Blackout
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

„Moon Knight Band 2 – Blackout" von Brian Wood, Greg Smallwood und Giuseppe Camuncoli

Rezension von Ingo Gatzer


 

Rezension:

Das Duo Warren Ellis und Declan Shalvey hat dem eigenwilligen Superhelden Moon Knight im Rahmen eines Neustarts der Serie jüngst neues Leben eingehaucht. Nun liegen die Geschicke des Mondritters jedoch in der Hand von Autor Brian Wood und den beiden Zeichnern Greg Smallwood und Giuseppe Camuncoli. Das Trio ist für die nächsten sechs Teile der Serie - „Moon Knight 7 bis 12“ - verantwortlich, die in den USA zwischen November 2014 und April 2015 erschienen und nun von Panini im Sammelband „Moon Knight Band 2 – Blackout“ zusammengefasst wurden.

 

Der Ex-Söldner Marc Spector beschützt die nächtlichen Reisenden von New York nicht nur als Detektiv Mr. Knight, sondern auch in der Rolle des Moon Knight, der seine Macht von einem ägyptischen Gott bezieht. Auch ein ehemaliger afrikanischer Despot, der liquidiert werden soll, bildet da keine Ausnahme. Bald sieht sich der Superheld terroristischen Attacken gegenüber, gerät mit dem System aneinander und verliert dann sogar die Unterstützung seines wichtigsten Verbündeten.

 

Die Story von „Moon Knight Band 2 – Blackout“ wirkt insgesamt homogener und zusammenhängender als beim direkten Vorgänger. Während Warren Ellis vor allem interessante Episoden aus dem Nachtleben des Mondritters aneinander reihte, wird bei Brian Wood („Demo“, „DMZ“) der rote Faden deutlicher. Dennoch gelingt es dem Multi-Talent – Wood ist nicht nur ein erfolgreicher Autor, sondern gewann auch bereits für seine Zeichnungen den begehrten Eisner Award – die Serie ohne Brüche fortzusetzen. Dabei greift er auch stimmig auf das bestehende Repertoire an Nebenfiguren zurück. Die von ihm kreierten Geschichten sind spannend und bieten einige unerwartete Wendungen. Dem zweiten Sammelband tut dabei besonders die größere Rolle des Mondgotts gut. Das verleiht der Story nämlich einen eigenständigen, mystischen Touch. Auch die dezenten kritischen Untertöne zu Themen wie Überwachung, Politik und Terror wirken nicht deplatziert. Allerdings wirkt die Präsentation einer Gegenspielerin des Mondritters – ohne an dieser Stelle bereits zu viel verraten zu wollen – doch etwas zu sehr konstruiert. Zudem hätten die verschiedenen Persönlichkeiten der Hauptfigur eine größere Rolle spielen dürfen.

 

Die Zeichner Greg Smallwood und Giuseppe Camuncoli sind sichtlich bemüht, sich vom Stil von Declan Shalvey abzusetzen. So setzen sie am Anfang bewusst auf nicht-rechteckige Panels. Das hat den Anschein einer spielerischen Herangehensweise, wirkt jedoch an einigen Stellen etwas übertrieben. Vollauf gelungen ist hingegen die Gestaltung von Panels als stilisierte Handy-, Kamera- oder Drohnendisplays. Dadurch wirkt das Geschehen noch authentischer. Zudem kommen Explosionen und die rote Infrarotoptik eines Zielfernrohrs durch die Kontrastierung mit den - vor allem in Schwarz und Weiß gehaltenen - nächtlichen Stadtdarstellungen hervorragend zur Geltung. Das wiederum erinnert doch wieder an Declan Shalvey. Allerdings kann im zweiten Sammelband die Mimik der Figuren ingesamt viel stärker überzeugen.

 

 

Fazit:

Der zweite Sammelband zu Marvels Mondritter besinnt sich auf die Stärken des Auftakts und ist – vor allem dank der konsistenteren Geschichte und der besseren Figurengestaltung – sogar noch einen Tick besser, als es der Erstling war.

 

Nach oben

Platzhalter

Comic

Moon Knight - Aus dem Reich der Toten

Autor: Brian Wood

Zeichner:Greg Smallwood und Giuseppe Camuncoli

Erscheinungsdatum: Juli 2015

Panini - 140 Seiten - Softcover

ISBN-10: 3957984246

ISBN-13: 978-3957984241

 

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 30.07.2015, zuletzt aktualisiert: 10.03.2024 18:45, 14062