Lunatic World (Bd. 1)
 
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Lunatic World, Band 1

Rezension von Christel Scheja

 

Die „Magical Girls“ kehren wieder zurück. Nachdem mehr als ein Jahrzehnt Geschichten um magisch begabte Mädchen, die für das Gute in der Welt kämpfen, selten gewesen sind und auch „Sailor Moon“ und Co. in der Versenkung verschwanden, kehrt diese Spielart des Shojo-Mangas langsam wieder in die Verlage zurück. Allerdings sind sie etwas anders als früher- Titel wie „Kobato“ und „Shugo Chara“ präsentieren viel jüngere Heldinnen als früher, die alles im Kopf haben, nur nicht die Liebe. Das ist auch bei „Lunatic World“ Fall.

 

Zwar ist Luna ein Findelkind, das seine Eltern nicht kennt und daher vom Schicksal gezeichnet sein sollte, aber das hat sich nicht auf ihre Fröhlichkeit und Unbeschwertheit geschlagen. Das einzige Ungewöhnliche an der Viertklässlerin ist ihre Ungeschicklichkeit und die Fähigkeit, schon vorher zu erkennen, was es zu essen gibt.

Die beiden Gegenstände, die ihr als Erinnerung von ihren Eltern geblieben sind – ein Amulett und eine Holzkiste behütet sie besonders gut. Um so schwerer ist der Schlag, als ihr ersteres eines Tages auf den Nachhauseweg einfach von zwei frechen Dieben gestohlen wird.

Allerdings bekommt sie keine Zeit, um den Verlust zu betrauern, denn schon wird sie von einem Riesenmarder angegriffen.

Um so überraschter ist sie dann, als die Diebe wieder auftauchen, sie kurzerhand vor dem Monster retten, ihr den Schmuck wiedergeben und ihr eine überraschende Wahrheit enthüllen. So wie sie beide ist auch Luna kein richtiger Mensch. Sie hat durch ihre Mutter Yokai-Blut in sich. Nur ihr Vater war ein Mensch, ein Yin-Yang-Meister, in den sich die Frau unsterblich verliebte.

Um Luna zu beschützen, haben sie die Kleine ausgesetzt, da sie durch ihr Beisammensein viele den Zorn vieler Feinde auf sich gezogen haben.

Luna hat nun die Chance sich zu bewähren, denn sie hat die Kräfte ihrer Mutter geerbt und ist wie diese eine Wächterin zwischen den Welten. Allerdings muss sie in diesen Job noch ein wenig hinein wachsen.

 

Das auffälligste zu den alten Serien ist, dass Luna noch lange nicht in einem Alter ist, in dem Liebe und Romantik eine große Rolle spielen werden. Man merkt als Leser, dass es bei den Abenteuern der kleinen Yokai mehr um freundschaftliches Miteinander und Vertrauen geht. Zudem ist es ihr Weg erwachsen zu werden. Und das scheint nicht so einfach zu sein, wie man bereits an ihren Gefährten merkt, denn diese sind erst einmal nicht besonders freundlich zu ihr und benehmen sich eher wie Feinde. Allerdings ändert sich das schon wieder in der Mitte des Bandes, als sie Luna zur Seite stehen und sie in alles einweihen.

Damit fällt der Manga auch wieder in die alten Klischees zurück. Denn vieles kennen erwachsene Leser bereits aus den alten Serien – die Tapsigkeit und gesunde Naivität von Luna gleicht der von „Sailor Moon“.

Glücklicherweise entwickeln die beiden Künstlerinnen die Geschichte dann doch in eine ganz andere Richtung weiter und erzählen eine eigenständige Handlung.

Angenehm fällt auf dass die ganzen Ereignisse zwar mit einem Augenzwinkern erzählt werden, aber weder albern und überdreht wirken. Tatsächlich steckt sehr viel Herz zwischen den Seiten. Das macht die Geschichte letztendlich auch für die interessant, die niedliche Figuren und liebevoll gestaltete Szenarien, aber keine schrille und abgedrehte Handlung mögen.

 

„Lunatic World“ erzählt seine Geschichte in einem eigenwilligen, warmherzigen Ton, steht aber dennoch in der Tradition der klassischen „Magical Girl“-Mangas, da man viele Versatzstücke aus diesen wiedererkennt.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426143732b3d4efbd
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Comic:

Lunatic World, Band 1

Autorin: Miyoko Ikeda

Künstlerin: Michiyo Kikuta

Yokai Navi Runa Vol. 1, 2008

Übersetzung aus dem Japanischen von Burkhard Höfler

Manga-Taschenbuch, 192 Seiten

Egmont Manga & Anime, 10/2010

ISBN-10: 3770473760

ISBN-13: 978-3770473762

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 22.11.2010, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 11289