Magister Negi Magi Negima!? - OVA 1+2
Filmkritik von Christel Scheja
In der 26-teiligen Serie „Magister Negi Magi – Negima !?“ wurde der zehnjährige Zauberlehrling Negi Springfield zum Abschluss seines Studiums an die Mahora Schule nach Japan geschickt, um dort eine Klasse junger Mädchen in Englisch zu unterrichten.
Dabei ging so ziemlich alles schief, was schief gehen konnte, denn der Junge vermochte nicht lange seine Magie zu verbergen und band schließlich die ganze Klasse an sich. Deshalb wurden sie nachdem auch eine Bestrafung nicht viel fruchtete, gemeinsam in eine Parallelwelt verbannt, wo sie allerdings gemeinsam eine magische Gefahr bannen konnten, die auch auf ihre Ebene überzugreifen drohte.
In den beiden noch zusätzlich entstandenen OVA’s schlägt man daher ruhigere und humorvollere Töne an und wendet sich den Dingen zu, die in den vorherigen Abenteuern zu kurz kamen – Humor und Romantik.
Im „Spring Special“ reisen Negi und seine Klasse 2 A im Rahmen einer Klassenfahrt auf eine malerische Trauminsel in der Südsee. Man will sich bei Sonne, Sand und Meer entspannen, allerdings gilt das nicht für Negi, denn die meisten Mädchen aus der Klasse schwärmen immer noch für ihn und beehren ihn ständig mit ihren Aufmerksamkeiten. Zudem ist Asua böse, weil er zu Hause offensichtlich ein paar böse Worte zu ihr gesagt hat, die sie ihm nicht vergessen kann. Weil die anderen das nicht mit ansehen können, beschließen sie nun auch noch, Schicksal zu spielen und die beiden wieder miteinander zu versöhnen.
Das „Summer Special“ bleibt dagegen eher in heimatlichen Gefilden. Yue und Nodoka üben Zaubersprüche und kommen dabei auf die dumme Idee, einen auszuprobieren, der angeblich den „Roten Faden des Schicksals“ herauf beschwören soll. Tatsächlich wird Nodoka – der das gar nicht einmal so unangenehm ist – durch die Magie buchstäblich mit Negi verbunden. Für einen Tag fesselt ein rotes Band von vielleicht zehn Zentimeter Länge die beiden aneinander, auch im Bad. Yue, die Negi eigentlich selbst liebt ist todunglücklich. So bemerkt sie nicht, dass sie eigentlich den falschen Zauberspruch benutzt hat und begeht einen folgenschweren Fehler...
In den beiden Specials geht es diesmal weniger um magische Rätsel und Bedrohungen, die ca. 25minütigen Folgen stehen eher im Zeichen des Humors und der Romantik. Denn es geht in erster Linie um die Gefühle, die die Schülerinnen gegenüber ihrem jungen Klassenlehrer entwickelt haben. Und das einige den Mann ihres Lebens in ihm sehen, wird diesmal sehr offensichtlich.
Das führt zu einer Menge skurriler Szenen, weil diejenigen, die dem Schicksal nachhelfen wollen, manchmal ein wenig über das Ziel hinaus schießen und eher Schaden anrichten als wirklich dazu beitragen, dass die beiden Liebenden zusammen finden.
Wie auch schon in der Serie wird das alles wird mit – in westlichen Augen oft sehr schrägen und nicht immer ganz verständlichen – sehr schrillen Gags garniert. Mehr als sonst arbeiten die Künstler mit „Super-Deformed“-Sequenzen, um die Peinlichkeiten und den Klamauk deutlich hervor zu heben.
Viel Wissen über die Serie ist eigentlich nicht notwenig, allerdings erweist es sich als günstig, zumindest einige Folgen gesehen zu haben, um Anspielungen auf die Serie zu erkennen und zu wissen, in welchem Verhältnis die Schülerinnen zu ihrem Lehrer stehen und welche besonderen Fähigkeiten sie bereits besitzen oder durch die enge Verbindung mit Negi Springfield erlangt haben.
Insgesamt geben die Specials nicht ganz das wieder, was in der Fernsehserie geschieht und könnten ein ganz falsches Bild von „Magister Negi Magi Negima!?“ vermitteln, wenn man ausgerechnet mit ihnen startet.
Ton und Bild sind noch ein wenig ausgereifter und farbenprächtiger als in der Fernsehserie und wissen zu gefallen. Das trifft auch auf die Extras zu. Während auf der Silberscheibe selbst eigentlich nur Trailer sind, informiert das 36-seitige Booklet ausführlich über die Schülerinnen, Negi und gewisse Andeutungen, die in der Schule fallen. So bekommt man auch über die beiden OVA’s hinaus Informationen über den Kosmos des kleinen Magiers, sollte man wirklich das erste Mal mit dem Anime in Berührung kommen.
So wird „Magister Negi Magi - Negima ?! – OVA 1+2“ zu einer netten Ergänzung zu der auf drei Boxen verteilten Fernsehserie, die man kennen kann aber nicht muss.
Die beiden Specials haben sich in erster Linie dem Humor verschrieben und vertiefen noch einmal die Beziehung zwischen Negi und einiger seiner Schülerinnen, die schon während der großen Abenteuer eine größere Rolle gespielt haben, das Abenteuer selbst steht diesmal etwas zurück und die Magie wird dem Liebeschaos untergeordnet, was sich aber auch nicht so störend auswirkt, wenn man schon die Fernsehserie mochte.
Nach oben
