Mimi Rutherfurt und die Fälle Box 4
 
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Mimi Rutherfurt und die Fälle Box 4

Mimi Rutherfurt und die Fälle Spuk im Herrenhaus, Treu bis in den Tod und Der Kreis der Literaten

Hörspiele

 

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

Auch wenn die „Miss Marple“ von Agatha Christie als zurückhaltende und distinguierte alte durch und durch englische Dame konzipiert war, so werden die meisten doch ein ganz anderes Bild vor Augen haben, wenn sie den Namen hören. In nur vier Filmen hat Margaret Rutherford mit ihrem kraftvollen und manchmal etwas derben Spiel das Bild der Hobbydetektivin nachhaltig geprägt. Und diese Darstellung übernimmt Maritim auch für seine „Mimi Rutherfurt“-Reihe.

 

Inzwischen ist die vierte Hörspielbox mit drei neuen Fällen erschienen:

 

„Spuk im Herrenhaus“: Schon lange ist das alte Herrenhaus verlassen und das Areal verwildert. Ein alter Schäfer nutzt die Wiesen, um seine Tiere dort grasen zu lassen, doch dann wird sein treuer Hund ermordet – von einem schrecklichen Wesen, das er nicht einmal genau beschreiben kann. Mimi tröstet ihn und beschließt auf eigene Faust heraus zu finden, wer das arme Tier umgebracht hat. In dem verfallenden Gemäuer wird sie fündig – gerät aber auch in Lebensgefahr.

 

„Treu bis in den Tod“: Mimi hat sich einer munteren Wandergruppe angeschlossen, die den Wald und See von Gutts Hill erkunden will. In der Mittagspause macht eine junge Frau allerdings einen schrecklichen Fund im nahegelegenen Gewässer und das fröhliche Treiben hat jäh ein Ende, denn die Polizei muss gerufen werden. Im Uferdickicht liegt die übel zugerichtete Leiche eines Mannes. Zunächst will sich Mimi aus der ganzen Sache heraus halten um nicht wieder Inspektor Brewster dazwischen zu funken, aber diesmal bittet er sie sogar, ihn zu unterstützen, weil seine Stelle in Gefahr ist, wenn er den Fall nicht aufklärt. Und schon bald entdeckt die findige alte Dame, dass der Verstorbene ein interessantes Leben geführt hat und es nicht wenige Leute gibt, die ihn gerne tot sehen...

 

„Der Kreis der Literaten“: Audrey Montgomery lädt ihre beste Freundin Mimi dazu ein, sie doch einfach mit auf ein Wochenende in einen alten Herrensitz zu begleiten, wo ein alter Freund von ihr ein lange verschollenes Manuskript von Sir Walter Scott vorstellen will, dass er erst jüngst entdeckt hat, eine Fortsetzung von „Ivanhoe“.

Als ein Schneesturm die Gesellschaft von der Außenwelt abschneidet überstürzen sich allerdings die Ereignisse, denn am nächsten Morgen wird einer der Anwesenden tot in der Bibliothek gefunden? Nun ist guter Rat teuer, denn der Täter kann nur unter den Anwesenden weilen. Und wird der Ermordete wirklich der Einzige bleiben?

 

Wie in der letzten Box bleiben die drei Geschichten in England und der beschaulich-ländlichen Umgebung, in der die Heldin normalerweise lebt. Dennoch zeigt sich, dass auch dort eine Menge passieren kann, vor allem, wenn man damit nicht rechnet. Da vieles von dem, was auch die „Miss Marple“-Filme ausmachte, in den Hörspielen wieder zu finden ist, entstehen sehr schnell Bilder im Kopf und man meint die Personen geradewegs vor sich zu sehen. Wie immer ist Mimi Rutherfurt der muntere Mittelpunkt. Mit Witz und Verstand stürzt sie sich auf die Fälle und folgert messerscharf, was passiert sein könnte. Sie scheut sich auch nicht, sich dem Mördern zu stellen, die sie mehr als einmal aufschreckt. Dazu kommt eine gute Prise Humor, denn die Hobbydetektivin ist zwar einerseits nicht auf den Mund gefallen, wenn sie sich mit der Polizei herum schlagen muss und lässt gestandene Inspektoren wie Deppen da stehen, sie weiß auch, wenn es nötig ist, sich so zurück zu nehmen, dass man ihr die harmlose alte Frau abnimmt und in ihr keine Gefahr vermutet.

Natürlich bedient man sich auch hier wieder vieler Klischees oder Archetypen und die Geschichten sind sehr einfach gestrickt, aber das macht die Hörspiele gerade kurzweilig und unterhaltsam, da man sich nicht ganz so intensiv auf die Geschehnisse konzentrieren muss und sich einfach nur entspannen kann.

Wieder sprühen die Sprecher vor Spielfreude, gerade Gisela Fritsch beherrscht als Mimi die Szenerie und wirft ihren Kollegen geschickt die Bälle zu, versprüht zudem wieder eine ganze Menge Charme.

Inhaltlich überzeugt vor allem „Der Kreis der Literaten“. Natürlich ist das Szenario nicht gerade neu, aber es ist unmöglich voraus zu ahnen, was als nächstes passiert oder wer der Täter ist. Dieser Geschichte kommt die Verlängerung der Spielzeit zu gute, während die beiden anderen Geschichten, gerade „Treu bis in den Tod“ in der Mitte doch einige Längen aufweisen, weil die Handlung nicht voran kommt.

 

Fazit:

Die vierte Box von „Mimi Rutherfurt und die Fälle ...“ bietet wie ihre Vorgänger amüsanten und unkomplizierten Hörgenuss, bei dem es für den Fan der englischen Krimiklassiker eine ganze Menge an frechen kleinen Anspielungen zu entdecken gibt, vor allem wenn man die alten „Miss Marple“- und weitere britische oder amerikanischen Filme in diesem Stil mag.

 

 

 

 

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426224155be0c474c
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Hörspiel:

Mimi Rutherfurt und die Fälle Box 4

Autoren: Maureen Butcher

Umfang: 3 CDs

Laufzeit: ca. 210 Minuten

Maritim, März 2010

 

Inhalt:

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Spuk im Herrenhaus

Treu bis in den Tod

Der Kreis der Literaten

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ISBN-10: 3867142742

ISBN-13: 978-3867142748

 

Erhältlich bei Amazon

 

 

Sprecher:

Gisela Fritsch

Bernd Vollbrecht

Viola Sauer

Norman Matt

Andreas Borcherding

Karen Schulz-Vobach

Dietmar Wunder

weitere Infos:


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Erstellt: 03.05.2010, zuletzt aktualisiert: 18.04.2024 19:23, 10393