Magie rund um die „Psalmen“. Und auch in der Umsetzung bleibt man seiner Linie zu – gedeckte Farben und atmosphärisches Licht tauchen heben die Szenen in ihrer Symbolhaftigkeit noch weiter hervor.Die Animationen sind auch weiterhin von sehr hoher Qualität und wissen durch dynamisch animierte Kampfszenen und schöne detailreiche zu überzeugen. Nur bei den Extras hat man wieder einmal gespart, nicht einmal Texttafeln mit historischen Informationen runden die Serie ab.

 

„Le Chevalier D’Eon“ ist nun abgeschlossen. Zurückblickend lässt sich feststellen, dass die Serie inhaltlich wie auch formal sehr gelungen ist und für den Fan düsterer Fantasy keine Wünsche offen lässt. Auch wenn im Mittelteil die ein oder andere Folge für Verwirrung sorgte, so fügen sich doch mit der achten DVD alle Handlungsstränge sauber zusammen und schließen die Saga gelungen ab. Bis zum Ende bleiben dabei Spannung und Atmosphäre erhalten, was bei Animes nicht immer selbstverständlich ist, und heben die Serie damit über den Durchschnitt hinaus.

Gerade ältere Fantasy-Fans, die nach einer so unterhaltsamen wie anspruchsvollen Serie ohne Albernheiten und Anachronismen suchen, sollten „Le Chevalier D’Eon“ durchaus genauer in Augenschein nehmen.

 

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