Meister der Dämonen
 
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Meister der Dämonen

Rezension von Lars Perner

 

„Meister der Dämonen“ ist Band 2 der Neuauflage der Borbarad-Kampagne, die mit „Rückkehr der Finsternis“ ihren Neuanfang nahm.

Auch in diesem Band wurden -wie bereits beim Vorgänger geschehen- ältere Abenteuer zusammgefasst. In „Meister der Dämonen“ sind dies die beiden Gruppenabenteuer „Pforte des Grauens“ von Thomas Römer und „Bastrabuns Bann“ von Jörg Raddatz. Aber auch ein neues bisher unveröffentlichtes Abenteuer wurde mit aufgenommen - „Schatten im Zwielicht“ von Anton Weste.

Das Buch ist als Hardcover hochwertig verarbeitet. Wie es auch insgesamt als hervorragend gelungen bezeichnet werden kann. Die Grafiken sind gut und das Layout hat ebenfalls gute Arbeit geleistet.

Doch nicht nur dadurch besticht dieser Band. So wurden nicht einfach die alten Abenteuer wieder verwendet, sondern gründlichst überarbeitet. Die Anpassung an die neuen Regeln nach DSA4 sind da noch die offensichtlicheren Anpassungen. Besonders das Abenteuer „Bastrabuns Bann“, welches im Original weniger überzeugen konnte, erhielt eine Auffrischung, wie sie nicht hätte besser sein können. Mystischer, interessanter, besser spielbar und vor allem: jetzt ist es eine Freude für jeden Meister es zu leiten. Aber damit nicht genug der Änderungen. So gibt es alleine auf den ersten 30 Seiten Abenteuerszenarien und –ideen um die doch lange aventurische Zeit, die zwischen Band 1 und 2 verstreicht, zu überbrücken. Auf Sekundärliteratur wird nicht nur verwiesen, sondern diese (z.B. Artikel aus den aventurischen Boten) eingearbeitet. Dem Meister werden die Hintergründe offengelegt und Hilfen zur Ausgestaltung der Abenteuer gegeben. Besondere Punkte finden Beachtung in einem allgemeinen Anhang. Was bedeuten die Zeichen? Was hat es mit den Prophezeiungen auf sich? Und vor allem: Was treibt den Meister der Dämonen an? Damit der Meister die vielen Informationen immer Griff hat, darf ein Index natürlich nicht fehlen.

Mit diesen Grundlagen gelingt der Einstieg in „Pforte des Grauens“ perfekt. Die Helden verschlägt es nach Maraskan, eine Insel, die –um mal mit einem Vorurteil aufzuräumen- rein gar nichts mit ostasiatischer Kultur zu tun hat. Von den Helden wird alles abverlangt. Die gefährliche Fauna und Flora setzen der Gruppe zu, während diese den Diebstahl einer Ladung magischen Metalls aufzuklären hat. Schließlich werden sie mit Feinden zusammenarbeiten und Freunde in einem anderen Licht sehen. Es ist eben nicht alles schwarz und weiß.

Haben die Helden das Abenteuer bestanden kann nahtlos daran „Bastrabuns Bann“ anknüpfen. Wie gesagt, merkt man diesem Abenteuer die Überarbeitung stark an. Was aber zum Besten war. Die Gruppe gerät in eine –fast möchte man sagen kurzweilige- Schnizteljagd. Denn es gilt, einen alten Bann gegen das Böse wiederherzustellen. Aber wer weiß, vielleicht versagen die Helden, obwohl sie meinen gewonnen zu haben. ER hat mehr Macht als es sich diese kleinen Alriks vorstellen können.

„Schatten im Zwielicht“ profitiert leider nicht von der Überarbeitung, da es ein gänzlich neues Abenteuer ist. Die Idee ist dabei nicht einmal schlecht. Hier können die Helden am eigenen Leib erfahren, daß Schwarzmagier nicht gleichbedeutend mit Borbaradianer ist. Doch leider mangelt es an der Umsetzung. Einer Gruppe Nekromanten und Dämonenbeschwörern zu helfen und gegen Borbarad vorzugehen, dürfte noch im Rahmen des Erträglichen liegen. Doch wie dies geschieht, ist inakzeptabel. Es tauchen übermächtige Artfeakte auf, die im geeigneten Moment aber leider nicht verfügbar sind. Sonst dienen sie nur dazu, die Helden plausibel – was es aber nicht ist – von einem Punkt Aventuriens zu einem anderen zu bringen. Man fühlt sich eher an Science-Fiction erinnert denn an Fantasy. Insgesamt ist das Abenteuer sehr kampflastig. Für meinen Geschmack werden hier zuviele Borbaradianer dahingemetzelt, nur um die bittere Erfahrung zu versüßen, daß die Helden –noch nichts- gegen Borbarad persönlich ausrichten können und dieser sogar immer stärker wird. Daß die Helden dabei auch die Ursachen für den Untergang Altaias erforschen, wiegt die Nachteile etwas wieder auf. Man sollte als Meister sich auf diesen Aspekt konzentrieren und die Artefakte weg lassen. Die Spieler werden es danken.

Fazit: Diesen Band, ja eigentlich die ganze Kampagne, muß man haben. Auch wer die Originalabenteuer besitzt legt hier sein Geld gut an. Hochwertige Ausstattung und die Erfahrung vieler Spielrunden (auf borbarad-projekt.de wird ausdrücklich verwiesen), die in die perfekte Überarbeitung eingeflossen sind, machen es leicht das Buch zu erwerben und im Spiel einzusetzen. Wer mit der Borbaradkampagne nichts anfangen kann, erhält Tipps, wie man die Abenteuer einzeln spielen kann. Was sehr gut gelingen kann, aber dann das gewaltige Potenzial verschenkt wird, was in der Kampagne steckt.

 

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Hinweis:

Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH,

www.fanpro.com und www.f-shop.de

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426193828232e9a29
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Meister der Dämonen

System: DSA

Verlag: FANPRO

Autor: Thomas Römer, Jörg Raddatz, Anton Weste

Produkttyp: DSA (Das Schwarze Auge)

Hardcover, 275 Seiten

ISBN: 3890643833

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 22.10.2005, zuletzt aktualisiert: 22.02.2015 15:55, 1428