Als Tochter eines Reeders kennt Selly das Seefahrerdasein gut. Dass ihr Vater sie allerdings bei einer seiner Kapitäninnen zur Lehre schickt, während er selbst in den Norden aufbricht, passt ihr gar nicht. Als sie einen Brief erhält, dass ihr Vater wegen seiner Geschäfte über Winter dort bleibt, beschließt sie, heimlich abzuheuern und sich auf den Weg zu ihm zu machen. Doch in der Nacht vor ihrer geplanten Flucht nimmt die Kapitänin einen geheimnisvollen Passagier an Bord und legt ohne Vorwarnung zu einer Geheimmission ab.
Das Setting, das Amie Kaufman für ihr jugendliches Fantasy-Abenteuer wählt, fällt etwas aus dem gewohnten Rahmen. Schon dass Seefahrt eine große Rolle spielt, ist im Genre eher ungewöhnlich. Mehr noch ist es aber die Tatsache, dass es in der Handlungswelt Automobile und elektrischen Strom gibt. Insgesamt scheint diese Welt an unsere reale am Anfang des 20. Jahrhunderts angelehnt zu sein. Ansonsten erscheint der Hintergrund allerdings recht typisch für das Genre.
Ein Mitglied der Königsfamilie muss in einem regelmäßigen Turnus eine Göttin besänftigen, um den Frieden zu sichern. Dumm nur, dass Prinz Leander diese Mission 1 Jahr verspätet in Angriff nimmt. Auch gibt es Kräfte, die die Mission verhindern wollen, um einen Krieg zu provozieren. Dass es zwischen der Hauptprotagonistin Selly und dem Prinzen zu Annäherungen kommt, verwundert bei dieser Thematik wohl kaum, wobei auffällt, dass der Leser weder bei Sely noch bei Leander ein konkretes Alter erfährt. Erst am Ende des Hörbuchs wird klar, dass die Story hier definitiv nicht beendet sein kann. Im Gegensatz zum Hörbuch wird bei der gedruckten Ausgabe auch darauf hingewiesen, dass es sich bei diesem Buch der 1. Band einer Dilogie handelt.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus den Blickwinkeln einer ganzen Anzahl an Charakteren, was auch die Anzahl der Sprecher der Hörbuchversion deutlich macht.