Mayu Shinyo – Best Selection (oneshot)
 
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Mayu Shinyo – Best Selection

Rezension von Christel Scheja

 

Wenn es eine Mangaka gibt, die mit Leidenschaft heiße erotische Mangas produziert, in denen die hübschen jungen Protagonistinnen nicht nur zaghafte Küsschen und Liebesschwüre austauschen, sondern mit ihrem zumeist überlegenen Liebhabern gleich zur Sache gehen, dann ist es Mayu Shinjo. Sie ist in Deutschland durch ihre Mangas „Kaikan Phrase“, „Haou Airen“ und „Love Celeb“ bekannt geworden.

 

Nun präsentiert der Verlag nicht, wie man meinen könnte, eine Auswahl ihrer besten Werke, sondern sechs Kurzgeschichten, die vor ihrer Arbeit an den Serien entstanden, also Frühwerke.

Zu ihnen gehört unter anderem: „Die Frucht des Granatapfels aufzubrechen ...“. Kotoko Shirashi ist die einzige Tochter eines Baumagnaten und wird von vielen Männern umworben, aber sie bleibt abweisend und zurückhaltend. Vor allem Takahiro Tokuda kommt nicht an sie heran, da das Mädchen durch sein forsches Auftreten eher anwidert. Das ändert sich, als Kotokos Vater in finanzielle Not gerät und einen schwerwiegenden Deal eingeht, der das Glück und die Unschuld seiner Tochter kosten wird. In „Untersuch mich sanft“ verliebt sich ein Doktor in seine Patientin und umgekehrt. Doch das könnte den jungen Mann die Stelle kosten, da solche Beziehungen strengstens untersagt sind.

„Lass mich in deinen Armen schmelzen“ wünscht sich die junge Airi, die das Traoning im Sportclub übernommen hat, wann immer sie den stattlichen Ryo in Aktion sieht. Aber der um ein Jahr Jüngere scheint wirklich nur den Sport im Kopf zu haben.

„Entblöße mein Herz!“ erzählt von Yukika und Mina, die zwar Cousin und Cousine sind, was das junge Mädchen aber nicht davon abhält, für den Älteren zu schwärmen. Diesem gefällt das allerdings nicht, da er nun ausgerechnet auch noch an ihrer Schule als Mathelehrer unterrichtet und wegen dem Verhältnis mit einer Schülerin auch Schwierigkeiten bekommen könnte.

 

Dies sind nur einige der Geschichten, in denen es nicht nur um die Irrungen und Wirrungen der Liebe, sondern um handfestes körperliches Begehren geht. Allerdings werden Fans der Künstlerin erstaunt feststellen, dass nur die erste Geschichte das bietet, was sie von ihr gewohnt sind, dass eine junge Frau mehr oder weniger zu ihrem Glück gezwungen werden muss und erst nach einer leidenschaftlichen Liebesnacht erkennt, was wahre Liebe ist.

Die anderen Erzählungen halten sich in der Darstellung von Sex eher zurück und zeigen zum Teil auch Paare, in denen die Beziehung etwas ausgeglichener ist. Aber letztendlich beweist Mayu Shinjo, dass sie auch schon am Anfang ihrer Laufbahn gewisse Themen und Konstellationen bevorzugt.

Denn eines ist noch viel extremer in ihren neueren Werken wieder zu finden: So selbstbewusst und unabhängig sich eine Heldin auch gibt, so sehr schmilzt sie dahin, wenn der richtige Mann kommt und ihr – manchmal auch mit Gewalt – zeigt, das körperliche Leidenschaft der einzig wahre Weg zur Liebe ist. Ob das auch den Leser anspricht muss er oder sie für sich entscheiden, da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind.

 

Alles in allem bietet die „Mayy Shinjo - Best Selection“ in erster Linie Frühwerke der Künstlerin, die zwar noch nicht ganz so ausgereift sind wie ihre Reihen, aber auch bisher unentschlossenen Lesern zeigen kann, welche Themen sie in ihren Geschichten bevorzugt.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329130601b7d7bc2d
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Comic:

Mayu Shinyo – Best Selection

oneshot

Autorin & Künstlerin: Mayu Shinyo

Aus dem Japanischen von Stefan Hofmeister

Best Selection – Mayu Shinyo, Japan 2008

Manga-Taschenbuch, 256 Seiten

Egmont Manga & Anime, 06/2009

ISBN-10: 3770470397

ISBN-13: 978-3770470396

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 13.08.2009, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 9037