Logic Room – Der Tod ist unberechenbar (DVD; Horror; FSK 16)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Logic Room – Der Tod ist unberechenbar (DVD; Horror; FSK 16)

Rezension von Torsten Scheib

 

Rezension:

»PI trifft auf Cube mit einer Prise Saw«.

Die vollmundige Ankündigung auf dem DVD-Cover zeugt ja nicht gerade von mangelndem Selbstverstrauen – und beschert dem Rezensenten eine erhöhte Speichelproduktion. Nicht alleine wegen der delikaten Mischung dieser drei wegweisenden Spielfilme. Eher weil es sich hier um eine spanische Produktion handelt – und wenn Filmemacher aus dem Land des Flamencos solch ein Versprechen vom Stapel lassen, dann zumeist nicht ohne Grund. Zahllose Thriller-, Mystery- und Horrorelaborate können dies nur bestätigen.

 

Doch bereits nach wenigen Minuten sorgt »Logic Room« für eine andere Feststellung. Nämlich dass Mathematiker unterm Strich auch nur ganz normale Menschen sind. Und wenn man ihnen die Aussicht auf einen ordentlichen Batzen Geld gibt, lassen auch sie jedwede Logik außen vor. Gleich vier dieser außergewöhnlich Begabten folgen dem Ruf eines (bislang) gesichtslosen Gastgebers, von dem einzig der Name bekannt ist: Fermat. Besagtes Individuum hat das Quartett aber nicht nur mit einer anständigen Belohnung geködert, sondern auch mit der Aussicht auf eine, wenn nicht sogar die schwierigste Mathematik-Formel aller Zeiten. Klar, dass solch ein überaus verlockendes Versprechen an den Stolz des Quartetts appelliert, zumal der mögliche Aufgabenlöser demnach nicht nur reich sondern auch berühmt aus dem alten Farmgebäude hinausspazieren darf!

Ungeduldig harren die vier Mathematiker – Hilbert, Galois, Oliva und Pascal – auf die vor ihnen liegende Herausforderung. Nach kurzem gegenseitigem Beschnuppern ist es dann auch endlich so weit. Mittels PDF überträgt der weiterhin anonyme Fermat die ersten Rätsel – samt der damit verbundenen Konsequenz. Denn ganz so einfach wird es den vier Denkern nämlich nicht gemacht. Für jede nicht gelöste beziehungsweise nicht rechtzeitig gelöste Aufgabe rücken die Wände immer enger zusammen …

 

Pi? Ein bisschen. Cube? Definitiv. Saw? Wohl eher nicht. Auf ausufernde Splatter-Fallen vom Schlage Jigsaw verzichten die beiden Regisseure Luis Piedrahita und Rodrigo Sopeña nämlich gänzlich. Wozu auch literweise Blut und abgetrennte Gliedmaßen? Bei »Logic Room« genügt schon die kammerspielartige Inszenierung, um beim Zuschauer für erhöhte Pulsfrequenz zu sorgen. Obwohl sich die beiden der vermeintlichen Vorbilder durchaus gewahr sind, wird hier jedoch nicht hemmungslos gewildert. Mitnichten. Die vertrackte Story von »Logic Room« überzeugt durch Eigenständigkeit, erbarmungslosen Suspense-Progess und ausnahmslos überzeugende Darsteller, deren Alter Egos freilich nicht ganz so unschuldig erscheinen, wie zunächst angenommen. So gesellen sich zu der externen Gefahr auch noch die internen Zerwürfnisse hinzu und verabreichen dem ohnehin schon exzellenten Plot einen zusätzlichen Kick. Sicher, gerade der erste Akt mag ein wenig langatmig erscheinen – doch lohnt sich das Warten, zumal sich »Logic Room« danach nur auf das Wichtigste fokussiert. Piedrahita und Sopeña punkten durch eine Inszenierung, die kein einziges Mal übers Ziel hinausschießt, dafür aber mit beeindruckender Quote das Schwarze trifft.

 

Fazit:

»Logic Room« – das ist ein kleiner, aber ungemein spannender Thriller, der mit wenigen Mitteln maximale Spannung erzeugt. Ein weiteres Kleinod der spanischen Filmfabrik und äußerst empfehlenswert!

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042007054307f0b75b
Platzhalter

DVD:

Logic Room – Der Tod ist unberechenbar

Originaltitel: La habitación de Fermat

Spanien, 2007

Regisseure: Luis Piedrahita und Rodrigo Sopeña

Format: Dolby, PAL

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Spanisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Umfang: 1 DVD

FSK: 16

Senator Film, 18. März 2011

Spieldauer: 88 Minuten

 

ASIN (DVD): B004GNWGH2

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

Lluís Homar

Alejo Sauras

Elena Ballesteros

Helena Carrión

Federico Luppi


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 17.12.2011, zuletzt aktualisiert: 21.12.2023 16:17, 12273