Melisande, die Fee von Andrea Instone
Reihe: Oliveros Institut für Fantastik Band 1
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
Die Agenten des Instituts für Fantastik schützen die Menschheit seit Jahrtausenden vor jenen Ereignissen, die die Andere Welt erschüttern; Kriege, Verfolgungen und Ungerechtigkeiten werden in ihrer Welt bestmöglich verhindert. Doch nun scheint die Zeit des Friedens an ihr Ende zu gelangen, ausgerechnet nun, da ein junger Herr die Leitung des Instituts übernimmt: Professor Dr. Archibald Anastasius Olivero – gerade einmal 23 Jahre alt – tritt am 1. April 1899 seine Stelle an und findet sich recht bald in ungewohnten und sogar gefährlichen Situationen wieder.
Zu seinem Glück muss der noch unerfahrene Mann nicht alleine gegen die Gefahr bestehen. Vorerst zwei ebenso junge Damen sind es, die ihm beistehen: eine Zeitenspringerin und die Fee namens Melisande. An ihnen nun liegt es, die fantastische Welt voller Magie zu bewahren. Vor allem Melisande nimmt sich dieser Aufgabe mit Witz und Charme an.
Rezension:
Professor Olivero lebt in einer Welt, die unserer ähnelt, ihr aber exakt um 15 Jahre und 82 Tage hinterherhinkt. In dieser Welt existiert reale Magie. Die magisch befähigten Mitarbeiter des Instituts für Fantastik in Bonn, dessen Leitung Olivero übernimmt, haben Möglichkeiten, die »Andere Welt«, nämlich unsere, zu beobachten. So bleiben ihnen jeweils 15 Jahre Zeit, drohende Gefahren von ihrer Welt abzuwenden. Kaum hat der junge Professor seine neuen Agentinnen ins Institut geholt, wird beobachtet, wie die »Andere Welt« auf den 1. Weltkrieg zusteuert. Um die eigene Welt zu schützen, müssen bei den Habsburgern Veränderungen herbeigeführt werden. Doch zunächst müssen sich der neue Direktor und seine Mitarbeiterinnen unmittelbaren Gefahren stellen: Auf Olivero und die Halb-Fee Melisande werden Anschläge verübt.
Andrea Instone wählt in ihrem neuen Fantasy-Mehrteiler eine interessante Ausgangslage, die mir so noch nicht begegnet ist. Sie siedelt ihre Geschichte in einer Parallelwelt an, die unsere Welt magisch beobachtet und so deren gröbste Fehler vermeidet. Allerdings ist dieses Wissen auf eine überschaubare Anzahl an Personen beschränkt, die Mitarbeiter des Instituts für Fantastik, das weltweit Außenstellen unterhält. Im Zentrum der Handlung steht der erst 23-jährige Professor Dr. Olivero, der mit seinem Amtsantritt selbst erst in viele Geheimnisse eingeweiht wird. Seine engsten Mitarbeiter sind die ebenfalls noch jungen Agentinnen Melisande, eine Halb-Fee, und Odila O’Malley, eine Zeitenspringerin, sowie das unsterbliche Fräulein Fortunati. Worum es sich hingegen bei den »Ordnenden Mächten«, denen auch der Professor untersteht, handelt, bleibt in diesem Band noch unbeantwortet. Den Zeitgeist des Handlungsjahres 1899 fängt die Autorin dabei gekonnt ein.
Obwohl die Autorin die Handlung bis auf wenige Szenen Professor Olivero folgen lässt, wird aus Erzählersicht berichtet. Stilistisch passt sie die Erzählweise der Handlungszeit an, was durchaus authentisch wirkt.
Alles in allem kann dieses phantastisch-historische Abenteuer überzeugen. Auf die (bisher 2) Fortsetzungen darf man mit Sicherheit gespannt sein.
Fazit:
Auf in ein Europa, in dem Magie normal ist! Auf in ein spätes 19. Jahrhundert, das von größeren Katastrophen verschont blieb!
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