Rezension von Christel Scheja
Nachdem die Entwicklung in der Programmierung von künstlichen Intelligenzen immer weiter kommt, überlegen auch immer mehr Autoren und Künstler, wie weit das noch gehen kann. Eine dieser Visionen haben Jeremy Holt und George Schall in die Graphic Novel Made in Korea verpackt.
In der nahen Zukunft gelingt dem für eine große Firma arbeitenden Programmierer Chul der große Durchbruch, denn es gelingt ihm eine wahre künstliche Intelligenz zu erschaffen, die weit mehr kann als die bisherigen Kis, die meist nur einem bestimmten Zweck dienen.
Da er fürchtet, dass dieses künstliche Kind missbraucht werden könnte, lädt er es in einen Proxy-Server hoch. Dort gelangt es überraschend nach Texas, wo das kinderlose Ehepaar Suelynn und Bill es als ihre Tochter Jesse annehmen, doch nicht mit den Folgen rechnen.
In der Science Fiction sind künstliche Intelligenzen schon lange ein Thema, allerdings verändert sich die Wahrnehmung von Jahrzehnt zu Jahrzehnt und die Ideen und Visionen gleichen sich immer mehr der Realität an.
Das ist auch in dieser Graphic Novel der Fall. Dort zollt man der Tatsache Rechenschaft, dass viele Entwicklungen aus der Computertechnik heute aus Asien kommen. Die hauptsächliche Geschichte spielt sich aber in Texas ab.
Und schon bald verblüfft das künstliche Kind durch seine Lernfähigkeit und seine eigenständige Denkweise, geht Wege, mit denen niemand gerechnet hat. Weil der Programmierer die KI zurückholen will, ehe sie Schaden erleidet, spitzt sich die Lage zu.
Sympathisch und eigenständig erzählen die Künstler die Geschichte und versuchen damit zu vermitteln, welche Gefahren die Weiterentwicklung einer künstlichen Intelligenz mit sich bringen kann, wenn auch noch Gefühle dazu kommen.
Das Ganze wird in eher ruhigen Bildern erzählt, die sich sehr viel Zeit nehmen, um auch die geistige und emotionale Entwicklung glaubwürdig darzustellen und die wenigen Gewaltausbrüche und weiteren Auswirkungen nachvollziehbar zu machen.
Fazit:
Daher ist »Made in Korea« eine durchaus nachdenkenswerte und realistische Graphic Novel, auch wenn natürlich ein gewisser Unterhaltungswert dazu kommt. Jesse ist ein sehr interessanter Charakter, der sich im Lauf der Geschichte weiter entwickelt und immer wieder spannende Entscheidungen trifft.
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