Metroid Prime Trilogy (Wii)
 
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Metroid Prime Trilogy (Wii)

Rezension von Björn Backes

 

Als Samus Aran vor knapp zwanzig Jahren zum ersten Mal über die rasten Nintendo-Konsolen huschte, fremde Planeten erkundete und somit einen ganz speziellen Alien-Ableger charakterisierte, der in dieser Eleganz und in dieser Spieltiefe von keinem anderen derartigen Action-Adventure-Titel mehr getoppt werden konnte. Es folgten Versionen für SNES, N64 und zuletzt auch die erfolgreiche „Prime“-Serie, die auf der Gamecube eröffnet und kürzlich auf der Wii mit einem fulminanten Finale abgeschlossen wurde. Mit ein wenig Abstand kehrt genau diese Trilogie jetzt noch einmal zurück, technisch überarbeitet, erstmals zusammenhängend in einem Package und komplett in die revolutionäre Steuerung der Wii eingebunden! Die „Metroid Prime Trilogy“ stellt nun das Nonplusultra in der Historie von Nintendos wichtigster Figur hinter Mario und Luigi dar – und sollte selbst diejenigen, die bereits alle Teile durchgespielt haben, noch einmal ansprechen!

 

 

Inhalt:

Über das Spielsystem zu diskutieren bzw. dieses noch einmal genauer zu analysieren, hieße wohl, Eulen nach Athen zu tragen. Die drei Stationen, die Samus in der „Prime“-Serie beackert und durchforscht, sind hinlänglich bekannt, die Action in ihrer unwiderstehlichen Ausprägung mit nichts anderem vergleichbar. Samus durchforstet unzählige Gänge, rätselt in Raumstationen, kämpft sich gegen die bedrohlichsten Sci-Fi-Wesen in neue Sphären, löst Puzzle und Rätsel, entziffert kryptische Codes, ballert derweil mit einer Menge Strategie und Raffinesse und entdeckt dabei die unglaublichsten Landschaftsbilder. Lavaströme, eisige Welten, Mondlandschaften, unterirdische Verstecke – alles, wirklich alles will und muss entdeckt und gescannt werden.

Interessant ist bei der Neuveröffentlichung der Saga aber nun, was sich im Vergleich zu den Originalen verändert hat bzw. mit welcher Rechtfertigung das Komplettpaket nun auf den Markt drängt. In erster Linie sind hier technische Inhalte entscheidend: Die Bildauflösung ist an High Definition angepasst und die Perspektive wurde deutlich verbessert, so dass es keine schwarzen Löcher mehr im Rahmen der Kameraführung gibt. Außerdem ist die atmosphärische Präsentation durch die Grafik-Updates noch einen ganzen Zacken dichter. Der Wechsel in den dreidimensionalen Bereich macht gerade die ersten beiden Episoden zu völlig neuen Games. Und alleine dieser Umstand sollte Inhaber der Gamecube-Fassungen, ganz unabhängig von den dezenten Modifikationen im Gameplay, schon wachrütteln und zur Zweitinvestition treiben.

Apropos Gameplay: Im Wesentlichen hat man die Aufträge und Missionen beibehalten, hier und dort aber noch mit ein paar kleinen Level-Erweiterungen ergänzt. Hinzu kommt das aus Teil 3 bekannte Coupon-System, das nun auch auf die anderen Folgen übertragen wurde. Nach erfolgreichen Bosskämpfen, der Lösung von anspruchsvollen Rätseln und der gewohnten Samus-Spürnase kann man spezielle Gimmicks gewinnen, mit deren Hilfe sich eine Menge Special Content frei schalten lässt. Die Motivation ist also gegeben, gerade weil man vom atemberaubenden Soundtrack, der in dieses Belohnungssystem integriert ist, nicht genug bekommen kann.

Doch man weiß hinlänglich, dass man in „Metroid“ schon immer Unzähliges entdecken konnte – dies mit drei multipliziert ergibt inhaltlich bereits einen derart kräftigen Happen, an dem man sich letzten Endes über Monate satt essen kann – ohne dabei die vielen versteckten Gimmicks aufgespürt zu haben, die den Reiz weiterhin steigern. Es ist der pure Wahnsinn, ganz klar!

 

 

Technik/Grafik:

Die „Prime Trilogy“ in ihrem kompakten Bündel punktet in erster Linie mit den technischen Aufwertungen, die bereits kurz angeschnitten wurden. Die HD-Einstellungen, die auch für die Wii einzigartig sind, machen den Anfang, der brillante Transfer ins 16:9-Format setzt gleich noch einen drauf. Hinzu kommen schließlich weitaus schärfere Konturen, flüssigere Bewegungsabläufe, überzeugende Perspektivwechsel und eine beispielhafte Kameraführung – da kann sich manch selbst ernannter, zukunftsweisender Shooter noch eine Scheibe abschneiden.

Das Handling bildet anschließend das i-Tüpfelchen. Die intuitive Steuerung revolutioniert in der 3D-Fassung das Action-Spektakeln und vermittelt ein völlig neues Spielgefühl. Man kennt dies im Ansatz schon aus der ersten Wii-Episode, sprich dem letzten Teil der „Prime“-Saga. Doch im Rahmen dieses Rundumschlags ist es noch einmal besonders Eindruck erweckend, was hier in der Bearbeitung eines bestehenden Abenteuers herausgeholt wurde.

 

 

Spielspaß:

Es ist bekannt, dass die „Metroid“-Games nicht mal eben in ein paar Stündchen durchgearbeitet sind. Zu viele Details, zu viele Rätsel, zu groß der Anspruch! Welchen Einfluss dies auf die dreifache Ladung hat, braucht man an dieser Stelle wohl kaum mehr zu erwähnen, zumal mit der dritten Episode dieser Saga das bislang meistumfassende Abenteuer dieser Reihe enthalten ist. Wer sich komplett durch den überarbeiteten Plot arbeiten und gleichzeitig auch alle versteckten Räume, Gänge und Ebenen aufspüren möchte, ist locker 100 Stunden beschäftigt – optimistisch betrachtet. Frustig wird es lediglich, wenn man ein paar entscheidende Details übersehen hat und sich folglich im Kreis dreht. Dies kommt häufiger vor, gerade dann wenn man mit dem Spielkonzept noch nicht vertraut ist. Doch dieser Blick fürs Wesentliche entwickelt sich erst, und die Eigenschaft, dass eine Menge relativ knifflig verborgen ist, zeichnet „Metroid“ kaum weniger aus als die Abenteuer des „Zelda“-Hauptakteurs Link!

 

 

Fazit:

“Metroid Prime“ gehört in allen drei Fassungen zu den wichtigsten und besten Action-Adventures der gesamten Videospielgeschichte. Die Kopplung aller Teile und die damit verbundenen Updates in Grafik, Handling und Atmosphäre sollte schließlich jeden begeisterten Gamer auf den Plan rufen. Es ist wohl nicht zu weit hergeholt, dass „Metroid Prime Trilogy“ womöglich der am meisten lohnenswerte Titel für die Wii ist!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426120625cffe0285
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MEDIUM:

Metroid Prime Trilogy

System: Nintendo Wii

Publisher: Nintendo

USK-Einstufung: Freigegeben ab 16 Jahren gem. 14. JuSchG

ASIN: B002HJHLZ4

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 16.11.2009, zuletzt aktualisiert: 14.02.2015 11:27, 9528