Marvel Pride
 
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Marvel Pride

Rezension von Christel Scheja

 

Auch Marvel konnte nicht zurückstehen und feiert ähnlich wie die Konkurrenz den »Pride Month«. Allerdings ist das Konzept dieser Anthologie eine andere, denn sie bietet neben neuen Geschichten auch wichtige Meilensteine der letzten Jahre, um dem ganz eigenen Marvel Pride gerecht zu werden.

 

Auch bei Marvel gibt es einige Helden, deren Neigungen nicht in heterosexuell-gesellschaftlichen Normen verliefen. Anders als die Konkurrenz wagte man sich aber schon früh daran, diese Themen offen anzusprechen und nicht nur ein verschämtes Spiel zu zeigen, sondern auch die erste offene Hochzeit zweier schwuler Superhelden zu zeigen, deshalb sind Northstar und sein Partner auch hier mit dabei, ebenso wie die vielen anderen Charaktere, die sich nach und nach outeten, sogar bekannte Figuren wie Mystique, Magneto und Iceman.

 

Auch hier setzt man bewusst auf eher ruhige Geschichten, um den Lesern zu zeigen, wie die vermeintlich andersartigen Charaktere eigentlich ticken und den Zahn zu ziehen, dass diese nicht nur in intimer Hinsicht aus dem Rahmen fallen.

Vorurteile und Ärger haben allerdings keinen Platz, da es darum geht, die positiven Seiten hervorzuheben und die Helden als Menschen darzustellen, die eben auch nicht anders sind als heterosexuelle Freunde. Gleichzeitig zeigen sie auch den natürlichen Umgang mit Figuren, die sich geoutet haben.

Auch hier konzentriert man sich in erster Linie auf die lesbischen und homosexuellen Charaktere, wagt es aber etwas mehr als die Konkurrenz, Trans- und nicht binäre Menschen hervorzuheben.

Außerdem bieten die Nachdrucke noch einmal einen interessanten Einblick in die ersten Geschichten, die zu ihrer Zeit auch Aufregung in dem Medien erzeugten. Gerade die erste schwule Hochzeit, die von den gesamten Marvel-Helden gefeiert werden, sei dort genannt.

Auch hier verzichtet man natürlich auf explizite intime Darstellungen, um sich ganz auf die wichtigeren Dinge zu konzentrieren, die Gefühle und Gedanken der Menschen, der LGBTQ+-Gemeinschaft angehören oder ihres Umfeld zu beschreiben um die Normalität des Ganzen deutlich zu machen.

 

Fazit:

»Marvel Pride« ist eine interessante Sammung von alltäglichen Geschichten über die queeren Superhelden, bietet aber auch ein paar Nachdrucke von den Erzählungen, die schon vor vielen Jahren ein mutiger Vorstoß waren, um nicht-heterosexuelle Helden hervorzuheben und ihre Normalität zu zeigen.

 

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Comic:

Marvel Pride

Autor·innen: Kieron Gillen, Vita Ayala, Steve Orlando, Lean Williams, Tini Howard und Mariko Tamaki

Zeichner·innen: Samantha Dodge, Jim Cheung, Kris Anica und Derek Charm

Farbe: David Curiel, Erick Arcienago, Brittany Peer und Tamra Bonvillain

Übersetzung: Jürgen Petz, Alexander Rösch und Robert Syska

Taschenbuch, 164 Seiten

Panini Verlag, 07/2022

 

ISBN-10: 3741628433

ISBN-13: 978-3741628436

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 29.07.2022, zuletzt aktualisiert: 27.10.2024 08:58, 21053