Mermaid Melody - Pichi Pichi Pitch! Bd.1
 
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Mermaid Melody - Pichi Pichi Pitch! Bd.1

Rezension von Nina Horvarth

 

Bei "Mermaid Melody Pichi Pichi Pitch" handelt es sich um den ersten Band einer Mangareihe. Wie bei diesen japanischen Comics üblich, wird das ganze von hinten nach vorne gelesen - den Bildern folgt man am besten von rechts nach links. Nur der Einband ist in Farbe, der Rest schwarz-weiß. Es handelt sich dabei um sehr ästhetische, mitunter in den Kitsch abgleitende Bilder im typischen Mangastil.

 

Hauptperson ist die Meerjungfrau Luchia, die jedoch nicht im Ozean lebt, sondern ein gewöhnliches Leben an Land führt - oder besser gesagt das, was in Mangas als "normal" empfunden wird. So wohnt das junge Mädchen ohne Eltern mit seinen Schwestern zusammen, die ihren Lebensunterhalt mit dem Betrieb eines öffentlichen Bades bestreiten.

 

Und zunächst einmal hat sie eben diese Probleme, wie sie für dieses Alter typisch sind oder zumindest oberflächlich betrachtet zu sein scheinen: Ist der knappe Bikini wirklich das Richtige, um die Burschen beim Surfwettbewerb anzufeuern? Wie kann Luchia es schaffen, sich mit der neuen Mitschülerin anzufreunden? Macht sich der süße Kaito nur über sie lustig oder ist er in sie verliebt?

 

Dann gibt es natürlich die ganz speziellen Schwierigkeiten, die Luchia als Seejungfer auf Trab halten. Vor Jahren rettet sie nämlich einem Buben bei einem Schiffsunglück das Leben. Luchia verliebte sich sofort in ihn und schenkte ihm ihre Perle. Doch ohne ihre Perle kann eine Meerjungfrau nicht singen - und genau diese sogenannte "Pichi Pichi - Stimme" würde sie nun dringend brauchen, um zusammen mit den anderen Meerjungfrauen die sieben Weltmeere vor bösen Mächten zu beschützen. Die Perle wiederzufinden ist auch der Grund, warum die Schwestern nun an Land leben.

 

Luchia hat den Verdacht, dass Kaito der Junge von damals ist und dass sich die Perle noch in seinem Besitz befindet. Allerdings kann sie sich ihm nicht anvertrauen, da sich eine Meerjungfrau in Meerschaum auflöst, wenn sie einem Menschen ihre wahre Gestalt offenbart...

 

Natürlich ist das ganze in Hinblick auf die sehr jungen Leserinnen - es gibt keine Altersempfehlung im Comic, aber ich würde den Band für zwölf- bis vierzehnjährige Mädchen vorschlagen (für männliche Jugendliche dürfte die Wahl der Themen und Charaktere wohl wenig interessant sein) - von der Handlung her recht einfach gestrickt. Verwandlungen verfolgen in bekannter Sailor Moon Manier, ebenso wie die Zurechtweisung der Bösewichte mit "tiefsinnigen" Sprüchen wie "Das neue Jahr mit Gemeinheiten zu beginnen, bringt großes Unglück!". So sind auch die Wendungen reichlich vorhersehbar, ebenso wie die "überraschende" Aufklärung der Identität verschiedener Personen. Auch Luchias ständige Fragen wie "Mag mich Kaito denn überhaupt?" werden spätestens angesichts einiger Beinahe-Kuss-Szenen rasch hin fällig. Ich frage mich ernsthaft, wie es da noch eine Fortsetzung geben soll, wenn bereits im ersten Band - und selbst da nicht erst gegen Ende hin - schon so viel verraten wird!

 

Im Endeffekt bietet "Mermaid Melody - Pichi Pichi Pitch" kurzweilige, aber wenig geistreiche Unterhaltung für Frauen mit kindlichem Gemüt - eine Eigenschaft, die sowohl der Autorin als auch der Zeichnerin sicher nicht fremd ist, wie man bei Vorwort und an den Einschüben deutlich merkt. In diesem Zusammenhang und im Hinblick auf den Schutz der Jugend ist es jedoch auf jeden Fall positiv zu vermerken, dass der Manga gewaltfrei ist und es auch im Verlauf der Geschichte zu keinen sexuellen Handlungen kommt.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328230738aa52a828
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Comic:

Mermaid Melody - Pichi Pichi Pitch! Bd.1

Autor: Michiko Yokote

Zeichner: Pink Hanamori

Verlag: Heyne, München 6/2005

176 Seiten

ISBN: 3-453-59503-3

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 05.12.2005, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 1610