Miss Fishers neue mysteriöse Mordfälle Staffel 2

Filmkritik von Christel Scheja

 

Miss Fishers neue mysteriöse Mordfälle setzt ungefähr fünfunddreißig Jahre nach den Erlebnissen von Phryne Fisher an. Nach ihrem Verschwinden tritt nun eine bisher unbekannte Nichte ihr Erbe an. Und Peregrine Fisher, die selbst keine einfache Kindheit hatte, ist mehr als gewillt in die Fußstapfen ihrer eigenwilligen Tante zu treten. Das ist Mitte der 1960er Jahren auch noch nicht so einfach. Polyband präsentiert nun die zweite Staffel der Serie.

 

Inzwischen lässt es sich Peregrine nicht nur gut gehen und pflegt den Müßiggang, sie ist auch als Privatdetektivin aktiv und Teil des »Clubs der Abenteurerinnen«, dem schon ihre Tante angehörte. Immerhin kommt sie durch ihre Freundinnen so auch immer wieder an Fälle. Und nicht zuletzt hat sie sich inzwischen auch mit Detective James Steed angefreundet, der anders als sein Chef Inspektor Sparrow, ihre Beobachtungs- und Auffassungsgabe schätzt.

Zwischen Fällen, in denen es um die sexuelle Befreiung geht, Flugbegleiter sterben und familiäre Vorurteile im Heimatort von James für Unruhe sorgen, wächst auch die Liebe zwischen ihm und Peregrine. Aber kann eine Verlobung bei einer so unabhängigen Frau wie ihr wirklich Sinn machen und sie in den Hafen der Ehe führen?

Immerhin bieten ein Morde unter Jugendlichen, bei Hundeausstellungen, im Taubenzüchterverein und nicht zuletzt auf einer Silvesterparty, Abwechslung.

 

Zwar mag die Serie sich nun in der Mitte der 1960er Jahre bewegen, aber viel hat sich in der Konstellation der Figuren nicht geändert, das merkt man in dieser Staffel auch sehr deutlich. So darf etwa auch Peregrine eine Krise in der Beziehung zu ihrem Detective erleben und muss die Freundschaft zu diesem neu definieren.

Und man findet auch in ihrem Umkreis die ein oder andere zwielichtige oder gutherzige Freundin, wie es schon bei Phryne war. Aber immerhin legen die Fälle einen Zahn zu, erzählen nun zeitgemäßere Themen in einem Jahrzehnt in dem die Gesellschaft im Umbruch ist. So wird nicht nur die sexuelle Revolution, wenn auch jugendfrei, gefeiert, es werden auch die Kriege unter Jugendlichen, Schwangerschaft eines Teenagers und sogar Homosexualität thematisiert. Allerdings ordnen sich diese Dinge auch den Fällen unter.

 

Das ganze ist in das Ambiente der Zeit gekleidet, mit der passenden Musik, vor allem aber auch Design und Kleidung. Gerade Peregrine wechselt ihre Kleidung so oft wie ihre Tante und präsentiert sich im aktuellen Trend.

 

Immerhin entwickeln sich die Figuren im Verlauf der Folgen weiter. Gerade Peregrine hat ordentlich zugelegt und agiert wesentlich aktiver als vorher, so dass die Fälle insgesamt auch spannender und mitreißender sind. Dadurch, dass sie jetzt auf 45 Minutenkomprimiert wurden, wirken sie auch nicht mehr so in die Länge gezogen und werden geradliniger erzählt. Dennoch kommt auch die Beziehungsebene nicht zu kurz, die sich leider ein wenig zu vorhersehbar entwickelt, aber dennoch rechtzeitig verändert wird, um das feine Knistern zwischen den Hauptfiguren zu bewahren. Ansonsten sind Bild und Ton auf der DVD wie immer auf dem angemessenen Stand der Rechnik, die Extras mit ca. 10 Minuten mager, aber ausreichend, um auf ein paar Details hinzuweisen.

 

Fazit:

»Miss Fishers neue mysteriöse Mordfälle« schafft es sich trotz deutlicher Parallelen in der zweiten Staffel ein wenig von der Vorlage zu lösen, gerade weil die einzelnen Episoden kompakter und stringenter erzählt werden und Peregrine Fisher sich angenehm und in eine eigene Richtung weiter entwickelt. So werden nicht nur Fans gut unterhalten.

 

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