Reihe: Scheibenwelt
Rezension von Zeenat Rauf
Rezension:
Mummenschanz
Die Hexen Oma Wetterwachs und Nanny Ogg sind nur noch zu zweit im Hexenzirkel, nachdem Magrat geheiratet hat. Also wird Ersatz gebraucht. Dafür kommt jedoch nur Agnes Nitt in Frage, beziehungsweise Perdita, Agnes‘ andere, selbstbewusstere Persönlichkeit. Agnes hat damit jedoch nichts am Hut und hat anderes vorgesehen: sie geht nach Ankh-Morpork, um dort als Opernsängerin anzufangen und bekommt mit ihrer – gelinde gesagt –mächtigen Stimme sogar eine Rolle. Doch die beiden Hexen wollen die Absage nicht auf sich sitzen lassen und reisen Agnes Nitt prompt nach. Diese hat die Hilfe der beiden eindeutig nötig, denn ein Geist treibt dort sein Unwesen und bald geschehen Morde.
Oma Wetterwachs und Nanny Ogg versuchen den Mord zu lösen, während Agnes zunächst noch immer auf der Suche nach Ruhm ihren Weg nicht unterbrechen will – denn ungerechterweise hat Christine die Hauptrolle bekommen, deren Gesang zwar grausig ist, die es jedoch versteht Ohnmachtsanfälle zu rechten Zeit vorzutäuschen. Zusätzlich dazu bekommt Agnes nachts geheimnisvolle Besuche, von jemandem der sein Gesicht nicht enthüllen, ihr jedoch helfen zu wollen scheint…
Viel zu viele Ausrufezeichen, Nanny Oggs einzigartige Rezepte und Terry Pratchetts einzigartiger Humor – eine Parodie auf das Phantom der Oper; ein Scheibewelt-Krimi der besonderen Art!
Hohle Köpfe
In Ankh-Morpork ist mal wieder Engagement von Sam Mumm und dem Rest der Wache gefragt. Denn Golems marschieren durch die Stadt und alte Männer sterben.
Zusätzlich dazu wurde ein Attentat auf Vetinari verübt – jedoch anscheinend nicht mit dem Ziel ihn zu töten, denn immer wieder schafft es jemand ihm auf geheimnisvolle Weise Gift zu verabreichen – um ihn harmlos und handlungsunfähig zu machen. Mumm versucht alles, um die Golems in Griff zu kriegen und Vetinari zu schützen. Doch die Welt steht Kopf, wenn er hört, das ausgerechnet Wachenmitglied Nobby Nobbs, mit der Bestätigungsurkunde ein Mensch zu sein, von adliger Herkunft sein soll. Diese Nachricht löst auch bei Nobby Unbehagen aus…
Währenddessen ermitteln Hauptmann Karotte und Angua in Sachen Mord und finden heraus, dass die Golems, eingentlich willenlose Geschöpfe, am Mord beteiligt sind. Dies löst Unruhen in der Stadt aus,denn die Menschen fürchten sich nun noch mehr vor den Golems und mehrere Mobs entstehen- diese scheinen jedoch nicht benötigt zu werden, denn scharenweise beginnen Golems sich selbst auszuschalten.
Mumm wird klar, dass irgendjemand der Ansicht ist, dass jemand anderes besseres als Vetinari geeignet wäre die Stadt zu regieren und höchstwahrscheinlich soll dieser Jemand auch noch König werden.
Die Tatsache, dass Könige von Mumm aus tiefstem Herzen gehasst werden – wahrscheinlich sogar noch mehr als Vampire – trägt nicht gerade dazu bei seine Laune zu bessern.
Wer ist dieser Geheimnisvolle, der es schafft gerade Vetinari mit seiner Assassinenausbildung Gift zu verabreichen, ohne dass dieser es merkt? Mumm muss schnell auf die Lösung kommen, denn die Zeit drängt…
Fazit:
Hier sind Romane in einem Band vereint, die gegensätzlicher nicht sein könnten: Ein Hexen- und ein Wächterroman.
Ersterer hinkt leider ein bisschen hinter dem Wächterroman her, denn wer nicht die früheren Hexen-Romane gelesen hat, wird an einigen Stellen leider nicht mitlachen können. Ganz abgesehen davon wäre ein Hintergrundwissen über Opern und über „das Phantom der Oper“ auch nicht schlecht. Wer die Vorrausetzungen nicht erfüllt, wird keine allzu große Freude an dem eigentlich doch wunderbar geschriebenen Roman haben.
Terry Pratchett hält sich bei seiner Parodie nicht zurück und nimmt alles und jeden auf die Schippe- einigen wird die Idee des zweiten Romans eventuell auch bekannt vorkommen- Golems die in der Stadt ihr Unwesen treiben und alte Männer ermorden.
Auf tolle Art baut der Autor Spannung auf und der Leser fiebert mit-auf welche Art wird das Gift verabreicht. Wer war der Mörder in „Mummenschanz“?
Einfach herrlich wie Terry Pratchett mal wieder Nobby Nobbs, Nobby sein lässt und ihn den Adel entsetzen lässt. Besonders „Hohle Köpfe“ ist ein Roman, den sich kein Scheibenwelt-Fan entgehen lassen sollte!