Mallorquinische Strafe von Lilly Alonso
Reihe: Casasnovas ermittelt auf Mallorca Band 2
Rezension von Christel Scheja
Lilly Alonso wurde zwar in Hannover geboren und ist dort aufgewachsen, lebt aber seit zwanzig Jahren auf Mallorca und hat durch ihre Arbeit als Zahnärztin Insel und Leute gut kennen gelernt. Daher weiß sie auch die Eigenarten des Handlungschauplatzes und seiner Bewohner atmosphärisch zu beschreiben und bietet in Mallorquinische Strafe eine spannende Kriminalgeschichte.
Die Bewohner von Sóller zelebrieren einmal jährlich das Es Firó, ein Fest zu Ehren der beiden Schwestern aus dem 16. Jahrhundert, die durch eine beherzte Tat einen Piratenangriff auf ihre Heimat verhinderten. Diesmal aber hat das bunte Treiben einen bitteren Nachgeschmack, denn es werden erst eine und dann noch eine weitere Leiche gefunden?
Handelt es sich um einen Unfall oder Absicht? Bei seinen Ermittlungen trifft Lluc Casasnovas von der Guardia Civil auf ein Netz aus Intrigen und Verwicklungen, die weit in die Vergangenheit zurückreichen und muss schnell sein, damit nicht noch mehr Betroffene – ob verdächtig oder nicht – ums Leben kommen.
Auch wenn dies der zweite Fall des Ermittlers ist, so muss man den ersten doch nicht kennen, um die Handlung zu verstehen, das was an persönlichen Beziehung da ist, wird auch im Buch immer wieder mit eingebunden.
Die Autorin konzentriert sich ganz auf das Fest und die Morde, die sich dabei ereignen und die Polizisten erst einmal rätseln lassen. Geschickt verwebt sie die Andeutungen und Hinweise mit dem Ambiente der Feierlichkeit und schafft es dabei auch, den Figuren, Verdächtigen und Ermittlern Leben einzuhauchen.
Schon bald wird man so in die Geschichte mit hinein gezogen, dass man mit viel Freude miträtselt und -kombiniert. Dennoch ist Lilly Alsonso ihren Lesern immer einen Schritt voraus und weiß auch noch am Ende zu überraschen.
Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und sympathisch, gerade weil sie nicht perfekt sind, sondern auch ihre Schwächen haben. Selbst die Beschreibungen der Umgebung sind atmosphärisch und machen die Umgebung vorstellbar, auch wenn man selbst noch nicht vor Ort war. Dazu kommen gut recherchierte Hintergründe, die dem ganzen eine große Glaubwürdigkeit verleihen und am Ende auch noch eine Auflösung bieten, die Hand und Fuß hat.
Der Stil ist gefällig und lebendig, so dass das Lesen eine Freude macht, die Spannung und der Spaß bis zum Ende erhalten bleiben.
Fazit:
Das macht »Mallorquinische Strafe« zu einem würdigen und mehr als unterhaltsamen zweiten Band der Reihe »Casasnovas ermittelt auf Mallorca«, der das Ambiente der Insel fernab der Touristenstrände gelungen einzufangen weiß.
