DVD
Filmkritik von Martin Hammerschmidt
Verlagsinfo:
China im Jahre 1375. Es herrscht Krieg zwischen der Yuan und Ming-Dynastie. Eine Gruppe von koreanischen Diplomaten und Kriegern wird auf ihrer Friedensmission in die unendliche Wüste verbannt. Auf dem Weg ins Exil werden sie von Yuan Kriegern angegriffen. Nur neun Koreaner überleben das Gemetzel. Unter ihnen ein stummer Kämpfer mit unglaublichen Fähigkeiten an den Waffen. Auf ihrem Weg in die Freiheit treffen sie erneut auf Yuan Krieger, die eine Ming-Prinzessin gefangen halten. Sie beschließen sie zu befreien und in eine entfernte Festung zu bringen... der Auftakt einer großen blutigen Schlacht.
Rezension:
Filme aus Fernost werden mit der Zeit immer beliebter in der westlichen Welt. Vor allem geschichtliche und historische Epen sind gern gesehen und meistens auch gut bewertet. Mit „Musa – Der Krieger“ erfüllt sich Kim Sung-Su einen Kindheitstraum.
Sein Ziel war es einen spannenden Film zu drehen, der als Hauptschauplatz die Wüste zeigt und eine Gruppe, in der interne Probleme schließlich so ausarten, dass sie verheerende Folgen für sie herbeiführt.
Die Story ist relativ simpel gehalten.
Eine koreanische Botschafterdelegation reist nach China, um dort mit dem Kaiser zu reden. Anstatt jedoch vorgeladen zu werden, geraten sie in eine Falle und werden hinaus in die Wüste gebracht, wo sie von einer Schar mongolischer Krieger angegriffen werden. Während die Mingsoldaten allesamt getötet werden, lässt der mongolische Anführer die koreanischen Krieger verschonen. Alleine in der Wüste zieht die Delegation ziellos umher, bis sie zu einer kleinen Ansiedlung kommt. Dort treffen sie erneut auf Mongolen und erkennen, dass sie im Schlepptau eine Ming-Prinzessin mit sich führen. Nachts findet der General der Koreaner einen Hilferuf und sie beschließen die Prinzessin aus den Fängen der Mongolen zu befreien. In einer kleinen Schlacht im Tal schaffen es die Koreaner die Prinzessin zu befreien und machen sich auf den Weg nach Korea. Da die Mongolen jedoch Anspruch auf die Prinzessin erheben und das Reich Dschingis Khans wieder aufleben lassen wollen, machen sie sich zugleich an die Verfolgung der Koreaner. Sie verwüsten alle umliegenden Dörfer und versperren schließlich die wichtige Fähre über den gelben Fluss. Somit ist die Delegation, die inzwischen keinen Botschafter mit sich führt, auf die Hilfe der Prinzessin angewiesen, die einen Botschafter aussendet, um Verstärkung einzufordern und den verbliebenen Koreaner einen sicheren Heimweg zu bescheren. Doch der Botschafter wird von den Mongolen abgefangen und so warten auf die Koreaner und die Prinzessin lediglich eine verlassen kleine Festung mit niedrigen Wellen und keine Boote. Kurze Zeit später tauchen auch schon die Mongolen auf und beginnen mit der Belagerung. Nach dem ersten Vergeblichen Angriffsversuch herrscht innerhalb der Festung Streit und Missmutigkeit. Die Prinzessin wird beschuldigt den ganzen Schmerz mit sich gebracht zu haben. Als sie sich schließlich den Mongolen ergeben will, wird sie von den beiden tapfersten Kämpfern zurückgehalten.
Dadurch wird jedoch der fähigste Krieger der Mongolen gefangen genommen und ein weitere verwundet.
Die Koreaner um die Ming-Prinzessin befinden sich nun arg in Bedrängnis, denn ein weiterer vernichtender Angriff der Mongolen steht ihnen bevor.
„Musa – Der Krieger“ ist ein tempo- und vor allem actionreicher Film. Die Handlung verbirgt sich eher im Hintergrund, als dass das sie wirklich bedeutend für den Verlauf der Story ist. Bei diesem Film steht ganz klar die Action im Vordergrund, was man daran festhalten kann, dass überwiegend gekämpft wird.
Der Anfang geht rasant los, schnell wird ersichtlich worauf der Regisseur hinaus will und somit kann der Film sehr gut verfolgt werden. Die Protagonisten kommen sehr überzeugen herüber und ihre Denk- und Handlungsweisen sind ersichtlich und gut nachzuvollziehen. An die außergewöhnlichen Fähigkeiten Musas, eines ehemaligen Sklaven eines der Botschafter, verhelfen den Koreanern aus der ein oder anderen misslichen Lage heraus.
Der zündende Punkt der Geschichte ist schließlich der innerliche Disput der Gruppe, der schließlich dazu führt, dass die Prinzessin einen Fehler begeht, den andere mit dem Leben bezahlen müssen. Aber schon im Laufe des Films wird ganz klar ersichtlich, dass die sie in der Gruppe nicht gewünscht ist und nur Leid und Trauer über die Menschen bringt. Ganz deutlich zu sehen ist in den Szenen, in denen der Prinzessin ein neugeborenes Baby wütend aus der Hand genommen wird.
„Musa – Der Krieger“ erinnert den Zuschauer an eine Mischung zwischen „The Scorpion King“ (die wüstenhafte Landschaft) und „Herr der Ringe“ (die Schlacht am Ende und eine Verfolgungsjagd durch Wüsten und Wälder).
Die einzige Kritik, die man an dem Film üben könnte, ist die Langatmigkeit, insbesondere im Hinblick auf den Schluss. Dort hätte man die eine oder andere Passage durchaus kürzen oder ganz streichen sollen.
Aber davon abgesehen ist „Musa – Der Krieger“ ein lohnender Wüstenepos, der sich durchaus sehen lassen kann.
Die beigelegten Specials sind atemberaubend gut. Zu erst steht ein sehr detailreiches Making-Of zu Verfügung. Darüber hinaus kommen Darsteller und Regisseure zu Wort und ein extra Kapitel widmet sich den Stunts. Hier wird gezeigt, wie mit modernster Computertechnik und einigen erstaunlichen Effekten, wahre Kämpfe gedreht werden können. Klasse gemacht! Darüber hinaus ist nochmals der Originaltrailer zu sehen und die Musik bekommt auch ein eigenes Kapitel gewidmet.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die Special Edition eine lohnende Investition ist. Für Freunde, die sich mit dem Making-Of anderer Filme schon gut auskennen, dürfte auch die normale Version genügen. Allen anderen sei die Special Edition ans Herz gelegt.
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