Löwenherz - Der König kehrt zurück (Brettspiel)
 
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Löwenherz - Der König kehrt zurück

ein Spiel von Klaus Teuber

Rezension von Ralf Steinberg

Das Spiel lockt mit einer stimmungsvollen Verpackung, auf der zu sehen ist, wie der heimkehrende König auf eine riesige Burg herabschaut, aus der ihm kampfbereite Ritter entgegenkommen.

Kosmos veröffentlicht eine überarbeitete Version dieses Spiels, dass als Abschluss einer Trilogie angesehen wird, die mit dem Mega-Hit Die Siedler von Catan begann und mit Entdecker weiterging.

 

 

 

 

 

 

 

 

Rezension:

Das Spiel lockt mit einer stimmungsvollen Verpackung, auf der zu sehen ist, wie der heimkehrende König auf eine riesige Burg herabschaut, aus der ihm kampfbereite Ritter entgegenkommen.

Kosmos veröffentlicht eine überarbeitete Version dieses Spiels, dass als Abschluss einer Trilogie angesehen wird, die mit dem Mega-Hit Die Siedler von Catan begann und mit Entdecker weiterging.

 

Hat man die Packung geöffnet, muss man zunächst einige Pappteile aus den Druckbögen lösen, was leicht geht und schnell getan ist. Die vielen Plastik-Ritter und Burgen stimmen erwartungsvoll und so wendet man sich der Anleitung zu. Auf vier großen Seiten werden die Regeln schlüssig und einfach erläutert. Zusammen mit den sehr genauen Abbildungen können alle Fragen geklärt werden. Auch während des Spiels ist es leicht, Regelfragen zu klären, allerdings ist das Spiel trotz seiner Komplexität mühelos zu erlernen, es tauchen fast keine Fragen auf.

 

Zunächst verteilt man die Landschaftsteile in der Innenfläche des Rahmens. Dabei kann man willkürlich verfahren, lediglich das Teil mit der Königsstadt muss zentral liegen.

Anschließend beginnt zunächst der älteste Spieler damit, eine Burg zu setzen. Sie bildet das Kernstück der während des Spieles zu errichtenden Gebiete. Daher muss man sich gleich zu Beginn des Spieles überlegen, wie man seine Burg so einsetzt, dass man nicht nur Siegpunkte leicht erreicht, sondern auch noch an Ressourcen, das sind hier Minenfelder, gelangt, und das mit möglichst wenig Kosten durch Grenzen.

Auf benachbarte Felder jeder Burg, die nun abwechselnd, insgesamt vier pro Spieler, von allen Spielern gesetzt werden, wird ein Ritter gestellt. Er symbolisiert die militärische Stärke des Gebietes. Beim Setzen ist zu beachten, dass die eigenen Burgen einen Mindestabstand von sechs Feldern haben müssen, allerdings zu gegnerischen Burgen muss man darauf nicht Rücksicht nehmen. Wiederum ist taktisches Denken nötig, um den Spielverlauf günstig zu beeinflussen. Bevor das Spiel richtig losgeht, kann man schon Weichen für Sieg oder Niederlage stellen.

Sind alle Burgen und Ritter gesetzt, kann es losgehen. Falls man zu zweit spielt, werden noch vier Burgen und Rittereiner dritten Farbe verteilt, wodurch das taktische Geplänkel um gute Gebiete an Schärfe gewinnt.

 

Um das Spiel zu gewinnen, benötigt man Siegpunkte. Diese erhält man für Dörfer und Wälder oder für Minenmonopole, die sich in eigenen Gebieten befinden. Ein Gebiet ist der Teil der Landschaft, das von Grenzen oder Feldrändern umgeben ist und nur eine Burg enthält. Grenzen müssen gebaut werden. Dafür benötigt man eine Machtkarte mit dem entsprechenden Symbol und das dort angegebene Gold. Da Grenzen für alle Spieler gelten, kann es durch aus passieren, dass man dem dabei Gegner hilft, ein Gebiet zu bauen.

Man bekommt zu Beginn des Spieles sieben Dukaten, das reicht jedoch nicht lange. Also braucht man Einnahmequellen. Solange man kein Gebiet mit darauf befindlichen Minen besitzt, kann man Gold nur dadurch erwirtschaften, indem man Machtkarten verkauft.

Zwar kann man diese Machtkarten vom Machtmarkt zurückerhalten, allerdings können das alle Mitspieler. Dadurch wandern die beliebtesten Karten recht schnell in Feindeshand.

 

Was man auch bei Löwenherz macht, es hat eine taktische Bedeutung. Die Machtkarten tragen dem veränderlichen Finanzierungsbedarf Rechnung und sind zu Beginn lukrativ zu verkaufen, bei geringen Kosten für Grenzen und Ritter. Im weiteren Verlauf verschiebt sich das, bis die Karten kaum Geld bringen, aber horrende Summen Goldes verlangen.

Dann kommen mit Bündnis und Überläufer auch noch Karten ins Spiel, die schlagartig die Situation verändern, denn bereits erworbene Siegpunkte kann man genauso schnell verlieren, etwa wenn man ein Minenmonopol verliert, weil der Gegner sein Gebiet erweitert hat und dabei eine Mine eroberte.

Das erinnert an Go oder auch an Carcassonne, wo ähnliche Situationswechsel möglich sind.

Darin liegt der besondere Reiz von Löwenherz, wie das Spiel auch steht, solange nicht einer die notwendigen Siegpunkte erreicht hat oder alle Machtkarten alle sind, kann ein verloren scheinendes Spiel noch gedreht werden.

Dabei sind die Machtkarten mit Gebietserweiterungen die mächtigsten Karten, da sie für wenige Dukaten, das Erweitern um zwei Felder ermöglichen, auch in Feindesland, solange man mehr Ritter als der andere hat. Somit kann man mit einer solchen Karte bis zu fünf Grenzen bauen.

Durch die vielen taktischen Entscheidungen, überschreitet man natürlich recht schnell die geschätzten sechzig Minuten Spielzeit, je nachdem, wie intensiv die Spieler ihre Pläne durchdenken. Durch die Vielzahl an Möglichkeiten, bleibt es aber spannend und abwechslungsreich.

Das Spiel ist abhängig von der Anzahl der Spieler. Taktiken im Zweierspiel erwiesen sich bei drei Mitspielern schon als risikobehaftet. Damit aber erreicht Löwenherz eine erstaunliche Vielfalt.

So sind denn auch nur Kleinigkeiten negativ aufgefallen. Für ein Bündnis muss ein eine Grenze quer zum Grenzverlauf drehen. Nicht immer ist nach einigen Runden dann noch zu ekennen, wem welches Gebiet gehört. Auch die Zahlen für Verkauf und Kosten auf den Machtkarten sind nicht deutlich genug unterschiedlich. Das war es aber auch schon.

Das Spielfeld ist so gestaltet, dass alle Bestandteile ordentlich unterzubringen sind, selbst Siegpunktanzeiger und eine Liste der Siegpunkte sind übersichtlich geraten. Alle Teile passen ordentlich in die Verpackung, sind stabil und robust.

 

Fazit:

Löwenherz beweist erneut eindrucksvoll, dass Klaus Teuber spannende, taktische Brettspiele zu entwerfen in der Lage ist. Material und Regeln sind einwandfrei. Das Spiel macht sehr viel Spaß und hat einen hohen Wiederspielwert.

Lediglich von der Hintergrundhandlung bleibt nichts im Spiel haften, aber das fällt nicht auf, zu schnell wird man in den Bann eines anspruchsvollen Strategiespieles gezogen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403290949488b5a0651
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Löwenherz

Autor: Klaus Teuber

Altersempfehlung: 12 bis 99 Jahren

Erscheinungsdatum: Februar 2003

ASIN: 3440692612

Erhältlich bei: Amazon

 

Daten:

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Verlag: KOSMOS

Reihe: Spiele-Galerie

Illustrator: Franz Vohwinkel

Spieldauer: ca. 60 Minuten

Spieler: 2 bis 4

Alter: ab 12 Jahre

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Inhalt:

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4 Spielplanrahmen und 4 Verbinder

9 Landschaftsteile

60 Spielkarten

60 Ritterfiguren

16 Burgen

100 Grenzstücke

40 Pappmünzen zu einem und fünf Goldstücken

4 Siegpunktmarker

1 Königsmarker

1 Spielanleitung

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weitere Infos

Löwenherz bei KOSMOS


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Erstellt: 04.09.2005, zuletzt aktualisiert: 16.02.2018 17:50, 1192