Munchkin Cthulhu (Kartenspiel)
 
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Munchkin Cthulhu

Rezension von Thomas Pichler

 

Verlagsinfo

Die Munchkins haben sich ihren Weg durch Dungeons, Kung Fu-Tempel, Raumkreuzer, Spukhäuser und gegen Super-Feinde freigekämpft, aber nun müssen sie sich ihrer bislang größten Herausforderung stellen – niemand anderem als Cthulhu!

 

Werden sie überleben? Werden sie ihre geistige Stabilität behalten? Werden sie ... Stufen aufsteigen?

 

 

Rezension

Die Munchkins sind wieder los, und diesmal dem Wahnsinn noch näher: Immerhin wartet auf der anderen Seite der Karten-Türe diesmal unter anderem „Der Grosse Cthulhu“ höchstper-tentakeliges-tintenfisch-ding-lich.

 

Spielziel

Am bewährten Munchkin-Ziel ändert sich trotz einer Extraportion unaussprechlicher Schrecken auch diesmal nichts: Es gilt, sich als erster den Weg von der ersten auf die zehnte Stufe frei zu metzeln und damit der größte Munchkin zu sein.

 

Aufmachung

Auch hier wird auf Bewährtes gesetzt: Illustrationen von John Kovalic zu Absurdiditäten aus den Federn des Steve Jackson Games Teams, diesmal im Umfang von 168 Karten. Das Pegasus-Team hat bei der Übersetzung wieder ein Mal gute Arbeit geleistet. Sehr schön dabei auch, dass bei all zu hohen Hürde („Oh R’Lyeh?“), der originalsprachige Witz nicht einer einer sinn- und witzfreien Pseudo-Übersetzung weichen musste („Iä R’Lyeh!“).

 

Spielregeln

Die grundlegenden Regeln sind natürlich die gleichen wie bei anderen Munchkin-Spielen und bieten einen gewohnt leichten Einstieg. Charaktere starten wie immer auf der ersten Stufe mit je zwei Tür- und Schatzkarten als Starthand, und machen sich auf den beschwerlichen Weg Richtung zehnte Stufe. Hinter Türen-Karten lauern wie gewohnt Monster, Flüche und hin und wieder auch einfach nur nützliche Dinge (Klassen etwa), während es für gekillte Viecher neben wertvollen Stufen auch Schätze gibt.

 

Rassen gibt es diesmal keine, die Klassen sind natürlich Genre-Klassiker: Ermittler, Professor und Monsterjäger treten wider die finsteren Mächte an. Und dann gibt es noch Kultisten: Das sind Verrückte, die auf alle möglichen Arten dazu wurden (etwa ein Treffen mit „H.P. Munchcraft“) können, und das ganz leicht – denn Kultisten-Karten kommen griffbereit auf einen eigenen Ablagstapel.

Kultisten können ihre Berufung nicht aus freien Stücken aufgeben (sprich die Klasse nicht freiwillig abgelegen) und unterliegen Sonderregeln: Gibt es nur einen Kultisten, kann dieser unter keinen umständen Karten verlieren; sind alle Spieler bis auf einen Kultisten geworden, bekommt der letzte Standhafte eine Stufe (und damit vielleicht den Sieg!); verfallen aber alle dem Kult, so endet das Spiel sofort.

Ja, damit können rein theoretisch alle Spieler gleichzeitig gewinnen. Und Steve Jackson selbst hat am 21. August unter www.sjgames.com/ill/archives.html vermeldet, dass das bei einer Testrunde für eine Erweiterung auch passiert ist!

 

Natürlich werden auch hilfreiche Informationen zur Kombination mit anderen Munchkin-Sets geliefert. Das erklärt auch, warum so manches Monster „Untot“ ist, obwohl das in Munchkin Cthulhu keine Bedeutung hat.

 

Spielverlauf

Grundsätzlich ist eine Spielrunde wie immer bei Munchkin schnell abgehandelt: Tür-Karte aufdecken, eventuell gegen Monster kämpfen, Karten und hoffentlich Stufe(n) einsacken. In der Praxis dauert ein Zug natürlich vor allem im späteren Spielverlauf etwas länger, da die Mitspieler dem aktiven Spieler vor allem im Kampfesfall natürlich auf alle möglichen Arten reinpfuschen (oder in einem hoffentlich bestechungsbedingten Anfall akuter Nächstenliebe helfen) können.

Die Spieldauer ist ebenso Munchkin-typisch variabel, eine Stunde sollte jedoch äußerst selten überschritten werden. Bei den seltenen Partien, die zu überlangen Patts tendieren, greift bei Munchkin Cthulhu irgendwann die Kultisten-Sonderregel – alle sind korrumpiert und das Spiel zu ende.

 

Spielspaß

Als erstes erwähne ich jetzt mal der Form halber, dass der Hersteller angibt, dass auch zwei Spieler möglich wären; empfohlen wird das aber weder werkseitig noch von mir. Wie immer bei der Munchkin-Serie gilt: Desto mehr, desto Munchkin!

Für den Spaßfaktor ist bei dieser Inkarnation des Munchkin-Mythos eine Affinität zum Cthulhu-Mythos besonders wichtig: Nur dann können unter anderem „Nasathoth“, „Necrognomicon“ und natürlich auch diverse Goths von Shog- bis Jog- ein passend „Irres Lachen“ auslösen.

 

Fazit

Wieder eine gelungene Variante von Munchkin. Besonders zu empfehlen all jenen, die etwas Auflockerung brauchen, wenn ihre Ermittler mal wieder den kürzeren im Cthulhu-Rollenspiel gezogen haben.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425103117ccceed7b
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Munchkin Cthulhu

Autor: Steve Jackson

Zeichner: John Kovalic

Verlag: Pegasus

Erschienen: Mai 2007

ISBN: 978-3939794028

Inhalt: 168 Karten

Dauer: nicht unter 60 Min.

Für: 3-6 Spieler

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 05.09.2007, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 4842