Magister Negi Magi Negima!? - Box Vol.1 (DVD)
 
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Magister Negi Magi Negima!? - Box Vol.1

Filmkritik von Christel Scheja

 

Seit Harry Potter wissen wir, das Magier nicht mehr nur erwachsen oder gar alt und ehrwürdig sein müssen, um eine gute Figur zu machen. In Japan neigt man sogar dazu, dies noch ein wenig mehr zu überspitzen, denn der Held der Serie „Magister Negi Magi Negima!?“ ist zu Beginn der Handlung erst zehn Jahre alt.

 

Negi Springfield eifert seinem Vater, dem mächtigen Magier „Thousand Master“ nach. Der Junge aus Wales nach. hat den Besuch der Magierakademie, die irgendwo in Großbritannien liegt, erfolgreich abgeschlossen. Um als vollständiger Magier anerkannt zu werden, muss er nur noch ein Praxisjahr in der ganz normalen Welt absolvieren und beweisen, dass er seine Kräfte umsichtig einsetzen wird. Zu diesem Zweck schickt man ihn an die Mahora-Schule in Japan. Dort soll er eine Mädchenklasse in Englisch unterrichten und auch noch die Klassenlehrerin vertreten ohne zu verraten, was er ist.

Nur von seinem Hermelingeist Camomile Albert begleitet, reist Negi in den fernen Osten und tritt gleich bei seiner Ankunft in ein Fettnäpfchen, denn die Schülerin Asuna Kagurazaka ertappt ihn bei einem abschließenden Zauber. Nun ist guter Rat teuer, denn das Mädchen lässt sich nicht magisch beeinflussen.

Schließlich kommen Negi und sein Freund auf die Idee, ihr einen temporären Partnerschaftsvertrag anzubieten. Durch diesen ist es ihr erlaubt von seinen Fähigkeiten zu wissen, sie muss allerdings Schweigen darüber bewahren und ihn bei Zaubern unterstützen.

Die nicht ganz so kluge aber sehr muntere und lebenslustige Asuna nimmt gerne an, denn das bringt ein wenig Pepp in ihr Leben. Und sie ist auch nur die erste. Bald schon gehören Modoka Miyasaki, Setsuna Sakurazaki und Konoka Konoe zu Negis Verbündeten.

Und das erweist sich auch als notwendig zum Überleben, denn der junge Magier findet schon bald heraus, dass Evangeline, eine der Schülerinnen, ihm nicht besonders wohl gesonnen ist und Rache nehmen will. Denn eigentlich ist sie eine Vampirin im Körper eines Kindes, die einst frei durch die Länder streifte. Der „Thousand Master“ hat ihrem Treiben vor fünfzehn Jahren Einhalt geboten und sie mit einem Bann belegt. Sie kann die Mahora Schule nicht mehr verlassen und muss die Schullaufbahn immer wieder durchleben. So ist es kein Wunder, dass sie seinem Sohn immer wieder das Leben schwer macht und seine magischen Fähigkeiten herausfordert.

Negi hat keine andere Wahl als sich ihr zu stellen. Und das ist nicht das einzige Problem, das in den folgenden Wochen auf ihn zu kommt. Denn die Mahora-Schule erweist sich als ein Sammelbecken exzentrischer Gestalten und seltsamer Ort. Ein Magier sorgt dafür, das Negi fast in die Akademie zurückkehren muss, und bei dem Versuch dem Gespenst Sayo Aisaka zu helfen, entdeckt er, dass die Schulbibliothek ein Ort großer Geheimnisse ist...

 

Es geht also turbulent zu in den ersten neun Folgen der Serie, die auf zwei DVDs in einem ansprechend gestalteten Schuber verteilt wurden. Die fröhlichen bunten Farben des Umschlags und die eher niedlichen Figuren verraten es schon - all zu viel Ernsthaftigkeit und Dramatik sollte man in der Serie nicht erwarten. Es geht in der Mädchenklasse eher lustig zu, denn jede der Schülerinnen hat ihre Eigenheiten, die man nach und nach im Schullalltag, aber auch während der Abenteuer mit Negi kennenlernen wird. Vor allem Asuna Kagurazaka fällt durch ihre Tollpatschigkeit auf, durch die sie immer wieder in die Fettnäpfchen auf ihrem Weg tritt. Glücklicherweise hilft das Booklet dabei, die sich stellenweise sehr ähnlich verhaltenden Mädchen zwischen elf und vierzehn Jahren auseinander zu halten.

Negi erinnert mit seinem wirren braunen Haarschopf und der kleinen Brille auf der Nase nicht von ungefähr an Harry Potter. Genau so wie der Zauberlehrling von J. K. Rowling steht er im Schatten der Vergangenheit, nur sind es diesmal die Taten und der Ruhm seines Vaters, die in der Mahora-Schule immer noch nachwirken. Und wie ein guter Sohn versucht Negi ihm in allem nachzueifern, was auch nicht immer so gelingt, wie er möchte. Der Geisterhermelin ersetzt dabei den menschlichen Sidekick, der ihm helfen könnte, unter all den Mädchen zu überleben.

„Magister Negi Magi Negima!?“ nimmt aber auch Anleihen aus den „Magical Girls“-Animes der letzten zwanzig Jahre. Genau wie „Sailor Moon“ und Co. verwandeln sich auch seine Vertragspartnerinnen in einer aufwendigen Zeichentricksequenz, wenn er einen Zauber über sie spricht, damit sie zum Beispiel mit besonderen Kräften ausgestattet für ihn kämpfen. Da Negi aber nicht unbedingt schon perfekt ist, nehmen die Mädchen auch manchmal die Gestalt eines menschengroßen Gummitieres an und schauen ziemlich dumm aus der Wäsche. Man hat dann immer das Gefühl, der Anime wolle Serien wie „Yugi-Oh“ veralbern, in denen ebenfalls mit Karten gekämpft wird, bei denen es aber keine Nieten gibt.

Einige Zeit wird auch auf die Darstellung des japanischen Schulalltages verwendet, auch wenn Negi weniger unterrichtet, als der Zuschauer den Gesprächen der Schülerinnen im Klassenraum zusehen kann. Gemeinschaft ist auch in der Freizeit groß geschrieben, und so trifft man selten jemanden alleine an.

All das wird durch humorvolle - manchmal für westliche Augen etwas zu schräge - Gags aufgelockert. In diesen Szenen sind die Schülerinnen oft cartoonhaft verzerrt dargestellt, um den Witz noch zu betonen. Immerhin wird das ganze nicht all zu sehr übertrieben und wechselt sich mit durchaus spannenden oder gar düsteren Szenarien ab, die künstlerisch aufwendig in Szene gesetzt wurden.

Von Ton und Bildqualität her bieten die Episoden sehr gute TV-Kost, während die Extras der deutschen Edition keine richtige Ergänzung zu den Folgen sind. Bis auf die Beschreibungen der Schülerinnen ist das Booklet eher uninteressant, während man den Stift als netten Gimmick bezeichnen kann.

Sobald man mit ihm etwa auf den Tisch klopft, leuchtet die Kugel an seinem Ende blau.

 

Insgesamt bietet der Anime aber eine gute Mischung aus fortlaufender Hintergrundgeschichte, Abenteuern und lustigem Alltag, die zwar in erster Linie an jugendliche Zuschauer gerichtet ist, aber durch den roten Faden auch Ältere zu fesseln weiß, die es bunt, humorvoll und schräg mögen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404251113555f058031
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DVD:

Magister Negi Magi Negima!? - Box Vol.1

Maho Sensei Negima, 26-teilige Fernsehserie, Japan 2003

nach der Manga-Reihe „Magister Negi Magi“ von Ken Akamatsu

Regie: Akiyuki Shinbo

Bildformat: 16:9

Synchro: deutsch, Japanisch (DD 2.0), Untertitel: Deutsch, Polnisch

Spieldauer: 225 min, 2 DVD

FSK: 12

Extras: informatives 16-seitiges Booklet, magischer Kugelschreiber

AV Visionen GmbH, erschienen am: 28. Januar 2008

ASIN: B000XQ2NLA

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 16.03.2008, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 6061